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Überweisungen im Test - Lange "Leitwege"

Leserreaktion zu Konsument 8/2007.

Nicht unerheblicher Zugewinn

Offenbar erwirtschaften sich die Banken über die sogenannten „Leitwege“ einen nicht unerheblichen Zugewinn. Meine derzeitige Bank ist die Landes-Hypothekenbank Steiermark. Ich habe eine monatliche Rückzahlung meines Bausparkredites an die Wüstenrot Bausparkasse zu leisten. Diese Überweisungen dauern bis zu 8 Tage. Meine Rückfrage bei Wüstenrot (telefonisch) ergab, dass der Überweisungs-Leitweg auch bei Einziehung über mehrere Banken (Hypo Steiermark, Raiffeisen Landesbank Steiermark, Raiffeisenverband Salzburg, Wüstenrot Bausparkasse) läuft. Jede von diesen verbucht den Eingang, lässt das Geld einen Tag (bzw. ein Wochenende) liegen, überweist es dann an die nächste Bank usw., bis es bei Wüstenrot einlangt, welche mit dem darauf folgenden Tag gutschreibt. Daraufhin habe ich die Überweisungen per Telebanking von meinem Konto durchgeführt. Es ergaben sich wieder, nun in der Jahresabrechnung 2006, Laufzeiten von bis zu 8 Tagen.

Praktiken ein Ende setzen

Bei einer Überweisungsdauer von 1 Woche werde ich um 1/4 meiner monatlichen Zinsgutschrift gebracht, welche den am Leitweg beteiligten Banken (tage- bzw. wochenendweise) zugutekommt. Diese Leitwege und die damit verbundenen Unterbrechungen der Weiterleitung sind offenbar automatisiert. Technisch gesehen gibt es heute keinerlei guten Grund, sekundenschnelle Informationsübermittlungen (einschließlich allfälliger Prüfroutinen) durch gesonderte Programmierung zu verzögern. Es wird also sogar Computerleistung dafür aufgewendet, die Überweisungsdauer zu verzögern, um das Geld bei den beteiligten Geldinstituten jeweils ein bis drei Tage zu parken. Es ist wirklich an der Zeit, diesen unsauberen Praktiken ein Ende zu bereiten.

Univ.Prof. Dr. Alfred Schramm
Graz

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