- Günstigere Kfz-Prämien möglich
- Bei Kasko ebenfalls große Bandbreiten
- Vor Wechsel Annahmebedingungen klären
Die gute Nachricht: Die Kfz-Haftpflichtversicherungsprämien für einen Neuabschluss bei unseren Vergleichsmodellen sind auch im vergangenen Jahr nur in Ausnahmefällen leicht angestiegen, teilweise sogar ein wenig zurückgegangen. Die schlechte Nachricht: Das könnte sich noch im Laufe dieses Jahres ändern. Vertreter der Branche gehen davon aus, dass die Talsohle bei den Prämien bereits jetzt oder zumindest bald erreicht ist.
Der nach Ansicht von Versicherungsrepräsentanten „nahezu ruinöse“ Preiswettbewerb soll also heuer, spätestens nächstes Jahr ein Ende finden, die Prämien könnten allmählich wieder nach oben gehen. Als Gründe für die stagnierenden Tarife wurden etwa die geringen Steigerungen bei den Pkw-Zulassungszahlen und das daraus resultierende Gerangel um Neukunden im vergangenen Jahr, aber auch die rückläufige Schadenshäufigkeit genannt.
Günstigere Prämien
Wann und wie stark die Prämien steigen werden und ob überhaupt, können wir nicht sagen. Sicher ist aber, dass sich viele Autofahrer noch eine günstigere Prämie holen könnten, als sie bislang haben, denn die Bandbreiten bei den verglichenen Modellen mit gleichen Ausgangsbedingungen sind unvermindert groß. Und da die Prämien seit rund drei Jahren nach der Entwicklung des Verbraucherpreisindex angepasst werden – und nicht wie zuvor nach dem individuellen Schadensaufkommen jedes Versicherers –, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine jetzt günstige Prämie auch künftig eher am unteren Ende des Tarifbandes angesiedelt sein wird.
Nicht nur die Prämie zählt
In den Modellrechnungen für unseren Test steht die VAV als Bestanbieter an der Spitze. So wie im Vorjahr gilt aber, dass dieses Institut als einziger österreichischer Anbieter den Tarif nach Typenklassen errechnet und die Fahrzeuge aus unserem Vergleich in eine eher günstige VAV-Gruppe fallen. Der Stockerlplatz der VAV lässt sich also nicht 1 : 1 auf andere Typenklassen übertragen.
Vergleichen ist bei der Kfz-Haftpflicht das Gebot der Stunde, am besten mithilfe eines unabhängigen Versicherungsmaklers. Allein nach der Höhe der Prämien auszuwählen, reicht dabei nicht. Im Gegensatz zu früheren Jahren sollte heute am Beginn der Suche die Frage stehen: Bei welchen Anbietern kann ich mich überhaupt versichern lassen?
Die Versicherer haben ihre Annahmerichtlinien stark ausgeweitet; wer ein zu großes Risiko darstellt, wird entweder nicht oder nur gegen einen kräftigen Prämienaufschlag versichert. Besonders junge Versicherte sind in der Branche nicht sonderlich begehrt. Ohne Wenn und Aber werden sie nur von der Grazer Wechselseitigen, der Zürich und der Wiener Städtischen akzeptiert.
Lückenhafte Infos
Anlass zur Kritik gibt es bei den Angebotsunterlagen, die wir auf unsere anonyme Anfrage erhielten: Der Wunsch nach einem Angebot mit jährlicher Zahlungsweise wurde von fünf Versicherern ignoriert (Donau, Generali, Raiffeisen, Uniqa, Wiener Städtische), in keinem einzigen Angebot fand sich ein Hinweis auf den gesetzlichen Unterjährigkeitszuschlag bei der motorbezogenen Versicherungssteuer. Dabei lässt sich gerade mit jährlicher statt vierteljährlicher oder monatlicher Prämienzahlung viel Geld sparen.