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Kfz-Haftpflichtversicherungen - Mit Vollgas zur günstigsten Prämie

  • Mehrere Hundert Euro pro Jahr Unterschied
  • Bestehende Verträge nachverhandeln!
  • Sparmöglichkeiten nutzen

80 Jahre ist es her, dass in Österreich als einem der ersten Länder Europas die verpflichtende Versicherung des eigenen Autos eingeführt wurde. Ganz so lange sind wir noch nicht dabei, aber immerhin sehen wir den Autoversicherern nun auch schon geraume Zeit regelmäßig auf die Finger. Dramatische Veränderungen haben wir dabei nicht festgestellt.

In Österreich gibt es laut Statistik Austria ca. 5,9 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge, davon 4,3 Millionen Pkw. Und auch wenn in den vergangenen Jahren – nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen – wieder ein gewisser Trend zum Kleinwagen festzustellen war, gilt für viele nach wie vor: immer schneller, immer schwerer, immer größer!

Mindestversicherungssumme

Deutlich geändert hat sich in den letzten Jahren die Höhe der Mindestversicherungssumme, die ab 2004 bei 3 Millionen Euro lag und Mitte 2007 von Gesetzes wegen auf 6 Millionen Euro angehoben wurde. Davon sind mindestens 5 Millionen Euro für Personenschäden vorgesehen und 1 Million Euro für Sachschäden.

Viele Versicherer bieten aber mittlerweile schon Verträge mit 10 Millionen Euro und mehr an. Das erscheint viel, vor allem wenn man hört, dass die durchschnittliche Schadenshöhe im Jahr 2008 bei 2.200 Euro lag.

Schwerwiegendere Unfallfolgen

Tatsache ist aber, dass die Unfallfolgen – vielleicht aufgrund des höheren Tempos, der schwereren Wagen und des dichteren Verkehrs – heute immer gravierender werden. Hat man also das Pech, eine Massenkarambolage oder einen anderen schweren Unfall mit Personenschäden zu verursachen, kann rasch die Obergrenze erreicht sein. Ab da haftet man mit seinem persönlichen Vermögen.

Daher sollte bei der Versicherungssumme auch nicht gespart werden. Höhere Summen sind schon gegen relativ geringe Prämienaufschläge möglich. Daher haben wir in unseren Tabellen diesmal Angebote mit 10 Millionen Euro Versicherungssumme verglichen.

Umfangreichere Erhebung

Umfangreichere Erhebung

Änderungen gab es auch bei unseren Testkriterien, die deutlich ausgeweitet wurden: Statt zwei Autos schickten wir diesmal vier ins Rennen (zwei Neuwagen und zwei Gebrauchte), und statt nur in Wien siedelten wir unsere Versicherungskunden diesmal in vier verschiedenen Städten in Österreich an.

Weiters wollten wir wissen, wie die Prämien ausfallen, wenn ein Versicherungsnehmer nicht als alleiniger Fahrer abschließt, sondern sich den Wagen mit einer zweiten Person teilt. Bei Lenkern unter 25 Jahren kann es im Schadensfall einen Selbstbehalt geben.

Große Preisunterschiede

Die Ergebnisse bieten wie schon in den Jahren zuvor keine großen Überraschungen: Die Bandbreiten sind – bei gleichen Bedingungen – groß; wer also nicht vergleicht und bei einem teuren Versicherer abschließt, zahlt unter Umständen doppelt so viel wie für ein günstiges Konkurrenzangebot!

Drastisches Beispiel in unserer Erhebung: Für den gebrauchten Opel Meriva sind in Stufe 09 beim Testsieger VAV 699 Euro zu zahlen, bei der Victoria Volksbanken hingegen 1.252 Euro, also um 553 Euro mehr!

 Im langjährigen Vergleich günstig

Ein direkter Vergleich mit den Prämien aus den Vorjahren war wegen der veränderten Ausgangsbedingungen dieses Mal nicht möglich. Nach Einschätzungen aus der Versicherungsbranche ist das aktuelle Prämienniveau für Neuabschlüsse im langjährigen Vergleich aber nach wie vor günstig.

Und auch die Prämienerhöhungen bei laufenden Verträgen dürften heuer nicht allzu krass ausfallen: Die meisten Versicherer orientieren sich bei der Prämiengestaltung an der Entwicklung des Verbraucherpreisindex; angesichts der niedrigen Inflation im Krisenjahr 2009 sind daher keine großen Sprünge zu erwarten.

Rabatte: immer eine Frage wert

Rabatte: immer eine Frage wert

Auch bei den Rabatten ist laut Branchenaussagen nach wie vor Handlungsspielraum gegeben. Nachfragen kann sich also lohnen.

Allerdings ist bei den diversen Nachlässen und Sondertarifen immer auch ein wenig Vorsicht angesagt. „Standard“-Rabatte wie Vorzugs-, Treue- oder Stamm(kunden)rabatte ohne weitere Bedingungen sind dabei nicht das Problem.

Bonusstufenrabatte

Komplizierter wird es bei diversen Bonusstufenrabatten, die zum Beispiel zusätzlich zu den normalen Abstufungen im Bonus-Malus-System für bessere Stufen gewährt werden. Diese können aber wegfallen, wenn sich – z.B. nach einem Unfall – die Einstufung ändert. Dann kann es mit der bislang günstigen Prämie schlagartig vorbei sein.

Auch die Zuweisung einer besseren Bonusstufe kann sich als Bumerang erweisen: Im Hintergrund läuft nämlich das eigentliche Bonus-Malus-System weiter. Will oder muss der Kunde dann die Autoversicherung wechseln, fällt die Besserstufung weg. Der Abschluss einer zusätzlichen Lebensversicherung oder eines anderen Produktes nur wegen eines Bonus ist nicht zu empfehlen.

Sonstige Rabatte

Bekannt sind auch Rabatte für Frauen und Beamte oder bei Zweitautos. Sie sind oft an bestimmte Bedingungen geknüpft, die unbedingt zu beachten sind. Sonst drohen im Schadensfall Nachzahlungen. Rabattpotenzial besteht auch immer, wenn man bereits andere Verträge bei einem Versicherer abgeschlossen hat, wenn Angehörige bereits Polizzen haben, für Wenigfahrer oder auch bei Oldtimern.

Etwas riskanter und daher sehr zu überlegen ist die Möglichkeit eines Selbstbehalts: Dadurch können die Prämien zwar um bis zu 20 Prozent reduziert werden, im Schadensfall müssen dann aber oft mehrere Hundert Euro selbst beglichen werden.

Zuschläge: Jung sein ist teuer

Jung sein kommt teuer

Wo es Abschläge gibt, sind meist auch Zuschläge nicht weit: Bei der Kfz-Haftpflicht treffen diese oft junge Fahrzeuglenker.

Für sie gelten häufig andere Tarife als die in unserer Tabelle beispielhaft angeführten; mitunter kann die Suche nach einem Versicherer auch richtig aufwendig werden, denn manche akzeptieren überhaupt erst Lenker ab einem bestimmten Alter, mit einer begrenzten kW-Leistung des Fahrzeugs oder nur, wenn bereits ein Familienmitglied einen bestehenden Vertrag hat.

Versicherungsstufe 10 und höher

Schwierig werden kann es auch für Malusfahrer, die höher als Stufe 09 liegen, für Lenker, denen bereits ein anderer Versicherer gekündigt hat oder bei denen es innerhalb des vergangenen Jahres mehr als zweimal gekracht hat und auch, wenn Führerschein oder Kennzeichen bereits einmal entzogen wurden.

Unterjährige Prämienzahlung

Für jeden leicht zu vermeiden ist hingegen der Zuschlag, der bei unterjähriger Prämienzahlung anfällt. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der Prämie macht die motorbezogene Versicherungssteuer aus, die die Versicherer einheben und an den Fiskus weiterleiten müssen.

Zahlt der Versicherte seine Jahresprämie inklusive Steuer gleich fürs gesamte Jahr, wird dem Kunden kein Zuschlag verrechnet. Kommt die Steuer aber zizerlweise übers Jahr verteilt herein, wird die Steuerlast deutlich höher, vor allem bei monatlicher Zahlweise und bei höherer Motorleistung.

Gesetzliche Vorgaben

Die Höhe der Zuschläge ist übrigens gesetzlich vorgegeben und daher auch nicht verhandelbar. Aber: Wenn die Prämie nicht auf einmal bezahlt wird, dürfen die Versicherer auch auf die Teilbeträge selbst einen Aufschlag einheben. Diesen erlassen sie jedoch meist, wenn der Kunde einen Abbuchungs- bzw. Einziehungsauftrag erteilt.

Falls Sie nicht jährlich zahlen können oder wollen, setzen Sie das am besten auch bei Offertanfragen (siehe rechts oben: „So können Sie vergleichen“) gleich auf die Frageliste, denn die Auswirkungen auf die Prämie sind doch beträchtlich: Bei unseren Beispielautos waren das im Fall des leistungsschwächsten Modells immerhin rund 20 Euro im Jahr, beim kW-stärksten Fahrzeug schon an die 67 Euro. Und denken Sie auch beim Autokauf daran: je mehr PS, desto höher die Prämien!

Tabelle: Kfz-Haftpflicht Stufe 09

Tabelle: Kfz-Haftpflicht Stufe 00

Testkriterien

In einer offiziellen Anfrage per E-Mail wurden Prämien und Leistungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung mittels Fragebogen bei den Versicherern direkt abgefragt.

4 Modelle (Anteil am Gesamturteil 60 %)

Dabei wurden für vier Modelle (neu: zwei Neuwagen und zwei Gebrauchtwagen) die Prämien bei einer Versicherungssumme von 10 Millionen Euro für einen Neuabschluss in Stufe 09 sowie für die Stufen 00 seit einem Jahr und 00 seit 10 Jahren erfragt (Versicherungsvariante ohne Leihwagen und ohne Schadenersatzbeitrag im Schadensfall).

Modell 1
FAHRZEUG: VW Golf, 77 kW/105 PS, Neuwagen (Zulassung 1/2010), Diesel, 5 Sitzplätze
VERSICHERUNGSNEHMER: Frau, kfm. Angestellte, Geburtsdatum 1.1.1960 (50 Jahre), Wohnort Wien, durchschnittliche Jahreskilometerleistung 15.000 km, alleinige Lenkerin

Modell 2
FAHRZEUG: Renault Grand Espace, 125 kW/175 PS, Neuwagen (Zulassung 1/2010), Benzin, 7 Sitzplätze
VERSICHERUNGSNEHMER: Mann, Beamter, Geburtsdatum 1.1.1970 (40 Jahre), Wohnort Innsbruck, durchschnittliche Jahreskilometerleistung 35.000 km, Lenker: der Versicherungsnehmer und ein weiterer Lenker über 24 Jahre

Modell 3
FAHRZEUG: VW Polo, 55 kW/75 PS, Gebrauchtwagen (Zulassung 2/2003), Benzin, 5 Sitzplätze
VERSICHERUNGSNEHMER: Frau, Handelsangestellte, Geburtsdatum 1.1.1985 (25 Jahre), Wohnort Salzburg, durchschnittliche Jahreskilometerleistung 20.000 km, alleinige Lenkerin

Modell 4
FAHRZEUG: Opel Meriva, 92 kW/125 PS, Gebrauchtwagen (Zulassung 8/2005), Diesel, 5 Sitzplätze
VERSICHERUNGSNEHMER: Mann, Pensionist (davor Bauarbeiter), Geburtsdatum 1.1.1945 (65 Jahre), Wohnort Graz, durchschnittliche Jahreskilometerleistung 25.000 km, Lenker: der Versicherungsnehmer sowie mehrere weitere Lenker unterschiedlichen Alters

Die Auswertung erfolgte in 2 verschiedenen Tabellen:

  • eine Tabelle mit Urteil für die Stufe 09 (Versicherungssumme € 10 Millionen)
  • eine Tabelle mit Urteil für die Stufe 00 (Versicherungssumme € 10 Millionen)

Die Prämien für die beiden Haftpflichtstufen wurden für die Bewertung im Test herangezogen (Gewichtung im Gesamturteil 60 %).

  • In der Tabelle Stufe 09 wurden die Prämien für die Fahrzeuge mit je 25 % für die 4 Modelle im Urteil über die Prämienhöhe gewichtet.
  • In der Tabelle Stufe 00 wurden die Prämien ebenfalls mit je 25 % für die 4 Modelle gewichtet, wobei bei jedem Modell die beiden 00er-Stufen zu je 50 % gewichtet wurden.

Vergeben wurden für die Prämien die Noten sehr gut, gut, durchschnittlich und weniger zufriedenstellend (nicht zufriedenstellend entfällt).

Leistungen und Tarifbesonderheiten (Anteil am Gesamturteil 20 %)

Unter diesem Punkt wurden die Leistungen Versicherungssumme (35 %), Freischadenbonus oder andere zusätzliche Bonuseinstufungen (30 %) und die Annahmerichtlinien (35 %) bewertet.

Die Versicherungssumme wurde nach Bandbreite („sehr gut“: große Bandbreite über 10 Millionen Euro, „durchschnittlich“: mittlere Bandbreite bis einschließlich 10 Millionen Euro, „nicht zufriedenstellend“: geringe Bandbreite unter 10 Millionen Euro) und Zuschlägen für die Summe von 10 Millionen Euro („sehr gut“: Zuschlag bis 2,99 %, „durchschnittlich“: Zuschläge von 3 bis 5,99 %, „nicht zufriedenstellend“: Zuschläge über 6 %) bewertet

Freischaden oder zusätzliche Bonuseinstufung wurde, wenn ohne Mehrprämie angeboten, „sehr gut“ bewertet; Angebot gegen Mehrprämie „durchschnittlich“; wenn gar nicht angeboten „nicht zufriedenstellend“.

Die Annahmerichtlinien wurden nach zwei Teilbereichen bewertet: Zu 70 % floss die Annahme junger Fahrer und zu 30 % der Ausschluss sonstiger Personen- oder Fahrzeuggruppen in das Urteil ein. Dabei wurde als „sehr gut“ gewertet, wenn es keine Einschränkungen gibt; „durchschnittlich“ für einige Einschränkungen; „nicht zufriedenstellend“, wenn die Annahme stark eingeschränkt ist.

Qualität der Angebotsunterlagen (Anteil am Gesamturteil 20 %)

Darunter wurden zu 50 % die anonymen Offerte und zu 50 % der Informationsgehalt der Homepage bewertet.

Bei den Anonymen Offerten wurden bei allen 4 Modellen Offerten für die 3 Prämienstufen eingeholt. Sofern die Homepage einen Prämienrechner anbot, wurde dieser für die Berechnung des Angebots genutzt. Die anderen Versicherer wurden über eine E-Mail oder ein Online-Kontaktformular um ein Angebot sowohl für 6 als auch für 10 Millionen Euro gebeten.

Es wurde bei jeder der Anfragen mit 60 % bewertet, ob der Testkunde auf einem der beiden Wege der Kontaktaufnahme (Anfrage per E-Mail; Benutzung des Prämienrechners auf der Homepage) ein Angebot bekommen hatte („sehr gut“: Angebote für 6 und 10 Millionen Euro erhalten, Absage mit Grund, Berechnung mit Prämienrechner durchgeführt; „durchschnittlich“: Angebot für 6 oder 10 Millionen Euro erhalten; „nicht zufriedenstellend“: keine Reaktion bzw. Anfrage wurde zur Beantwortung weitergeleitet, es kam aber nie ein Angebot).

Zu jeweils 10 % wurde bewertet, ob bei einem Angebotserhalt die einzelnen Prämienbestandteile (Prämie und motorbezogene Versicherungssteuer) klar angegeben sind und ob die Grunddaten (Prämienstufe, kW, Versicherungssumme) wiederholt wurden, um Fehler zu vermeiden; zu 20 %, ob die Allgemeinen Versicherungsbedingungen mitgeschickt wurden.

Bei 5 Versicherern mit Online-Prämienrechnern (HDI, VAV, WSTV24, Wüstenrot, Zurich Connect) wurden alle Modelle auf den Homepages gerechnet. Dabei erhielten wir immer ein Berechnungsergebnis (das bewertet wurde) oder es wurde der Grund genannt, wieso kein Angebot berechnet werden kann (z.B. Zulassungsort nicht möglich). Dies ergibt in Summe 120 Berechnungen, die alle zu einem Ergebnis führten.

An alle anderen im Test enthaltenen Versicherer wurde von anonymen Erhebern eine E-Mail mit der Bitte um ein Angebot gesendet. Es wurden dabei Adressen von auf den Homepages genannten persönlichen Beratern genommen. Die Aussendung erfolgte für alle 4 Modelle für alle 3 Prämienstufen mit der Bitte um ein Angebot für je 6 und 10 Millionen Euro. Insgesamt wurden hier für die im Test vertretenen Versicherer 132 Anfragen gesendet, worauf wir binnen einer Woche nach Anfragenabsendung 89 Nachrichten mit Angeboten erhielten (Rücklaufquote rund 67 %).

Dass jetzt auch Generali einen Prämienrechner hat, haben wir erst nach Aussenden der E-Mail-Anfragen festgestellt. Da dieser jedoch nur einen ersten Überblick darstellt und nur wenige Parameter erfasst werden können, wurde für die Generali das Ergebnis der E-Mail-Erhebung in die Auswertung mit einbezogen.

Beim Informationsgehalt der Homepage sind zu je 30 % die Verfügbarkeit von Prämienrechner, Schadenformular und Versicherungsbedingungen und zu 10 % allgemeine Informationen zur Kfz-Haftpflichtversicherung in die Bewertung eingeflossen.

 

Versicherer nicht gefunden?

Wir fragten bei allen Versicherern, die im Jahr 2008 laut Versicherungsverband Österreich Marktanteile am Kfz-Versicherungskuchen hatten, um Angebote an. Nicht alle davon konnten oder wollten sich dem Vergleich stellen.

Vor allem Landesversicherungsgesellschaften nehmen nicht gern an überregionalen Erhebungen teil, da sie spezielle Tarife für ihr Bundesland haben und österreichweit gültige Tarife nicht oder nur eingeschränkt anbieten.

Deshalb auch unser Tipp: vor Abschluss eines neuen Vertrags immer auch bei regionalen Anbietern anfragen.

Folgende Versicherer nahmen an diesem Vergleich nicht teil:

  • Garanta Österreich
  • Kärntner Landesversicherung
  • Niederösterreichische Versicherung
  • Porsche Versicherung
  • Raiffeisen Versicherung
  • SK-Versicherung
  • SOVAG
  • Tiroler Landesversicherung
  • Vorarlberger Landesversicherung.

Auch der Online-Versicherer Allianz24 ist diesmal noch nicht dabei, da gerade an der Erstellung neuer Tarife gearbeitet wurde. Versicherungswillige aus den Zulassungsgebieten Wien, Linz und Graz können sich jedenfalls auch von diesem Versicherer ein Angebot erstellen lassen.

Die Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV/ ÖBV Select) wiederum bietet eine Kfz-Haftpflichtversicherung in Kooperation mit der Wiener Städti- schen an und scheint deshalb nicht eigens auf.

MUKI bietet erst seit August 2009 eine Kfz-Haftpflichtversicherung an und konnte deswegen noch nicht in den Test aufgenommen werden.

Zusammenfassung

  • Große Prämienunterschiede: Diese betragen bis zu mehrere Hundert Euro Jahresprämie bei Neuabschluss. Nach Rabatten fragen!
  • Bestehende Verträge neu verhandeln: Viele Versicherer sind zu Verhandlungen über die Prämienhöhe bereit, um Kunden zu behalten, die anderswo ein besseres Angebot gefunden haben.
  • Unterjährigkeit vermeiden: Wer die Haftpflichtprämie nicht einmal im Jahr, sondern monatlich, halbjährlich oder vierteljährlich bezahlt, fährt teurer, denn dann wird auf die motorbezogene Versicherungssteuer ein Zuschlag eingehoben.

Angebote der Autofahrerclubs

 ÖAMTC

Der ÖAMTC bietet exklusiv für seine Mitglieder in Kooperation mit zwei Versicherungspartnern Kfz-Versicherungen an:

  • Kfz-Haftpflichtversicherung: SK-Versicherung
  • Kaskoversicherung: Generali Versicherung

In der Kfz-Haftpflichtversicherung sind Rabatte wie zum Beispiel Bündel-, Treue- oder Familienrabatt möglich.

In der nachfolgenden Tabelle wurden die Prämien mit Berücksichtigung des Treuerabatts (5 % Treuerabatt für eine ÖAMTC-Mitgliedschaft ab 5 Jahren, 10 % ab 10 Jahren Mitgliedschaft, 15 % ab 15 Jahren Mitgliedschaft) berechnet.

Zusätzlich werden 10 % CO2-Umwelt-Bonus, Prämienvorteile durch erweiterte kW-Klassen und verbesserte Bonus-Stufen sowie weitere Prämienvorteile angeboten. In der Kaskoversicherung werden etwa die Prämien für einen Gebrauchtwagen vom aktuellen Zeitwert und nicht vom Neuwert des Fahrzeugs berechnet.

Umfangreiche Informationen zum Versicherungsangebot des ÖAMTC finden sich auf der Homepage des ÖAMTC. Interessierte können dort den Online-Prämienrechner des ÖAMTC nutzen.

Prämien für die Modelle unseres Tests für die angebotene Versicherungssumme von 15 Mio. Euro:

Prämie Stufe 09 in €
  ohne
Treuerrabatt
–5 %
(ab 5 Jahre)
–10 %
(ab 10 Jahre)
–15 %
(ab 15 Jahre
)
 Modell 1   816,93 776,08 735,24 694,39
Modell 2 1.052,74  1.000,10 947,47 894,83
Modell 3  704,06 668,86 633,65 598,45
Modell 4  875,87 832,08 788,28 744,49
Prämie Stufe 00* in €
  ohne
Treuerrabatt
–5 %
(ab 5 Jahre)
–10 %
(ab 10 Jahre)
–15 %
(ab 15 Jahre
)
Modell 1 313,45 297,78 282,11 266,43
Modell 2 403,92 383,72 363,53 343,33
Modell 3 270,14 256,63 243,13 229,62
Modell 4 336,06 319,26 302,45 285,65


* ident für 00 seit 1 Jahr und 00 seit 10 Jahren
Quelle: ÖAMTC-Versicherungskalkulator, 9.3.2010 (lt. ÖAMTC unverbindliche Preisinformation)

ARBÖ

 Der ARBÖ hat für seine Mitglieder Kooperationen mit den beiden Versicherern Wüstenrot und Zurich Connect geschlossen.

Wer seine Kfz-Haftpflichtversicherung bei Wüstenrot abschließt, erhält beispielsweise bei einer Versicherungssumme von 15 Mio. Euro Zusatzzuckerl wie eine Gratis-Mitgliedschaft beim ARBÖ für ein Kalenderjahr oder einen Gutschein für die jährliche Pickerlüberprüfung.

Zurich Connect bietet für ARBÖ-Mitglieder z.B. eine kostenlose Erhöhung der Versicherungssumme von 6 auf 15 Mio. Euro oder einen Gutschein über 18 Euro für verschiedene ARBÖ-Dienstleistungen an.

Weitere Informationen zum Versicherungsangebot des ARBÖ finden sich auf www.arboe.at.

Prämienbeispiele für Zurich Connect (Daten aus unserer offiziellen Erhebung im Rahmen des Tests, Versicherungssumme 6 Mio. Euro):

   Prämie Stufe 09    Prämie Stufe 00* 
 Modell 1    753,48 194,41
Modell 2  1.032,88 266,52
Modell 3   586,30 151,29
Modell 4   911,85 235,31


* ident für 00 seit 1 Jahr und 00 seit 10 Jahren
Quelle: Zurich Connect 9.3.2010

Prämien von Wüstenrot für eine Versicherungssumme von 15 Mio. Euro wurden bei diesem Test nicht erhoben.

So können Sie vergleichen

Eine Möglichkeit besteht darin, dass Sie sich an einen unabhängigen Versicherungsmakler zu wenden. Diese wissen, welche Angaben des Versicherten notwendig sind, um ein aussagekräftiges Versicherungsangebot zu erhalten.

Wer sich auf eigene Faust ein wenig umsehen und umhören will, sollte bei schriftlichen oder elektronischen Offertanfragen darauf achten, dass alle ausschlaggebenden Angaben zum Auto und zur eigenen Person enthalten sind. Sonst sind nur ungenaue Antworten zu erwarten und ein Vergleichen der Angebote ist nicht möglich.

Diese Punkte sollten Sie auf jeden Fall angeben, wenn Sie bei einem Versicherer um ein Offert für eine Kfz-Haftpflichtversicherung anfragen:

  • genaue Bezeichnung (Type, Marke) des Fahrzeugs
  • kW/PS des Fahrzeugs
  • aktuelle Bonus-Malus-Stufe bzw. wann Sie in die nächste Stufe kommen (plus selbst verursachte Schäden im letzten Jahr)
  • Erstzulassungsdatum/Baujahr des Fahrzeugs
  • gewünschtes Zahlungsintervall (jährlich, halbjährlich, vierteljährlich, monatlich) und gewünschte Zahlungsmodalität (Bankeinzug, Zahlschein)
  • gewünschte Höhe der Versicherungssumme (möglichst nicht unter 10 Millionen Euro)
  • Geburtsdatum des Versicherungsnehmers: Für jüngere Lenker gibt es oft Auflagen, Selbstbehalte oder Prämienzuschläge
  • Zulassungsregion

Interessieren Sie sich darüber hinaus für eine Kaskoversicherung, müssen Sie folgende Zusatzangaben machen:

  • Welche Kaskovariante soll es sein (Kollisions-, Elementarkasko)? Lassen Sie sich bei Bedarf mehrere Varianten ausrechnen.
  • Listenpreis (Neupreis) des Fahrzeugs plus Sonderausstattung, die nicht serienmäßig geliefert wird (z.B.Navigationssystem, Autoradio, Spezialfelgen etc.)
  • Höhe des möglichen Selbstbehalts pro Schaden

Online versichern

Wer früher die Vermittlerprovision einsparen wollte, löste direkt am Versicherungsstandort eine Schalterpolizze. Die modernere Variante davon ist eine Onlinepolizze: Der Kunde berechnet die Konditionen via Internet und sendet auf diesem Weg auch seinen Antrag ab.

Auch bei der Kfz- Anmeldung und im Schadensfall ist Eigeninitiative gefragt; Unterstützung gibt es dann eher nur über eine Servicehotline, die persönliche Betreuung entfällt. Als Gegenleistung winkt eine etwas niedrigere Prämie.

Wer auf die Hilfestellung durch einen Versicherungsmitarbeiter verzichten kann, sich mit der Kfz-Haftpflicht gut auskennt und auch keinen Wert auf persönlichen Kontakt zu einem Betreuer legt, fährt damit vielleicht gut.

Allerdings sind Onlinepolizzen nicht automatisch die günstigsten Angebote, wie der Testtabelle zu entnehmen ist. Und wer nachfragt, kann auch bei herkömmlichen Polizzen schöne Rabatte herausholen.

Marktanteile der Versicherungen

Gesellschaft Marktanteil in %
2007 2008
 Generali Versicherung 19,57 19,15
 Allianz Elementar Versicherung 14,10 14,00
 Uniqa Sachversicherung 14,02 13,94
 Wiener Städtische Versicherung 11,85 12,00
 Donau Versicherung 7,40 7,73
 Zürich Versicherung 4,93 5,19
 Grazer Wechselseitige Versicherung 4,33 4,22
 HDI Versicherung 3,53 3,42
 Wüstenrot Versicherung 3,64 3,41
 Oberösterreichische Versicherung 3,19 3,24
 Niederösterreichische Versicherung 2,32 2,26
 VAV Versicherung 1,76 1,77
 Helvetia Versicherungen 1,69 1,73
 Raiffeisen Versicherung 1,25 1,29
 Porsche Versicherung 1,16 1,18
 Salzburger Landes-Versicherung 0,97 1,05
 Basler Versicherung 0,81 0,90
 Garanta Österreich Versicherung 0,71 0,75
 Tiroler Versicherung 0,68 0,67
 Kärntner Landesversicherung 0,70 0,64
 SK Versicherung 0,64 0,62
 Victoria Volksbanken Versicherung 0,32 0,40
 Vorarlberger Landes-Versicherung 0,40 0,40
 SOVAG 0,03 0,03
 Call Direct Versicherung 0,00
 Merkur Versicherung 0,00 0,00


Quelle: Versicherungsverband Österreich, Jahresbericht 2008, Tabelle 3.2.3
(neuere Daten lagen bei Testdurchführung noch nicht vor)

Mehr zum Thema: Sparen beim Fahren

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Leserreaktionen

VAV

Eine Kaskoversicherung würde ich bei der VAV niemals abschließen. (Die VAV hatte in der Stufe 09 am besten abgeschnitten – Anm. d. Red.). Diese ist sehr schnell mit dem Einwand der „groben Fahrlässigkeit“ zur Stelle, um sich die Zahlung zu ersparen, wenn man etwas mehr als die erlaubten 100 km/h auf der Bundesstraße unterwegs ist und etwas passiert.

Benutzer "Hans104"
Online-Leserforum
(aus Konsument 05/2010)

Am Papier mag ja alles ganz ganz gut klingen, aber wenn´s dann um Leistungen geht, wird´s inakzeptabel. In meinem Fall ist die Sache gerichtsanhängig.

Benutzer "Bergholzr"
Online-Leserforum
(aus Konsument 05/2010)

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