Konsumverhalten wird festgestellt
Bei Billa soll man gratis die Mitgliedschaft im Vorteilsclub anmelden: Name, Adresse, Alter und die Kreditkartennummer angegeben, und schon wird Ihr Konsumverhalten bei jedem Einkauf mitgeschrieben. Bald wissen die „Friends“ of Merkur und Billa besser über Sie Bescheid als Sie selber. Herr Hinz kauft zum Wochenende immer eine Flasche Schnaps und Herr Kunz ernährt sich vorwiegend aus dem Kühlregal und kommt deswegen auch nur jede zweite Woche einkaufen …
Was geschieht mit den Daten?
Natürlich wird nichts gespeichert, ausgewertet oder weitergegeben. Die mächtigen Handelsketten handeln aus bloßer Nächstenliebe. Da fragt man sich, warum für KonsumentInnen, die nicht gleich bereitwillig ihre Identität preisgeben wollen oder können, gewisse Angebote erst gar nicht gelten. Soll womöglich mit dieser Diskriminierung nachgeholfen werden, datenschutzbewusste Kunden umzuerziehen? Glücklicherweise gibt es noch Betriebe, die ohne aufgezwungene „Friends Club-Vorteile“ auskommen.
Paul Kovanda
Wien