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Gefährliche Produkte - Konsument 09/1999

Sport-Trinkflasche von Nike

Nike hat die „Sport Waterbottle“ mit der Artikelnummer 563996 vom Markt genommen. Ein Ventil könnte sich beim Trinken lösen – man könnte es verschlucken und daran ersticken. Die Flasche fasst 624 Milliliter und ist mit einem schwarzen Deckel versehen.

Sie ist in den Farben grau, gelb oder blau erhältlich, seitlich ist sie mit scharzem, geripptem Gummi beschichtet. (Informationen unter 01/727 06-501)

Milliardenklagen gegen US-Autokonzerne

Das Urteil gegen die US-Tabakindustrie – sie muss Milliardenentschädigungen an Raucher leisten – macht Schule. Nun sind die Autohersteller ins Visier geraten. Umgerechnet rund 65 Milliarden Schilling könnte ein Urteil in einer Sammelklage gegen die „großen Drei“ (General Motors, Ford, DaimlerChrysler) ausmachen. Es geht um defekte Autositze in einer Million Fahrzeuge. Bei einem Auffahrunfall könnte der Sitz nach hinten fallen. Die Hersteller, so der Vorwurf, hätten von dem Mangel gewusst, aber aus Kostengründen nichts unternommen.

Wie eiskalt in der Autobranche kalkuliert wird, dafür konnte in einem anderen Fall, der wenig später bekannt wurde, ein aussagekräftiges Beweismittel vorgelegt werden. In einer internen Studie von General Motors aus dem Jahr 1973 war detailliert errechnet worden, dass es billiger sei, gegebenenfalls Unfallopfer oder deren Hinterbliebene abzufinden, als einen Mangel in allen Fahrzeugen auf dem Markt zu beheben: 2,40 Dollar pro verkauftem Auto für Schadenersatz, 8,59 Dollar für eine Umrüstung.

Diese Studie wird der Branche noch Kopfzerbrechen bereiten: General Motors soll rund 65 Milliarden Schilling an die Opfer eines Autobrandes zahlen, weil der Benzintank nicht ausreichend abgesichert war. Die Verkehrssicherheitsbehörde der USA hat daraufhin eine Untersuchung der Tankanlagen von mehr als 3,2 Millionen Autos (General Motors und DaimlerChrysler) angeordnet. Unmittelbare Auswirkungen auf den österreichischen Markt sind freilich nicht zu erwarten.

Kraftfahrzeuge-Rückruf

VW Golf IV/Bora: Bei einigen Golf- und Bora-Versionen (9/98 bis 1/99) muss die Auskleidung der B-Säule ausgetauscht werden. Am Dämm-Material könnte im Falle eines Auslösens des Gurtstraffers ein Schwelbrand entstehen. In Österreich sind 2900 Fahrzeuge betroffen.

Ford Focus: 160.000 Fahrzeuge dieses Typs (in Österreich 1900) müssen in die Werkstätten zurück. Lichtmaschinen, die vor dem 5. März 1999 gebaut wurden, sind nicht ausreichend gegen Wassereintritt abgesichert, sodass Korrosionsschäden auftreten könnten.

Peugeot 406: Beim Modell Peugeot 406 SV (9/97 bis 5/98) mussten die Leichtmetallfelgen einer Kontrolle unterzogen werden. Bedingt durch deformierte Felgen hätten die Reifen Luft verlieren können (13 Fahrzeuge in Österreich).

Saab 9000: Fehler an der Airbag-Elektronik des Saab 9000 (1992 bis 1994) haben zu einer Rückrufaktion geführt. Durch den Einbau eines Feuchtigkeitsschutzes soll verhindert werden, dass es zu einem Kurzschluss und (im Extremfall) zu einer unbeabsichtigten Aktivierung des Airbags kommt. In Österreich waren 610 Fahrzeuge betroffen.

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