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Notebooks - Die Tempobolzer

, aktualisiert am

  • Fürs gleiche Geld gibt’s immer mehr Leistung
  • Ein vergleichbarer Desktop-PC kostet etwa die Hälfte

Davon, wirklich billig zu sein, sind sie immer noch weit entfernt: Durchschnittlich 1850 Euro blättert man für eines der 17 Geräte in unserem Test auf den Ladentisch. Damit gilt nach wie vor die alte Faustregel, dass ein Notebook rund doppelt so teuer ist wie ein vergleichbarer Desktop-PC. Was aber der Vorliebe vieler PC-Anwender für die Tragbaren keinerlei Abbruch zu tun scheint. Im Gegenteil.

Steigende Verkaufszahlen

Während die Verkaufszahlen für PCs im vergangenen Jahr gerade mal um magere drei Prozent gestiegen sind, dürfen sich Notebook-Anbieter über zweistellige Zuwachsraten freuen. Und schon sehen Marktauguren den Zeitpunkt in greifbare Nähe gerückt, zu dem jeder vierte verkaufte Computer ein mobiles Gerät sein wird. Sie sehen aber auch noch etwas anderes: „Die Leistungsfähigkeit der PCs übersteigt den Bedarf vieler Anwender, die vornehmlich Aufgaben wie E-Mail, Surfen im Web und Textverarbeitung erledigen“, heißt es etwa in einer aktuellen Studie des internationalen Marktanalysten Gartner Dataquest.

Statt immer billiger – immer schneller

Und tatsächlich: Seit unserem letzten Notebook-Test vor einem Jahr (siehe dazu: Weitere Artikel - "Notebooks - So finden Sie Ihren Typ") hat sich etwa die Taktrate der eingebauten Prozessoren mehr als verdoppelt. Denn die Industrie weiß: Das ist der Punkt, auf den der „typische“ Anwender schaut – dass er davon bei den gleichfalls „typischen“ Anwendungen so gut wie nichts mitbekommt, spielt da keine Rolle, mit bezahlen muss er den Gigahertz-Fetischismus in jedem Fall. Gäbe es diesen nicht, könnten Notebooks deutlich billiger sein. So aber ist der durchschnittliche Preis der getesteten Geräte im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich gefallen, wobei die Bandbreite nach wie vor beträchtlich ist: Ein „gutes“ Notebook gibt es schon ab 1600 Euro, Sie können aber auch locker um die Hälfte mehr ausgeben. Gestiegen ist hingegen die Qualität: Mussten sich vor einem Jahr noch knapp zwei Drittel der getesteten Notebooks mit einem „durchschnittlich“ zufrieden geben, überwiegen heuer eindeutig die „guten“ Geräte.

Skepsis bei "mobilen"-Prozessoren

Eine Reihe von Modellen ist mit speziell für Notebooks entwickelten „Mobile“-Prozessoren (von Intel oder AMD) ausgestattet. Diese haben eine geringere Stromaufnahme, würden sich damit weniger erhitzen, dadurch die Komponenten in der Enge des Notebook-Gehäuses schonen und längeres Arbeiten mit einer Akkuladung erlauben – heißt es. Zumindest was den letzten Punkt betrifft, ist Skepsis angebracht: 2,7 Stunden beträgt die mit einer Akkuladung erreichbare durchschnittliche Arbeitszeit bei den „Mobile“-Prozessoren, nur unbedeutend weniger jene mit herkömmlichen Pentium-4- oder AMD-Herzen: 2,6 Stunden. Ob das allein den Mehrpreis rechtfertigt?

Von zwei bis vier Stunden im Dienst

Freilich auch hier eine enorme Bandbreite: Mehr als vier Stunden kann der Besitzer eines Apple iBook oder eines Toshiba Satellite S5200-701 mit seinem Gerät arbeiten, bevor es an die Steckdose muss, nur weniger als die Hälfte erlaubt hingegen zum Beispiel der Sony Vaio PCG-NV309. Das Display weist heute überwiegend eine Bilddiagonale von 15 Zoll auf. 14-Zöller – im letzten Test noch die Mehrheit – verlieren dagegen deutlich an Terrain. Die Auflösung ist mit 1024 x 768 Pixel bei den meisten Modellen allerdings gleich geblieben. Größer bedeutet meist aber auch schwerer, und so schleppt man nach wie vor durchschnittlich 3,5 Kilogramm mit sich, dazu kommen dann noch etwa 0,5 kg für das Netz-/Ladegerät.

Oft nur als Heimcomputer verwendet

Aber ist der mobile Einsatz überhaupt so häufig der Fall, wie man annehmen könnte? Wir glauben nicht. Denn unübersehbar ist die große Gruppe jener Konsumenten, deren Notebook so gut wie nie an die frische Luft kommen wird, sondern immer am Schreibtisch oder im Bücherregal stehen bleibt. Einfach, weil es unauffälliger als ein normaler PC plus Röhrenbildschirm ist. Als quasi Heimcomputer mit schlanken Maßen muss es sich damit aber auch die Frage gefallen lassen: Kann das Notebook alles, was man von einem „richtigen“ PC erwartet? Sofern es um typische Office-Anwendungen (wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) oder um Kreativanwendungen (wie Fotobearbeitung für Amateure) geht: ja, es kann. Hier konnte die Mehrzahl der Geräte im Test mit „sehr gut“ punkten.

Schwächen bei Spielen, Audio, DVD

Anders sieht es bei Spielen aus: Dort ergibt sich ein äußerst differenziertes Bild. Wo Computerspiele eine wichtige Anwendung darstellen, empfiehlt sich deshalb dringend ein Blick auf die entsprechenden Detailergebnisse in der Tabelle. Das gilt in noch höherem Maß auch für die Freunde der Audio- und DVD-Wiedergabe, denn hier hagelte es „nicht zufriedenstellende“ Testurteile.

Combo-Laufwerk, Arbeitsspeicher

Apropos DVD und CD: Vor einem Jahr eher noch die Ausnahme, kommen heute alle Geräte im Test mit einem Combo-Laufwerk daher, welches das Abspielen von DVDs und CDs sowie das Brennen eigener CDs erlaubt. Zugelegt haben die Notebooks auch beim Umfang des Arbeitsspeichers (RAM): Fast jedes zweite Gerät geht mit einer Grundausstattung von 512 Megabyte RAM über den Ladentisch, was angesichts immer anspruchsvollerer Anwendungen und RAM-hungriger Betriebssysteme auch sinnvoll (und im Hinblick auf die Performance oft wichtiger als ein Prozessor der letzten Generation) ist.

Schnittstellen und Diskettenlaufwerk

Deutlichen Verbesserungen in der Ausstattung stehen freilich auch gewisse Einschränkungen gegenüber, etwa bei „herkömmlichen“ Schnittstellen und beim zunehmenden Fehlen eines Diskettenlaufwerks. Vor allem, wer bereits Peripheriegeräte besitzt, die er mit dem neuen Notebook weiter verwenden möchte, sollte sich vor dem Kauf nach der Schnittstellenkompatibilität erkundigen. Und da ausnahmslos alle Windows-Notebooks mittlerweile mit „XP“ als Betriebssystem angeboten werden, stellt sich auch unter diesem Gesichtspunkt die Frage, ob vorhandene Hard- und Software damit kompatibel oder zumindest daraufhin aktualisierbar ist.

Mitgelieferte Softwarepakete unterschiedlich

Apropos Software: Die den Notebooks vom Hersteller/Händler mitgegebene Softwareausstattung ist äußerst unterschiedlich. Das Spektrum reicht von der Minimalkonfiguration mit der Betriebssystemsoftware plus ein kleines Programm zum Abspielen von DVDs bis hin zur großzügigen Programmausstattung mit Textverarbeitung, Datenbank, Bildbearbeitung, Enzyklopädie etc. Werden solche Programme gebraucht und müssen sie zusätzlich angeschafft werden, kann dies schnell mehrere hundert Euro kosten – und das vermeintlich günstige Notebook wird zum wirklich teuren Kauf.

Doch ein Desktop-PC?

Einiges spricht dafür: halber Preis, besser nachrüstbar, reparaturfreundlicher. Und wenn es nur um den Platz geht – mit etwas Phantasie plus Flachbildschirm lässt sich auch ein Standgerät „verstecken“. Und einige Sorgen sind Sie obendrein los: Betriebszeit und vorschnelles Aus des meist teuren Akkus sind kein Thema für Sie.

Kompetent mit Konsument

  • Grundsätzliche Überlegungen. Bei Preisvergleichen Software unbedingt mit berücksichtigen und vor der endgültigen Entscheidung Kompatibilität mit vorhandener Hard- und Software prüfen.
  • Schneller Modellwechsel. Manche Modelle sind in der getesteten Konfiguration möglicherweise nicht mehr erhältlich. Fragen Sie nach dem Nachfolgemodell, die Änderungen sind meist nur geringfügig.
  • Klotzen, nicht kleckern. Notebooks sind schwierig – und meist teuer – nachzurüsten. Gleich beim Kauf auf entsprechend gute Ausstattung (Arbeitsspeicher, Festplatte) achten.

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