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Computer im Test - Damit Sie nicht abstürzen

Wo Sie sparen können, was Sie wirklich brauchen und was von den „Gratis“-Angeboten zu halten ist....

Jeder zweite österreichische Haushalt hat ihn schon hinter sich, vielen steht er noch bevor: der Kauf eines Computers. Aber: Was kaufen und an wen sich wenden? Die Frage ist alles andere als trivial, denn das Angebot ist – selbst für Fachleute – unüberschaubar, und die Ratschläge von (vermeintlich) computerkundigen Nachbarn, Freunden, Familienangehörigen sind oft mehr als fragwürdig: Empfohlen wird häufig, was man selbst gern hätte, sich aber nicht leisten kann oder will. Denn ähnlich wie bei den Handys grassiert auch beim PC das „Nur das Neueste ist gut genug“-Syndrom. Dem Handel ist’s recht, denn er verdient an den neuesten Geräten immer am besten.

Es muss nicht immer ein Top-PC sein

Die sind für den „Normalanwender“ oft hoffnungslos „überzüchtet“ und somit überteuert, da wandern schnell einmal 10.000, 15.000 Schilling zu viel über den Ladentisch. „Zu viel“ gemessen an den typischen Computer-Anwendungsbedürfnissen des privaten Nutzers: Der möchte seine Korrespondenz und sonstige Schreibarbeiten mit dem PC erledigen, im Internet unterwegs sein, seine Adressen und Termine verwalten, vielleicht auch noch ein Haushaltsbuch führen, ab und zu ein Computerspielchen wagen und gelegentlich noch das eine oder andere Urlaubsfoto zwecks Nachbearbeitung oder Archivierung in den PC einlesen. Dazu bedarf es aber keiner 30.000-Schilling-Konfiguration: 15.000 bis 20.000 Schilling sind genug – inklusive Software, Tintenstrahldrucker, Bildschirm und Scanner. Auch mit einem Paket werden Sie bei den genannten Anwendungen gut über die Runden kommen.

Kostenlose PCs gibt es nicht

Mit dieser Einschätzung treffen wir uns mit jenen Zeitschriftenverlagen, die seit Monaten allerlei „Gratis-PCs“ bewerben: Wie unsere Tabelle auf Seite 42 zeigt, liegen deren tatsächliche Kosten für den Konsumenten nämlich – „gratis“ hin, „free“ her – ebenfalls in diesem Bereich. Merke: Niemand verschenkt einen PC oder sonst etwas; er verschleiert nur mehr oder weniger erfolgreich die wahren Kosten. Da mag es der sprichwörtliche „mündige Konsument“ schon vorziehen, selbst in den PC-Laden zu pilgern und sich ein entsprechendes Gerät anzuschaffen – ganz ohne langjährige Bindung an einen Internet-Dienstanbieter, ohne Leasingvertrag, ohne Zeitschriftenabo. Die Erläuterungen rund um unsere Grafiken sollen Ihnen dabei helfen, Stellenwert und vernünftige Dimensionierung der einzelnen PC-Komponenten – für den typischen Privatanwender – richtig einzuschätzen.

Computerkomponenten

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Computerteile
Computerteile Gehäuse In Mini-, Midi- und Maxi-Ausführung erhältlich. Midi ist empfehlenswert, da eine sinnvolle Kombination aus Platzanforderung, Durchlüftung (PCs erzeugen Wärme, die abgeführt werden muss), guter Erreichbarkeit der Einzelkomponenten im „Innenleben“ und deren Erweiterungsfähigkeit im Bedarfsfall (etwa zusätzliche Steckkarten). |
Computerteile
Computerteile Festplatte Hier werden die Daten dauerhaft gespeichert, sodass sie auch nach dem Ausschalten des PC nicht verloren gehen. 10 Gigabyte (GB) sind heute mehr oder weniger Standard – und derzeit für den Privatanwender ausreichend. Nur wer mit vielen (!) großen Dateien (Fotos, Sound, Video) arbeitet, sollte größer dimensionieren.   |
Computerteile
Computerteile CD-ROM-Laufwerk Bei neuen Geräten gleichfalls schon eingebaut. Die Angabe „48 x“ bedeutet dabei, dass sich die eingelegte CD (auf der sich Programme, Spiele, Nachschlagewerke etc. befinden können) 48 mal so schnell dreht wie eine herkömmliche Audio-CD. Geringere Werte bedeuten (etwas) langsameren Datenzugriff. „48“ ist okay, mehr muss es nicht sein (außer bei Videospielen). Alternative: ein CD-Brenner, mit dem sich CDs nicht nur abspielen, sondern selbst erzeugen lassen. Etwa zur Duplizierung vorhandener Audio-CDs oder zur Verwendung als externer Speicher für Ihre PC-Dateien. CD-Brenner (3000 bis 5000 Schilling für das Gerät, 20 Schilling für einen CD-Rohling mit 640 KB Speicherkapazität) sollten aber zusätzlich zum „normalen“ CD-Laufwerk eingebaut werden. Die CD-Nachfolgetechnologie (die DVD) scheint uns für den Privatanwender derzeit noch entbehrlich.   |
Computerteile
Computerteile Prozessor Das „Herz“ des PCs, der Chip. Für die meisten Privatanwendungen genügt ein solcher vom Typ Celeron mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 466 MHz (= Taktfrequenz) völlig. Nur wer sich exzessiv videoanimierten Spielen widmen möchte, wird auf einen Prozessor der Pentium III-Klasse (bzw. AMD K7) mit 600 MHz zurückgreifen: Preisunterschied derzeit rund 3500 Schilling! Also nicht vom Verkäufer ins Bockshorn jagen lassen: Beim Schreiben eines Briefes, dem Abruf der elektronischen Post etc. merken Sie den Unterschied zwischen beiden nur in der Brieftasche!   |
Computerteile
Computerteile RAM oder „Arbeitsspeicher“. Hier werden die Daten, die in einem Programm gerade abgearbeitet werden, zwischengespeichert. Beim RAM sollte man nicht knausern: mindestens 64 Megabyte (MB) noch besser 128 MB (für Intensiv-Spieler „Standard“). Am besten gleich beim PC-Kauf ordern, da die passende RAM-Erweiterung später möglicherweise nicht mehr erhältlich ist. |
Computerteile
Computerteile Steckplätze nehmen Zusatzkarten (wie Grafikkarte, Soundkarte, Videoschnitt-Karte, SCSI-Karte für CD-Brenner) auf. Bei Geräteauslieferung sollten mindestens drei freie Steckplätze zur Verfügung stehen.   |
Computerteile
Computerteile Diskettenlaufwerk Immer noch das Mittel der Wahl für den Austausch kleinerer Datenmengen zwischen Computern und zur Erstellung von Sicherungskopien wichtiger Dateien; standardmäßig dabei. |
Computerteile
Computerteile USB-Anschluss Daran lassen sich – auch im laufenden PC-Betrieb – USB-geeignete externe Geräte (Drucker, Scanner etc.) anschließen. Prinzipiell praktisch, aber nicht ganz unkritisch (funktioniert öfter einmal nicht). Kein Muss. |
Computerteile
Computerteile Grafikkarte Sie besorgt die Aufbereitung der Daten für die Bildschirmdarstellung, ab 8 MB Video-RAM sind empfehlenswert; Intensiv-Spieler sollten auf eine Karte mit 3 D-Beschleuniger (und 16 oder 32 MB Video-RAM) achten. |
Computerteile
Computerteile Soundkarte Sie sorgt für den „guten Ton“ des PCs. Meist unproblematisch, aber siehe Boxen. |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Monitor Eine Diagonale von 17 Zoll gilt heute als Standard. Die Bildwiederholfrequenz sollte mindestens 72 Hertz (= 72 mal pro Sekunde) betragen, der Abstand zwischen den einzelnen Bildpunkten (die Lochmaske) zwecks scharfer Darstellung 0,27 mm nicht überschreiten (kleinere Abstände sind hier immer besser als größere). Alternativ: ein Flachbildschirm. Vorteil: geringere Abmessungen und Gewicht. Nachteil: mindestens vierfacher Preis. Boxen sind häufig nicht im „PC-Paket“ inkludiert und wenn doch, dann nur selten in akzeptabler Qualität. Dazukaufen: etwa 300 bis 500 Schilling. Tastatur und Maus sind in der Regel unproblematisch. Einsteiger sollten jedoch unterschiedliche Mäuse und alternative Eingabegeräte (Trackball, Touchpad) beim Händler ausprobieren. |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Drucker Für den Privatanwender unbedingt ein Tintenstrahldrucker mit getrennten Tintenpatronen für schwarz und Farbe (auf jeden Fall nachfragen!). Billigstangebote kommen meist mit Ein-Patronen-System daher (das heißt, man wirft die Farbe weg, wenn schwarz leer ist). Auf keinen Fall kaufen, sondern auf anderen Drucker bestehen. Gewaltige Unterschiede im Preis der Tintenpatronen. Als Papier reicht so gut wie immer normales Kopierpapier – teure Spezialpapiere der Hersteller sind allenfalls beim (hochwertigen) Ausdruck von Fotos sinnvoll. Vorsicht: Verbindungskabel für Drucker und PC ist nicht im Lieferumfang enthalten – gleich dazukaufen. |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Scanner Externes Gerät zum Einlesen von Fotos, Grafiken und Texten, um diese anschließend im PC weiter verarbeiten oder archivieren zu können. Rund 1000 bis 2000 Schilling. Auf inkludierte Software zur Bildbearbeitung und Texterkennung achten! |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Zip-Laufwerk Gleichfalls zum Beschreiben von externen Datenträgern. In der Anschaffung billiger (1200 bis 2000 Schilling) als CD-Brenner, jedoch weniger universell, geringere Speicherkapazität und höherer Medienpreis (rund 150 Schilling). |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Software Die Computerprogramme, die erst dafür sorgen, dass Sie mit dem PC etwas machen, am Monitor etwas sehen können: Beim Kauf in der Regel sträflich vernachlässigt – Nachkauf kann aber exorbitant teuer werden! Beispiel: die Standard-Textverarbeitung „Word“ von Microsoft. Gehört sie nicht schon zur Grundausstattung des PC, wandern später rund 6000 Schilling dafür über den Ladentisch! Unser Tipp: Kaufen Sie das Programmpaket „Works Suite 2000“ (nicht zu verwechseln mit dem häufig beigepackten Paket „MS Works“). Die „Suite“ kostet etwas über 2000 Schilling und enthält – neben „Word“ – auch weitere, nützliche Programme. Achtung: wird als vergleichsweise billiges Produkt von Microsoft nicht beworben und deshalb (?) auch von vielen Händlern nicht geführt; nachfragen oder anderen Händler aufsuchen. |
Computerkomponenten
Computerkomponenten Modem Gerät zur Verbindung von PC und Telefonleitung; benötigt für den Internetzugang und Empfang beziehungsweise Versand von Faxen direkt aus dem PC heraus. Standard: 56 KB (Übertragungsgeschwindigkeit). Bei vorhandenem ISDN-Anschluss: ISDN-Karte („Terminal Adapter“) statt Modem einbauen lassen oder als externes Zusatzgerät kaufen. |
Computerteile
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Computerkomponenten
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Computerkomponenten

Was ist da „gratis“?

Die Vermarktungsphantasien von Zeitschriftenverlagen und Internetanbietern treiben bislang nicht bekannte Blüten.

Wir haben einige Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit zusammengestellt und ausgerechnet, wie viel ein „Gratis“-PC und der häufig damit verbundene „Gratis-Internetzugang“ wirklich kosten: zwischen rund 14.000 und rund 22.000 Schilling. Denn mit allen „Gratis“-Angeboten sind mehrjährige Zahlungsverpflichtungen verbunden. Die können als „Clubmitgliedschaft“ getarnt oder als „Leasingrate“ deklariert sein – zur Kasse wird der beschenkte Konsument allemal gebeten.

Aber, mag der Sparefroh einwenden, dafür gibt es ja zum Beispiel auch ein „günstiges“ Zeitschriftenabo! Wirklich? Während beispielsweise die Abonnements von „tv-media“ und „News“ regulär 790 Schilling jährlich kosten, berappte man im Rahmen einer PC-Aktion (April beziehungsweise Anfang Mai) dafür gleich einmal 1990 Schilling! Okay, dafür hat man aber doch den „Gratis-Internetzugang“? Nun, der kostet über den „News-Online-Club“ pro Monat auch stattliche 338 Schilling – und das auf satte drei Jahre! Die Kühnheit derart beworbener „Gratis-Internetzugänge“ wird erst so richtig ärgerlich, wenn man bedenkt, dass es mittlerweile „echte“ Zugänge ohne Providergebühr und ohne Bindungsfristen gibt, wie etwa jenen über die UTA-1002 von Libro oder auch A-Online. Auch sonst muten die Werbetexter ihren künftigen Kunden einiges zu. In einem e-media-Inserat haben wir die bemerkenswerte Kreation gefunden: „FÜR 282 SCHILLING (+ USt)/MONAT GRATIS SURFEN“. Also was jetzt? Gratis oder eben „für 282 Schilling“ zuzüglich Mehrwertsteuer (= 338 Schilling/Monat)? Da ist es wirklich kein Wunder, wenn sich so mancher Angesprochene für blöd verkauft vorkommt.

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