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CD-Brenner - Brennendes Verlangen

  • Nützlich zur Datensicherung
  • Viele andere Möglichkeiten
  • Für Selbsteinbau brauchen Sie PC-Erfahrung

Es gibt sie schon, aber noch sind sie eher selten: PCs mit bereits eingebautem Brenner. Und so sind CD-Brenner für viele User ein heißes Thema. Für vergleichsweise wenig Geld eröffnen sie tatsächlich interessante Möglichkeiten. Verlockend sind die Aussichten,

  • Dateien dauerhaft auf dem relativ sicheren Medium CD zu speichern,
  • Sicherungsduplikate von Programm-CDs anzulegen,
  • Audio-CDs zu kopieren,
  • CDs mit dem eigenen Lieblings-Musikprogramm oder mit Videos zusammenzustellen
  • sowie (mit manchen Geräten) sogar DVDs abzuspielen.

Schon ab 2000 Schilling ist man dabei; das ist nicht die Welt, mögen sich viele User denken. Und tatsächlich: Auch unser Test bescheinigt den neuen Brennern bereits mehr Reife als früheren Gerätegenerationen. Allerdings sollte sich, wer nachzurüsten wild entschlossen ist, einige wichtige Kleinigkeiten selbstkritisch vor Augen halten: Im Unterschied zum Anschluss externer Geräte – wie etwa Drucker oder Scanner – erfordert der CD-Brenner-Einbau den vergleichsweise tiefen Eingriff in die Rechner-Hardware.

Technisches Geschick notwendig

Erster Tipp: Sollten Ihnen Installationsanweisungen und dicke Handbücher ein Gräuel sein, verwerfen Sie den Gedanken an einen CD-Brenner am besten gleich wieder oder beauftragen einen Fachhändler mit dem Einbau – vielleicht findet sich auch im Freundeskreis jemand mit Erfahrung? Und überschätzen Sie sich nicht: Wenn Sie mit „Motherboard“ ein Surfbrett für wassersportbegeisterte Frauen mit Kleinkind assoziieren, einen „Jumper“ für einen Leichtathleten halten oder mit dem Verhältnis zwischen „Master“ und „Slave“ primär die zwischenmenschliche Situation an Ihrem Arbeitsplatz charakterisiert sehen, heißt das eindeutig: Lassen Sie die Finger davon.

Geschick und gute Nerven

Denn mit diesen – und weiteren – Begriffen in ihrer computerspezifischen Bedeutung muss sich der Einbauwillige vertraut machen, ebenso wie es gilt, sich mit Kreuzschraubenzieher, Flachzange und einer überlegt dosierten Portion Gewaltanwendung für das Herausbrechen der Schachtabdeckung im Metallchassis des PCs zu wappnen.

Lernbereitschaft, Installation in aller Ruhe und schrittweises Vorgehen vorausgesetzt, ist die Einbau-Hürde aber durchaus zu nehmen, wenngleich die entsprechendenden Dokumentationen und Installationsanweisungen der Hersteller Sie dabei sehr unterschiedlich unterstützen.

Sind sämtliche Installationen erst einmal gelungen, geht es meist problemlos zur Sache: Alle Geräte im Test schafften es klaglos, eine Musik-CD zu kopieren oder PC-Dateien von der Festplatte auf CD zu archivieren. Das genügt schon einmal, um sich die Lieblings-Audiotitel auch für den CD-Player im Auto verfügbar zu machen oder den Brief ans Finanzamt zusätzlich auf CD zu sichern. Wo es dennoch Probleme gab – etwa störende Aussetzer bei der Kopie von Audio-CDs – waren diese auf das Quell-Laufwerk (also das „normale“ CD-ROM-Laufwerk im PC) zurückzuführen, nicht auf den Brenner oder die Brenner-Software. Grund: CD-ROM-Laufwerke im PC sind nicht immer Meister im Lesen von Audio-CDs. Bei der klanglich-kläglichen Wiedergabe durch die 150-Schilling-PC-Lautsprecher mag das nicht auffallen, beim Brennen aber sehr wohl. Auch Abnutzungsspuren der eingelegten CD (Schmutz, Kratzer) können die Qualität des kopierten Ergebnisses gehörig trüben.

"Verbrennen" von CD-Rohlingen - Abhilfe

Gegen andere Arten von „Aussetzern“ ist mittlerweile jedoch ein Kraut gewachsen: „BurnProof“ und „JustLink“ verhindern recht zuverlässig das „Verbrennen“ von CD-Rohlingen, das in der Vergangenheit zu den gefürchteten Phänomenen des Brennvorgangs gehörte. Ursache: Das Abreißen des Datenstroms vom Quell- zum Zielmedium (also etwa von der CD im CD-ROM-Laufwerk des PCs zum Brenner), was zur Unbrauchbarkeit des ganzen CD-Rohlings führte, weil auf diesem – vereinfacht gesprochen – eine unüberbrückbare Lücke entstand. Mit BurnProof beziehungsweise JustLink hingegen wird bei stockendem oder verlangsamtem Datenaufkommen der Brenner so lange angehalten, bis wieder genügend Informationen vom Quelllaufwerk kommen, um den Brennvorgang lückenlos fortsetzen zu können. Ein wichtiges Feature also, über das – siehe Tabelle – nicht alle Geräte im Test verfügen.

Was die Software betrifft, so kommen alle Produkte außer dem Toshiba-Combo mit zwei Programmen daher: einer Brenn- und einer Packetwriter-Software. Mit beiden wird gebrannt, der Vorgang ist aber ein unterschiedlicher. Während die Brennsoftware zuerst den eingelegten Rohling formatiert, man dann auswählt, welche Dateien auf diesen geschrieben werden sollen, die Datenübernahme erfolgt und dann die CD „geschlossen“ wird (und zwar so, dass ihr Inhalt in normalen CD-ROM-Laufwerken oder – Musikdaten vorausgesetzt – auch in Audio-CD-Playern gelesen werden kann), bleibt beim „Packetwriting“ die CD „offen“, sodass sie wie eine zusätzliche Festplatte oder Diskette benutzt werden kann. Dateien können also direkt auf die CD gesichert werden. Lesbar sind sie in diesem „offenen Zustand“ aber nur von CD-Brennern (also nicht vom normalen CD-Laufwerk im PC), welche mit derselben Packetwriter-Software arbeiten.

CD´s mit Kopierschutz

Nicht ganz so einfach ist es mit der Kopie von CD-Datenträgern, die einen Kopierschutz enthalten, wie zum Beispiel viele Programme, die auf CD ausgeliefert werden. Diese enthalten bewusst eingestreute „Fehler“, welche den normalen Kopiermodus durcheinander beuteln und zu einer Fehlermeldung führen – der Kopiervorgang schlägt also fehl. Es sei denn, der CD-Brenner verfügt über die Option, auch im RAW-Modus zu kopieren (siehe "Was bedeutet was?"), bei dem keine Prüfung auf diese vermeintlichen „Fehler“ erfolgt, und man verfügt über zusätzliche Software, die diesen Modus unterstützt, wie etwa die „Power Edition“ von WinOnCD Version 3.8 (www.roxio.de) oder „CloneCD“ (www.elaboratebytes.com ). Von Haus aus sind diese Softwareextras nicht dabei, und sie machen auch nur dann Sinn, wenn der Brenner selbst diesen Modus unterstützt (siehe Tabelle "CD-Brenner"). Wie überhaupt gilt, dass die mitgelieferte Brennersoftware eine „abgespeckte“ Version der Originalsoftware ist (so genannte „OEM“ oder „Light“-Version), also nur über eingeschränkten Funktionsumfang verfügt. Das ist aber kein Problem, weil für den „durchschnittlichen“ Anwender Spezialfunktionen ohnehin entbehrlich sind.

Apropos spezial: Die externen Brenner konnten vor allem aufgrund ihrer langsamen Brenngeschwindigkeit nur sehr eingeschränkt überzeugen (gilt für das Laufwerk von Toshiba, mit dem sich – wie auch beim Ricoh – auch DVDs wiedergeben lassen). Sie mögen allenfalls dort ihre Berechtigung haben, wo sich kein interner Brenner installieren lässt (etwa bei voll belegten PCs oder in Laptops), wenn man den Brenner auch unterwegs dabeihaben möchte oder er mehrere PCs in Haushalt oder Büro „bedienen“ soll.

BurnProof und JustLink: Ein Verfahren, das Aussetzer beim Schreiben der Daten und somit das „Verbrennen“ von CD-Rohlingen verhindert.

CD-Extra bzw. CD-Plus: Weiterentwicklung von Mixed-Mode, wobei die Gefahr des Lautsprecher-Kills vermieden wird.

CD-Grabben: Das verlustfreie Auslesen von Audio-CDs.

CD-R: Ein CD-Rohling für das „einmalige“ Beschreiben. Mit entsprechender Softwareunterstützung können die Daten auch im Packetwriting-Verfahren, also in mehreren Arbeitssitzungen, auf die CD geschrieben werden. Lesbar sind die CDs im Packetwriting-Status aber nur von CD-Brennern, die gleichfalls mit der verwendeten Brennsoftware arbeiten.

CD-Rohling: Leere, beschreibbare CD. Dabei sind teure nicht unbedingt besser als billigere. Es lohnt sich aber allemal, vorerst nur eine kleine Menge zu kaufen und das Zusammenspiel mit dem eigenen Brenner zu testen, bevor es an das große Brennen geht.

CD-RW: CD-Rohling zum wiederholten Beschreiben UND Löschen von Daten. Teurer als CD-Rs.

DAE: Abkürzung für „Digital Audio Extraction“, verlustfreies digitales Auslesen von Audio-CDs.

Firmware: Steuerprogramm von Hardwarekomponenten. Kann meist – wie PC-Anwendungssoftware – aktualisiert (upgedated) werden, um ursprüngliche Fehler zu beseitigen bzw. neue Funktionen hinzuzufügen.

ISO 9660: CD-Format, das für die meisten industriell gefertigten CDs verwendet wird und auch unter MS-DOS gelesen werden kann.

Mixed-Mode: PC-Daten und Musik können in einem Arbeitsgang auf eine gemeinsame CD gebrannt werden; nur bedingt zu empfehlen, da bei Wiedergabe im Audio-Player und laut eingestelltem Verstärker die Boxen Schaden nehmen können, wenn der Player versucht, die PC-Daten als Musik wiederzugeben.

Multi-Session: CD-Rohling kann in mehrerer Arbeitsgängen beschrieben werden (siehe auch Packetwriting). Geht aber einmal etwas schief, sind alle Daten verloren, nicht nur jene der letzten Arbeitssitzung.

Packetwriting: Mit Packetwriting-Software können CD-R und CD-RW wie Disketten oder Festplatten verwendet werden. Gelöscht werden können Daten auf CD-Rs aber nicht, lediglich „versteckt“, so dass sie nicht weiter angezeigt werden. Von CD-RWs können sie auch wieder gelöscht und damit neuer Platz gewonnen werden.

RAW-Modus: „Rohform-Modus“. Dabei werden CDs bewusst mitsamt ihren „Fehlern“ kopiert. Diese „Fehler“ dienen in der Regel als Kopierschutz – der damit umgangen wird. Sowohl Brenner wie auch Software müssen RAW-fähig sein!

Single-Session: CD-Rohling wird in einem Arbeitsgang beschrieben und danach „geschlossen“.

Verbrennen: Gefürchteter Effekt, der durch das Abreißen des Datenstroms beim Brennen entsteht. Die CD-Rohlinge werden dadurch unbrauchbar. Mittels BurnProof und JustLink mittlerweile jedoch zu verhindern.

AOpen: Computer GmbH, Am Schimmersfeld 5 A, D-40880 Ratingen, (0049 2102) 15 77 77

Freecom Europe, Obentrautstraße 72, D-10963 Berlin, (0049 30) 61 12 99-0

Hewlett Packard GesmbH, Lieblgasse 1, A-1220 Wien, (01) 250 00-0

Iomega Primus Data, Margaretenstraße 45, A-1040 Wien, (01) 961 01 20

Mitsumi-Zentrale Deutschland, Hammer Land- straße 89, D-41460 Neuss, (0049 2131) 92 55-0

Philips: Österreichische Philips Industrie GesmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, (01) 601 01-0

Plextor, Excelsiorlaan 9, B-1930 Zaventem, (0032 2) 718 03 99

Ricoh Austria GmbH, Kettenbrückengasse 16, A-1050 Wien, (01) 588 65-0

Sony Computer Entertainment Austria GmbH, Laxenburger Straße 254, A-1230 Wien, (01) 610 51-0

TDK: Schimek Electronics VertriebsgesmbH, Breitenfelder Straße 43, A-5020 Salzburg, (0662) 87 66 63-0

Teac Deutschland, Balmstraße 12, D-65205 Wiesbaden, (0049 611) 71 58-0

Toshiba Europe GmbH, Computer Systeme, Handels- kai 388, Top 261, A-1020 Wien, (01) 720 31 00-0

Traxdata: E & K Data, Industriering 50, D-41751 Viersen, (0049) 95 16-0

Yamaha Electronic Europe GmbH, Postfach 1453, D-25455 Relingen, (0049 4101) 309-0

Sinnvoll und erschwinglich. CD-Brenner sind hinsichtlich Datensicherung und Kopieren von Audio-, Daten- und Videoquellen eine sinnvolle und mittlerweile erschwingliche Erweiterung des PCs.

Nachrüstung nicht einfach. Sie brauchen Erfahrung mit Installationsanleitungen, handwerkliches Geschick und Verständnis für das Innenleben eines PCs.

Händlereinbau empfehlenswert. Brenner-Einbau und Softwareinstallation durch den Händler sind beim PC-Neukauf ratsam, Funktionstüchtigkeit aber vor Übernahme ausprobieren.

BurnProof/JustLink sinnvoll. Mehrpreis dafür ist gerechtfertigt, insbesondere, wenn Sie während des Brennens den PC für andere rechenintensive Anwendungen benützen.

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