„Als mein Film voll war, tigerte ich zum Löwen“, wandelte Frau Brauner1) aus Salzburg den bekannten Werbeslogan ab, „aber als ich die Bilder abholte, habe ich gebrüllt!“ Der Grund für die Überreaktion: Die Ausarbeitung von 36 Fotos kostete über 300 Schilling. Da war es auch nur ein geringer Trost, daß eine nette junge Dame von Hartlauer den Vorteil zu erklären versuchte: „Schauen Sie, Sie bekommen ja gratis ein zweites Foto!“ Frau Brauner jedoch hatte keine zweite Fotoserie bestellt und auch keine Verwendung dafür. Außerdem ärgerte sie die Umweltbelastung durch die unerwünschte Fotoverdoppelung.
Immerhin hat Herr Hartlauer rasch reagiert: „Sie haben recht, wir hätten Ihnen unser Qualitäts-Konzept erklären müssen. Weiters hätte man darauf aufmerksam machen müssen, daß automatisch ein zweites Bild dazu gemacht wird (auf Wunsch kann dies auch weggelassen werden).“ Als Trostpflaster schickte die Firma der verärgerten Konsumentin einen Gratisfilm samt Ausarbeitungsgutschein.
Auch ein Herr aus Wien machte genau die gleiche Erfahrung. 7,90 Schilling pro Bild überschritten seine finanzielle Schmerzgrenze, und: „Niemand hat mir vorher gesagt, daß ich zwei Bilder erhalte!“ Nun buttert die Firma Hartlauer bekanntlich Unsummen in die Werbung. Vielleicht wäre es möglich, einen Bruchteil davon für das „Erklären des Qualitäts-Konzeptes“ auszugeben. Damit die Kunden angesichts der Preise für die Löwenbilder keine Schreikrämpfe mehr bekommen.
1) Name von der Redaktion geändert.