Fahrerlose Busse, die ihre Passagiere wie von Zauberhand befördern – viele Schweizer Unternehmen des öffentlichen Verkehrs testen dieses Science-Fiction-Szenario bereits seit Jahren.
Millionen Franken an Steuergeldern wurden schon für Versuche mit selbstfahrenden Autobussen ausgegeben. Unsere Schweizer Kollegen von K-Tipp haben sich die Testberichte näher angeschaut und kommen zu einem vernichtenden Urteil: Die sündhaft teure Technik ist unbrauchbar. Vor vier Jahren wurden „die weltweit ersten selbstfahrenden Busse im öffentlichen Verkehr“ in Betrieb genommen. Stolz verkündete man, dass die Busse von Fachleuten aus aller Welt besucht würden.
Busse dürfen nicht alleine fahren
Doch die Euphorie ist fehl am Platz. Denn die Busse dürfen gar nicht alleine fahren, da sie zu unzuverlässig sind. Es fährt immer ein Aufpasser mit, der im Notfall eingreift. Und das kommt oft vor. Anfangs war das alle 500 Meter, denn die Busse stoppen unvermittelt bei starkem Regen, Schneefall, Wind, vor Lacken, aufgewirbeltem Laub oder einem Mückenschwarm und sogar bei tief stehender Sonne. Unter anderem wegen der abrupten Stopps müssen die maximal acht Passagiere sitzen und sich anhalten. Trotzdem sind schon einige vom Sitz gerutscht. Dabei fahren die Busse so langsam, dass sie liebevoll „Schnecken“ genannt werden.
Auch wenn die Aufpasser auf der Hut sind, passieren von den Bussen verschuldete Unfälle. Der Verkehrsverbund von Bern beklagt, dass sich das Personal in den „selbstfahrenden“ Bussen mehr konzentrieren müsse als auf einer Bus- oder Straßenbahnlinie in der belebten Altstadt.
Kurze Lebensdauer der Busse befürchtet
Die Verantwortlichen befürchten außerdem das Ende der Lebensdauer der Busse nach nur vier Jahren und 11.500 Kilometern. Normalerweise werden die Kfz der öffentlichen Verkehrsverbünde nach zwölf Jahren und einer Million Kilometern weiterverkauft und sind dann noch anderswo in Betrieb.
K-Tipp wollte wissen, wann die Busse nun tatsächlich selbst fahren können. Eine konkrete Antwort war nicht zu bekommen. Aber in den nächsten zehn Jahren erwartet das niemand. Es ist also eine mühsame und beschwerliche Busfahrt in die Zukunft.