Ich muss Ihnen mitteilen, welche Belastung die Auflösung der ÖBB-Gepäckschalter für alte, allein fahrende Menschen aus der Provinz bedeutet. Einmal im Jahr unternehme ich eine Flugreise. Früher war dies von Leoben aus kein Problem. Etwa zwei Tage vor dem Abflug brachte ich meinen Koffer zum Bahnhof, gab ihn bis Bahnhof Flughafen Schwechat auf, von dort holte ich ihn am Abflugstag ab und brachte ihn mit dem Lift zur Abflughalle. Diese Möglichkeit gibt es nicht mehr. Bei meiner letzten Reise war schon das Einsteigen mit dem schweren Koffer am Bahnhof Leoben für mich unmöglich. Der Aufstieg war so hoch, dass ich es nur dank der Hilfe eines gutwilligen Mitreisenden schaffte, sonst wäre der Zug ohne mich abgefahren. In Wien quälte ich mich am Südbahnhof verzweifelt von Stufe zu Stufe. Bei der Rückkunft in Leoben konnte ich mit dem schweren Koffer nicht die Unterführung benutzen. Ich musste den Fahrdienstleiter bitten, der den Koffer über die Geleise trug. Ich kann nicht immer darauf bauen, dass mir jemand hilft. Außerdem ist es mir nicht angenehm, andere Leute damit zu belästigen. Hier sollte etwas geschehen! Wenn wir Pensionisten nur noch Busreisen unternehmen, hat die Bahn auch Verluste.
Dr. Daniela Treso
Leoben