Wisent-Werkzeugkoffer
In einer Bauhaus-Filiale stach einem „Konsument“-Leser ein 47-teiliger Universal-Werkzeugkoffer der Marke Wisent ins Auge (um 990 Schilling). Wirklich komplett, selbst ein Phasenprüfer fand sich darin, freute sich der zufriedene Käufer. Doch als er daheim den Phasenprüfer verwenden wollte, wurde er stutzig.
Mit diesem schraubenzieherähnlichen Prüfgerät kann man die Phase (also den spannungsführenden Pol einer elektrischen Leitung) aufspüren. Drückt man mit dem Daumen auf die Kontaktstelle am Griff des Phasenprüfers, leuchtet ein Lämpchen auf, wenn die Schraubenzieherspitze die Phase berührt. Doch bei diesem vermeintlichen Phasenprüfer gab es nicht das übliche Kontaktplättchen, sondern eine Öffnung. In diese passt ein beigelegter Stecker, der das Prüfgerät mit einer Klemme verbindet. Nun gut, könnte man denken, so hält man eben die Klemme, um zu prüfen, welchen Pol man erwischt hat. Doch dieser Versuch könnte mit einem Stromschlag enden. Es handelt sich nämlich nicht um einen Phasenprüfer für das Stromnetz, sondern um einen Spannungsprüfer für Leitungen im Auto. Dort gibt es aber nur eine – ungefährliche – 12 Volt Spannung.
Warum, so fragen wir Hersteller und Anbieter, muss ein nur für Niederspannung geeignetes Gerät genauso aussehen wie der seit Jahrzehnten vertraute Phasenprüfer? Und warum findet sich keinerlei Warn- oder Benützungshinweis auf dem Werkzeug?