Wie bringt man ein müdes Kind, das auf der Fahrradtour schlappmacht, nach Hause? Jedenfalls besser nicht mit der „Tandemstange Känguruh“ der Firma Profex (um 57 Euro bei Interspar), denn hier überwiegen eindeutig die Nachteile. Das mit einem Gelenk ausgestattete Ende dieser bogenförmigen Schleppstange wird an der Sattelstütze des Erwachsenenrades montiert. Das andere, steife Ende wird am Steuerrohr des Kinderrades befestigt. Dessen Vorderrad hängt in der Luft, und eine Kunststoffvorrichtung fixiert den Lenker. Eine der Auswirkungen des schwebenden Zustandes ist allerdings eine starke Hebelwirkung auf die Sattelstütze des Zugfahrrades. Bei unseren Tests stellt sich immer wieder heraus, dass diese einer der schwächsten Teile eines Fahrrades ist. Bei zusätzlicher Belastung steigt natürlich die Bruchgefahr.
Fahrradschleppstange Känguruh von Profex - Unsicher unterwegs
Eine unmittelbar spürbare Auswirkung ist die Beeinträchtigung des Fahrverhaltens des Zugfahrrades. Niemand kann erwarten, dass ein Kind die ganze Zeit über unbeweglich im Sattel sitzt. Außerdem wird es – sofern es schon alleine Rad fahren kann – automatisch versuchen, selbst das Gleichgewicht zu halten, statt (wie der Beifahrer auf einem Motorrad) den Schwankungen des Zugfahrrades zu folgen. Probefahrten bestätigten es: Ein durchaus geschicktes Kind, das gut Rad fährt, konnte sich ohne stützende Begleitperson kaum auf dem Rad halten. Auch für den Erwachsenen war die Fahrt alles andere als ein Vergnügen: Durch die Hebelwirkung der Schleppstange ist das Rad nur mit Mühe zu manövrieren. Bei starken Straßenunebenheiten, wie beispielsweise Schwellen, ist darüber hinaus nicht sichergestellt, dass das Vorderrad nicht mit dem Boden in Berührung kommt. Ein Sturz könnte die Folge sein. Ein weiterer Nachteil: Die Schleppstange lässt sich nicht wie vorgesehen seitlich des Gepäckträgers zusammenklappen; dazu müsste dieser erst abmontiert werden.