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Energiesparende Lampen - Alles ist möglich

  • Halogen-, LED- und Energiesparlampen im Vergleich
  • Von o.k. bis k.o. ist alles möglich
  • Nicht alle Markenprodukte überzeugen

Glühlampen sind out, ob’s uns gefällt oder nicht. Ab September 2011 dürfen nur mehr Lampen unter 60 Watt auf den Markt gebracht werden. Sehen wir uns also die Alternativen an.

Ersatz für 100-Watt-Birne

Für den vorliegenden Test wurden Lampen gesucht, die die gute alte 100-Watt-Birne ersetzen können. Dazu gibt es ein breites Angebot an Leuchtstofflampen - meist als Energiesparlampen (ESL) bezeichnet - mit einer Leistungsaufnahme von 20 Watt, die auf eine vergleichbare Lichtstärke kommen: Das sind rund 1200 bis 1500 Lumen.

Weiters kommen Halogenlampen mit 70 Watt infrage – hier konnten allerdings nur zwei Nicht-Markenprodukte getestet werden. LED-Lampen, die auf diese Lichtstärke kommen, gibt es keine. Ausgewählt wurden daher die Stärksten, die derzeit auf dem Markt zu haben sind; ihre Lumenzahl liegt aber weit darunter, bei rund 300.

Halogenlampen halten nicht mit

Die zwei getesteten Halogenlampen können im direkten Vergleich der drei unterschiedlichen Leuchtmittel nicht mithalten, dazu ist ihre Lichtausbeute zu gering. Sie müssen deutlich mehr Leistung aufnehmen, um auf die genannten 1200 Lumen zu kommen. So schaffen sie lediglich 16 bis 18 Lumen pro Watt, während es die Energiesparlampen auf 50 und mehr bringen.

Daher sind auch die vergleichbaren Stromkosten wesentlich höher: 79 bzw. 93 Euro für 6.000 Stunden Nutzung von 1000 Lumen (6 Mio Lumenstunden). Sparlampen kommen da auf rund 25 Euro. Der Lampenpreis ist nicht inbegriffen, fällt aber bei "guten“ Energiesparlampen, die mehr als 6.000 Stunden halten, nicht so sehr ins Gewicht.

LED nicht effizienter als ESL

Geringere Lichtausbeute und Lebensdauer

Außerdem halten Halogen-Birnen auch bei der Lebensdauer nicht mit. Die deklarierte Lebensdauer beträgt 2.000 Stunden. Dieser Wert wurde von der IKEA-Lampe übertroffen, im anderen Fall (Müller-Licht) weit unterschritten: 513 Stunden. Geht man davon aus, dass eine Lampe rund drei Stunden pro Tag aufgedreht ist, entspricht dies nicht einmal einem halben Jahr.

Nur bei den lichttechnischen Eigenschaften sind die Halogenlampen konkurrenzlos. Die Farben kommen dem Tageslicht am nächsten, und natürlich gibt es auch kein Problem mit der Einschaltverzögerung. – Das ist allein ein Phänomen der Energiesparlampen, dass sie lange Zeit benötigen, bis sie ihre volle Leuchtkraft entfalten (im Test zwischen 16 und 134 Sekunden bis auf 80 % der vollen Helligkeit).

LED nicht effizienter als ESL

LED-Lampen (LED ist die Abkürzung für Licht emittierende Dioden) haben im Vergleich am besten abgeschnitten. Die Lichausbeute ist aber bei den beiden getesteten Modellen nicht besser als bei Energiesparlampen (Abkürzung ESL), sie liegt bei rund 50 Lumen pro Watt. Die Nutzlebensdauer beträgt in beiden Fällen mehr als die 6.000 Stunden im Test, vermutlich liegt sie wesentlich höher.

Deklariert wird für ESL eine Lebensdauer von 8.000 bis 12.000 Stunden, für LED sind es 25.000 bis 40.000. Weniger problematisch ist bei LED-Lampen die Farbverfälschung, und eine Einschaltverzögerung gibt es ebenso wenig wie bei Glüh- oder Halogenlampen. Der (noch immer) hohe Preis macht sie aber für den Normalverbraucher unattraktiv.

Ausfälle bei LEDs

Und es gibt auch bei den LEDs Ausfälle. Die 13-Watt-Birne von Bioledex (nicht in der Tabelle, weil Auslaufmodell) kommt mit 1000 Lumen zwar schon sehr nahe an eine 100-Watt-Glühbirne heran, sie hatte auch die höchste Lichtausbeute (84 Lumen/W) im Test, aber sie hielt nur 1.600 Stunden – nicht länger als eine bessere Glühbirne.

Wechselbäder bei Ergebnissen

Ein gutes Ergebnis konnte dagegen der Philips Econic LED, 7 Watt, attestiert werden – vergleichbar mit Toshiba und Osram in der Tabelle. Aber die Produktion ist laut Philips schon vor Längerem ausgelaufen.

Wechselbäder bei Ergebnissen

Nun aber zur Hauptgruppe des vorliegenden Tests, den Energiesparlampen. Ein Blick in die Tabelle verrät: Alles ist möglich. Es gibt eine Reihe guter Lampen, aber auch einige wenig zufriedenstellende. Sie kosten 3 Euro oder auch 30. Und No-Name-Produkte oder Handelsmarken-Modelle sind nicht notwendigerweise schlechter als die Vertreter bekannter Marken.

Ihre Lichtausbeute ist durchwegs hoch, sie liegt im schlechtesten Fall bei 50 Lumen/W und erreicht sogar 70 bei der Osram Dulux Superstar 23 Watt. Entsprechend niedrig sind auch die Stromkosten für 6 Mio. Lumenstunden: 21 Euro betragen sie im günstigsten Fall.

Über 6.000 Stunden Nutzlebensdauer

Acht der zwölf Lampen leuchteten auch noch nach 6.000 Stunden. Beim No-Name-Produkt I-Glow betrug die Nutzlebensdauer allerdings nur 931 Stunden (bis die Lampe weniger als 80 % der deklarierten Helligkeit abgab).

Nur zwei ESL (die beiden Megaman) weisen eine vergleichbare Schaltfestigkeit auf wie gute LED- oder Halogenlampen (mehr als 90.000 Schaltungen). Da aber die Helligkeit nach dem Einschalten zu wünschen übrig lässt (mehr als eine Minute, bis 80 % erreicht sind), sind auch sie nicht oder nur bedingt für einen Einsatz beispielsweise im Stiegenhaus geeignet.

Resultate besser als im Vorjahr

Resultate besser als 2010

Generell ist die Helligkeit nach dem Einschalten bei ESL eher mäßig, noch mehr gilt dies für die Farbwiedergabe. Dennoch: Im Vergleich zum letzten ESL-Test (Energiesparlampen 6/2010) sind die Ergebnisse besser. Waren damals nur 3 von 19 Produkten "gut“, so sind es diesmal 6 von 12. Mögliche Begründung: 20-Watt-Lampen sind effizienter als Lampen mit niedrigerer Leistungsaufnahme – im Vorjahr waren großteils solche im Test.

Für viele mag es erfreulich sein, dass die ansprechendere Birnenform im vorderen Feld vertreten ist, die Spirallampen oder röhrenförmige Sticks sind ja nicht jedermanns Sache. Immer mehr ESL eignen sich auch für den Außenbereich. Dimmbare Lampen sind allerdings nach wie vor selten. Dimmen ist bei Energiesparlampen generell nicht empfehlenswert, weil das Licht bläulich wird.

Schutz vor Quecksilber-Austritt verbesserungswürdig

Dass Energiesparlampen stinken, wie immer wieder von Konsumenten berichtet wird, konnte auch diesmal nur begrenzt bestätigt werden. Die Lampen von Paulmann und I-Glow ernteten dafür ein „Durchschnittlich“ im Punkt Raumluftbelastung. Zu wenig wird noch für den Schutz vor Quecksilber-Austritt gemacht. Zwei Möglichkeiten stünden zur Verfügung: Man verwendet statt flüssigem Quecksilber Amalgam bzw. man verstärkt die Schutzhülle des Glases, um dessen Zerbrechen oder Splittern zu verhindern.

Die "gut“ abschneidenden Lampen sollten im Handel leicht erhältlich sein. Das gilt jedenfalls für Megaman, Osram oder Philips. Toshiba ist unter anderem bei Conrad Electronic erhältlich, wo auch die Eigenmarke Conrad angeboten wird.

Testtabelle: LED-Lampen

Testtabelle: Energiesparlampen

Testtabelle: Halogenlampen

Testkriterien

Test in Kooperation mit der Stiftung Warentest: Getestet wurden Kompaktleuchtstofflampen, Halogenglühlampen und LED-Lampen, die möglichst eine 100-Watt-Glühbirne ersetzen sollten. Einkauf der Prüfmuster: Jänner bis März 2010.

Lichttechnische Eigenschaften

Die Farbwiedergabe bewerteten wir anhand des Mittelwertes der speziellen Farbwiedergabeindizes R1 bis R15 nach DIN 6169.

Helligkeit nach dem Einschalten: Mittels Oszillogrammen wurde das Startverhalten nach dem Einschalten untersucht (mit oder ohne Vorheizung der Elektroden). Wir ermittelten die Startzeit bis zum Beginn des Aufleuchtens sowie die Zeiten, bis 50 und 80 Prozent der vollen Helligkeit erreicht waren (bei 25 Grad Celsius Umgebungstemperatur, nach Einbrennzeit).

Helligkeit bei tiefer oder hoher Temperatur: In einem Klimaschrank wurde bei –10, 0 und +50 Grad Celsius die Helligkeit überprüft. Wir bewerteten das Verhältnis dieser Lichtströme zum Lichtstrom bei 25 Grad.

Haltbarkeit

Die Nutzlebensdauer prüften wir mit je 5 Exemplaren in Anlehnung an DIN EN 60969 (Schaltzyklus: 165 Minuten "Ein", 15 Minuten "Aus") über 6.000 Brennstunden und kontrollierten dabei den mit der Zeit abnehmenden Lichtstrom. Bewertet wurde die Brenndauer, während der noch mindestens 80 Prozent des deklarierten Lichtstroms zur Verfügung stand. Außerdem wurde die Brenndauer bis zum Totalausfall gemessen. Die Schaltfestigkeit prüften wir an jeweils 3 Lampen über bis zu 90.000 Schaltungen (Zyklus: 0,5 Minuten "Ein" und 4,5 Minuten "Aus"). Die Drehfestigkeit des Sockels kontrollierten wir mit einer Drehbelastung von 3 Newtonmeter.

Umwelt und Gesundheit

Die Lichtausbeute (Endenergieeffizienz) wurde auf Basis der Messwerte von Lichtstrom und Leistungsaufnahme als Mittelwert über die Nutzlebensdauer berechnet. Ebenfalls für diesen Zeitraum ermittelten wir den Primärenergieaufwand in Bezug zur abgegebenen Lichtmenge; auch der Aufwand für Herstellung und Entsorgung wurde berücksichtigt (mit Ökobilanz-Datenbank Ecoinvent 2.1 und Primärenergiefaktor 2,5 für elektrischen Strom).

Bei der Raumluftbelastung bewerteten wir sowohl die subjektive Geruchsermittlung durch zwei Fachleute als auch die Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) nach einstündiger Brenndauer in einer Prüfkammer.

Quecksilberbilanz: potenzielle Emissionen bei der Lampenentsorgung (Recyclingquote: 10 Prozent) sowie beim Betrieb infolge des Stromverbrauchs durch die Kraftwerke – und zwar in Relation zur gesamten während der Nutzlebensdauer abgegebenen Lichtmenge.

Schutz vor Quecksilberdampf bei Bruch: Bewertet wurden der Gehalt und die Art des Quecksilbers sowie konstruktive Maßnahmen wie Hüllkolben oder Splitterschutz.

Ergänzend überprüften wir elektromagnetische Wechselfelder im Abstand von 30 und 50 cm in Anlehnung an DIN EN 55015. Da alle Lampen den zulässigen Richtwert nach ICNIRP weit unterschritten, wurde dieser Parameter nicht bewertet.

Deklaration

Benotet wurden die prozentuale Abweichungen gemessener Werte von Lebensdauer, Schaltfestigkeit, Lichtstroms und Leistungsaufnahme zur Deklaration sowie die Richtigkeit der Energieklasse.

Die circadiane Wirkung (Wirkung auf den Schlaf-Wach-Rhythmus) wurde anhand des Wirkungsspektrums für Melatoninsuppression (DIN 5031, Teil 100) überprüft und in Prozent der Wirkung von gleich hellen Glühlampen angegeben.

Die Dimmbarkeit von so deklarierten Lampen wurde mit je einem billigen und teuren Phasenanschnitts- und Phasenabschnittsdimmer untersucht und der kleinste erreichbare Lichtstrom ermittelt.

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Frühere Lampentests:

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