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Matratze: Bodyguard - Schlaf gut!

, aktualisiert am

TEST Matratze. Das Modell Bodyguard des deutschen Matratzenherstellers bett1.de ist seit mehr als vier Jahren Dauertestsieger. Was macht das Modell so erfolgreich?

Matratze Bodyguard (Foto: bett1.de)

"Die beste jemals getestete Matratze", so bewirbt Hersteller und Händler bett1.de sein Produkt Bodyguard. Die Werbung bezieht sich auf die Testergebnisse unseres Kooperationspartners Stiftung Warentest. Die Qualität der nur im Internet erhältlichen Matratzen des deutschen Anbieters bett1.de ist unerreicht, und das seit Mai 2015. Damals wurde die Bodyguard zum ersten Mal getestet.

Rückenschläfer und Seitenschläfer

Auf der Matratze aus Polyurethanschaum liegen alle Körpertypen gut: große, schwere Menschen genauso wie kleine, leichte. Rückenschläfer genauso wie Seitenschläfer. Die Matratze stützt alle gut ab. ­Daran ändert sich auch mit den Jahren ­wenig: Im Labor simulierte eine 140-Kilo-Walze eine Verwendung von acht Jahren. Ergebnis: Die Schlafunterlage von bett1 verliert kaum Höhe und bleibt lange in Form.

Das Modell Bodyguard ist in verschiedenen Größen erhältlich. Getestet wurde die Matratzen­größe 90x200 Zentimeter. Die Ergebnisse beziehen sich alle auf diese Abmessung. 

Nur im Internet

Handhabung top 

Ausgezeichnete Bewertungen erhält das Produkt auch bei der Handhabung. Das liegt vor allem daran, dass die Bodyguard mit 12 Kilogramm vergleichsweise leicht ist. Vier stabile Griffe erleichtern das Drehen und Wenden. Aufgrund der geringen Höhe von 18 Zentimetern und ihrer Flexibilität eignet sich die Matratze auch für verstellbare Lattenroste. Sie ist auf einer Seite mit dem Härtegrad 3 (mittelfest) und auf der anderen mit dem Härtegrad 4 (fest) ausgelobt.

Keine Schadstoffe 

Nach dem Auspacken riecht die Matratze etwas unangenehm. Das ist allerdings auch bei anderen Produkten der Fall. Im Prüflabor wurden die Bezüge und das Matratzen­innere auf Pestizidrückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen untersucht. Keine ­dieser Verbindungen konnte nachgewiesen werden. Wir raten dennoch grundsätzlich dazu, jede neue Matratze vor der Benutzung einige Tage an einem möglichst gut durchlüfteten Ort ausdünsten zu lassen. 
Die Matratze hat einen abnehmbaren Bezug, der über einen 4-seitigen Reißverschluss in zwei Teile getrennt werden kann.

Der Bezug ist bei 60 Grad Celsius waschbar. Im Test behielt er nach dem Waschen seine Form und auch die Farbe änderte sich nicht. Der Bezug ließ sich nach der Reinigung wieder problemlos auf den Schaumstoffkern aufziehen.

Nur im Internet 

Ein Nachteil der Bodyguard besteht darin, dass sie nur im Internet (www.bett1.de) erhältlich ist. Ein Probeliegen im Laden, wie wir es beim Matratzenkauf unbedingt empfehlen (KONSUMENT 7/2018 und 11/2017), ist somit nicht möglich. Als Ausgleich räumt der Anbieter ein Probeschlafen zu Hause für 100 Tage ein. Überzeugt die Matratze nicht, so kann sie zurückgegeben werden. Die Bodyguard kommt handlich verpackt und zusammengerollt ins Haus. Nach dem Öffnen braucht sie einige Stunden, um ihr volles Volumen zu entfalten. Die Lieferfrist beträgt laut Anbieter 4 bis 6 Werktage.

Testtabelle: Bodyguard Matratze

Gegen die Markenhersteller

"Anti-Kartell-Matratze" – so nennt der Hersteller und Händler bett1.de sein Produkt Body­guard. Hintergrund ist, dass der Berliner Matratzenanbieter seit Jahren in gerichtliche Auseinandersetzungen mit anderen Matratzenherstellern verstrickt ist. bett1.de wirft den Konkurrenten vor, dass sie Druck auf Händler ausüben.

Diese sollen von den Kunden hohe – vom Hersteller festgelegte – Preise verlangen. Mittlerweile verhängte das deutsche Tempur: Bundeskartellamt schließt Matratzenfall mit weiterem Bußgeld ab gegen einige der beklagten Anbieter.

Testkriterien

Getestet wurde die Matratze in der Größe 90 x 200 Zentimeter. Streng genommen gelten die Testergebnisse nur für diese Größe. Sie dürften jedoch bei kleinen Größenabweichungen (etwa für Matratzen mit 100 x 200 Zentimeter) gut übertragbar sein. Je deutlicher die Größenabweichung ist, desto weniger ist das möglich. Matratzen der Größe 180 x 200 Zentimeter zum Beispiel können ganz andere Liegeeigenschaften aufweisen.

Liegeeigenschaften: Getestet wurde auf einer starren Unterlage. Mit vier Personen wurden die Abstützeigenschaften vor und nach der Dauerprüfung in Rücken- und Seitenlage ermittelt: H-Typ (groß und schwer, viel Gewicht an Bauch und Schultern), E-Typ (groß und schwer, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), I-Typ (klein und leicht, Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit), A-Typ (klein und leicht, Schultern schmaler als Becken). Bewertet wurde, wie tief Schlafende einsinken (Kontaktfläche), wie leicht Schlafende sich hin- und herwälzen können (Lageänderungswiderstand), wie gleichmäßig sich das Körpergewicht verteilt (Druckverteilung), ob die Schultern in Rückenlage nach oben gedrückt werden (Schulterklappeffekt). Zu den Komforteigenschaften zählen Punktelastizität, Nachschwingverhalten, spürbarer Kontakt mit dem Lattenrost und Geräusche bei einer Lageänderung.

Haltbarkeit: Dauerwalzversuch: Eine 140 kg schwere Walze rollt 60.000 Mal über die Matratze. Die Prüfung wird in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt. Das simuliert die Abnutzung in acht Jahren. Einfluss von Feuchtigkeit und Temperatur: In einer Klimakammer wird die Matratze zunächst 24 Stunden bei 37 °C und einer relativen Feuchte von 80 % vorkonditioniert, dann 16 Stunden mit einer Gewichtskraft von 1.000 Newton belastet. Es werden Höhe, Härte und Federkennlinie (Kraft-Weg-Diagramm) der Matratze vor und 24 Stunden nach dieser Belastung bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte ermittelt. Die Prüfungen von Höhe, Härte und Federkennlinie werden in Anlehnung an DIN EN 1957:2013 durchgeführt.

Bezug: Bewertet wurde die Waschbarkeit (z.B. Einlaufen), die Beeinträchtigung durch Nässe (Flecken- und Randbildung) und die Verarbeitung (z.B. Güte der Verarbeitung und Passform) des Bezuges.

Gesundheit und Umwelt

  • Raumluftbelastung: Messung von flüchtigen organischen Verbindungen in der verpackten Matratze, 24 Stunden nach dem Auspacken und 28 Tage nach Entfernen der Folie.
  • Geruchsbelästigung: Acht Prüfpersonen ermitteln die Geruchsbelästigung 24 Stunden nach Entfernen der Verpackung und nach 28-tägigem Lüften.
  • Schadstoffe: Die Bezüge und das Matratzeninnere werden auf Pestizidrückstände, Weichmacher, flammhemmende Zusätze, Organozinnverbindungen und andere halogenorganische Verbindungen untersucht.
  • Entsorgung: Geprüft wird, ob sich die Matratzenbestandteile problemlos trennen lassen.

Handhabung: Drei Experten bewerten, wie sich die Matratze transportieren und wenden lässt.

Deklaration und Werbung: Beurteilt werden Angaben zu Material, Matratzenaufbau, Matratzeneigenschaften und Härte sowie Werbeaussagen, etwa zu Gesundheit und Umwelt.

Stellungnahme von Bett1.de

Was Bett1.de zur Rücksendung der der Matratze sagt.

„Wie besprochen teilen wir Ihnen bezgl. des Matratzen-Test in dem Heft KONSUMENT Ausgabe 8/2019 folgendes mit:  

Die Rückgabebedingungen für österreichische Kunden wurden denen der deutschen Kunden angepasst.  
Somit fallen für Kunden aus Österreich keine Kosten für die Rücksendung/Abholung der BODYGUARD® Matratzen innerhalb der 100-tägigen Rückgabefrist (100 Tage Probeschlafen) an.  

Die Kosten für den Versand nach Österreich betragen 8,90 EUR pro BODYGUARD® Matratze.“ 

bett1.de GmbH
1 .8 .2019

Leserreaktionen

Extrakosten bei Rücksendung

Im Falle einer Rücksendung aus Österreich verrechnet diese Firma 70 Euro pro Matratze. Das ist ein Drittel des Kaufpreises. Da man die Matratzen nicht probeliegen kann ist das finanzielle Risiko somit doch erheblich.

User "Hubbert"
(aus KONSUMENT 9/2019)

Der Hinweis ist berechtigt. Auf der Homepage von bett1.de heißt es dazu: „Sollten Sie nicht zufrieden sein, so haben Sie die Möglichkeit, diese innerhalb von 100 Tagen ab Lieferdatum zurückzugeben. Sie müssen Ihr Rücknahmeverlangen lediglich per E-Mail an kunden service@bett1.de richten. Wir oder eine von uns beauftragte Spedition vereinbaren den Abholtermin mit Ihnen. Die Abholung innerhalb Deutschlands (außer Inseln) ist kostenlos. Für die Abholung aus Österreich berechnen wir 69 €/Stück.“

Die Redaktion

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