Bei der Anwendung ätherischer Öle sind besondere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Doch unsere Überprüfung ergab, dass die meisten Produkte unzureichend deklariert sind.
Wir haben die Deklaration von 35 Produkten geprüft:
Reine Öle (laut Deklaration)
- Alles Seife - Muskatellersalbei
- Baldini - Ingwer
- Bergland - Orange
- Besser Leben - Teebaum
- Biopark Cosmetics - Petit Grain
- Ebenthal - Pfefferminz
- Farfalla - Basilikum
- Forck - Thymian
- Gewusst wie - Teebaum
- Lagunamoon - Nelke
- Primavera - Rosengeranie bio
- Profissimo - Lemongrass
- Schlaraffenland - Eukalyptus
- Siman - Sweet Orange
- Sonnentor - Grapefruit
- Tiroler Kräuterhof - Cajeput
- Unterweger - Zirbe
- Young Living - Jade Zitrone
Parfum-Öle
- Airwell - Erdbeere
- Air Wick - Orangenblüte
- Pajoma - Vanilla & Berries
- Schlaraffenland - Zauberwald
Ölmischungen
- Air pleasure - Lavendel
- Alor - Winterzauber
- Aromance - Advent Zauber
- Dr. Eberhardt - Winterdream Adventöl
- Farfalla - Weihnachtsstern
- Minasan - Apfel
- Pranarom - Meditation
- Primavera - Grapefruit Salbei
- Saint Charles - Soul Splash
- Schlaraffenland - Kindertraum
- Sonnentor - Winternacht
- Tiroler Kräuterhof - Wintertraum
- Young Living - Christmas Spirit
Die Testtabelle enthält folgende Informationen: Füllmenge in ml, durchschnittlicher Preis, Preis pro 10 ml, Verpackung, Deklaration, Deklaration nach CLP-Verordnung. - Im Folgenden unser Testbericht.
Aromaöle nicht unverdünnt anwenden!
Aromaöle sollen die Raumluft verbessern und für angenehme Atmosphäre in der Wohnung sorgen. Was dabei etwas untergeht ist, dass natürliche Öle keine unbedenklichen Stoffe sind. Werden sie unverdünnt als Kosmetikum oder als Duftöl verwendet, können sie Hautreizungen oder allergische Reaktionen auslösen und beim Einatmen kann die Lunge geschädigt werden. Vor der Anwendung müssen reine Öle daher unbedingt verdünnt werden. Bei der Verwendung sind besondere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.
Für Babys, Kinder und Schwangere ungeeignet
Wer seine Kosmetika selbst herstellt, sollte beachten, dass ätherische Öle in Pflegeprodukten für Babys, Kinder oder Schwangere nichts zu suchen haben. Duftöle und Duftmischungen müssen aus den oben genannten Gründen entsprechend gekennzeichnet sein und über eine Kindersicherung verfügen. Wir haben uns 35 verschiedene Produkte genauer angesehen. Die meisten erfüllen nicht einmal die – nicht besonders strengen – gesetzlichen Minimalvorgaben.
Deklaration ist vorgeschrieben
In der EU regelt die sogenannte CLP-Verordnung die Registrierung, Evaluierung, Zulassung ("authorisation") und Beschränkung ("restriction") von Chemikalien. In der CLP-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1272/2008) ist auch geregelt, wie derartige Stoffe zu kennzeichnen sind. Auf der Verpackung müssen Gefahrenpiktogramme (z.B. für Entzündbarkeit, Umweltgefährlichkeit oder Gesundheitsgefahren) aufgedruckt sein.
Darüber hinaus müssen Inhaltstoffe, Gefahren- und Sicherheitshinweise, Name, Anschrift oder Telefonnummer des Herstellers und Menge angegeben sein. Eine weitere Voraussetzung dafür, dass derartige Produkte in Verkehr gebracht werden dürfen ist, dass sie über einen kindersicheren Verschluss verfügen. Verpackung und Aufmachung müssen zudem so gestaltet sein, dass sie nicht die Neugier von Kindern wecken.
Ätherische Öle: Mangelhafte Kennzeichnung
Sieben der 35 Produkte (drei reine Öle von Profissimo, Schlaraffenland und Sonnentor sowie vier Ölmischungen von Farfalla, Prima vera, Schlaraffenland und Sonnentor) sind korrekt gekennzeichnet. Die restlichen 28 Mittel erfüllen die gesetzlichen Vorgaben nicht. Bei manchen Produkten fehlen nur Details, um der REACH-Verordnung gerecht zu werden, bei anderen wird der Konsument völlig im Dunkeln gelassen.
Kauf über Amazon
Besonders problematisch sind diesbezüglich die Präparate, die wir im Internet über die Verkaufsplattform Amazon eingekauft haben. Für die Anbieter der Produkte von Siman, Air pleasure und Minasan scheint Deklaration ein Fremdwort zu sein. Höchst unvollständige Angaben weisen die Mittel von Alles Seife, Ebenthal und Young Living auf.