18 Düngemittel haben wir untersucht: 8 davon weisen extrem hohe Uranwerte auf. Das Problem: Mangels Deklarationspflicht hat der Konsument keine Entscheidungsmöglichkeit und weiß nicht, was er im Garten ausstreut.
Wer einen Garten sein Eigen nennt, düngt die liebevoll angesetzten Blumen- und Gemüsesorten sowie den Rasen meist mehrmals pro Jahr, damit alles gut gedeiht und erblüht. Jetzt zu Frühlingsbeginn ist es Zeit, den ersten Dünger für dieses Jahr aufzubringen. Schließlich sollen die in den Düngern enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphat und Kalium laut Herstellerangaben die Pflanzen gesund und widerstandsfähig erhalten. Was aber ist wirklich im Dünger drinnen? Tun wir unserem Garten und uns, wenn wir dessen Früchte im kommenden Jahr auf den Tisch bringen, tatsächlich etwas Gutes, indem wir jetzt nochmal ordentlich Düngemittel verteilen?
Keine Kennzeichnung für Uran
Sämtliche in Düngemitteln enthaltene Nährstoffe wie beispielsweise Phosphat, Kalium, Magnesium, Schwefel, Ammonium etc. sind auf den Verpackungen angegeben. Das möglicherweise im Phosphat enthaltene Uran suchen Kunden jedoch vergeblich. Ob und in welchen Mengen Uran im Dünger enthalten ist, das hat uns interessiert. Wir haben 18 phosphathaltige feste wie auch flüssige Düngemittel für den Privatbereich in Baumärkten und Gartencentern in Wien und Umgebung eingekauft und vom österreichischen Umweltbundesamt analysieren lassen.
Hohe Uranmengen im Phosphat
Auf den Verpackungen von Düngemitteln stehen wohlklingende Aussagen wie: „… ist perfekt dazu geeignet, die Pflanzen über Monate bedarfsgerecht zu ernähren“ (STARKL Langzeit Blumen-Dünger), „Besonders grundwasserschonend; besser für Pflanze und Umwelt als herkömmlicher Blaudünger“ (Compo Blaukorn Nova Tec), „..für strahlende Blüten und kräftigen Fruchtansatz“ (bellaflora Blau Dünger). Richtet sich der Gärtner nach diesen vielversprechenden Werbeslogans, hat er auf jeden Fall das Gefühl, das Richtige für das Pflanzenwachstum im Garten zu tun.
Auf den Gebinden ist Uran nicht angeführt. Dass dieser chemische Stoff trotzdem Bestandteil von Düngemitteln ist, zeigt unsere Untersuchung von 18 mineralischen Phosphordüngern, darunter Rasen- und Blumendünger ebenso wie Obst- und Gemüsedünger. Bei etlichen Produkten waren hohe Uranmengen im Phosphat enthalten. Konkret kristallisierten sich drei Gruppen heraus: Produkte, bei denen Uran nicht nachweisbar war, Dünger mit geringem Anteil und solche mit sehr hohen Uranmengen.
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