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Schneckenbekämpfung - Ohne chemische Keule

, aktualisiert am

Täglich absammeln, töten und die Gartenarbeit umstellen.

Schleimige Plage

Pünktlich, wenn die jungen Karotten- oder Salatpflänzchen ihr erstes Grün zeigen, ist sie wieder da, die schleimige Plage.

Die beste Abwehrmethode ist allerdings nicht, in die nächste Drogerie zu eilen und sich mit Kampfmitteln Marke chemische Keule zu bewaffnen. Schneckenkörner können Gift enthalten und zum Risiko für Haustiere und erst recht für Kinder werden (siehe dazu: Weitere Artikel - "Schneckenbekämpfung 6/2001" ). Außerdem kann schon der nächste starke Regenguss die Körnchen einfach wegschwemmen. Natürliche Methoden sind nicht nur langfristig wirkungsvoller, sie sind auch garantiert preisgünstiger.

Metallzäune wirken

Der erste Schritt, sich gegen die gefräßige Meute zu wehren, ist, sie erst gar nicht ans Gemüse zu lassen. Im Handel gibt es einfache Metallzäune, die an Ort und Stelle zusammengesteckt und etwas in der Erde eingegraben werden müssen. Die Raffinesse der zirka 20 Zentimeter hohen Zäune besteht in einer überhängenden Stelle, die für Schnecken unüberwindlich ist. Der optimale Zeitpunkt fürs Aufstellen ist das Frühjahr.

Tief umstechen

Das Areal sollten Sie vorher möglichst tief umstechen, um es halbwegs schneckenfrei zu bekommen. Wenn Sie in der warmen Jahreszeit damit beginnen, müssen Sie sich auf eine zumindest zweiwöchige Schneckenjagd gefasst machen.

Feuchte und dunkle Winkel

Gerne versteckt sich die gierige Meute in feuchten und dunklen Winkeln. Bewaffnen Sie sich mit einem Kübel, und sammeln Sie die Tiere dort täglich ab. Sie sollten sich dabei Disziplin angewöhnen, denn wo ein idealer Lebensraum ist, wandern auch andere zu. Die beste Zeit ist untertags, denn da ruhen die Schnecken.

Feuchte Fallen bauen

Eine wirksame Falle Marke „Eigenbau“ lässt sich etwa mit Dachziegel, Stein oder Holzlatte an einem schattigen Ort herstellen. Als Köder haben sich angefeuchtete „Brekkies“ (Trockenfutter für Katzen) oder ein Blättchen Basilikum bewährt. Halten Sie die Stelle unter der Falle stets feucht. Als Standort bietet sich die Nähe des Kompostplatzes an, denn dort gibt es immer Schnecken. Sie können auch mehrere „Sammelplätze“ einrichten, aber: Damit keine Zucht entsteht, sollten Sie ab Juli – wenn die Fortpflanzungszeit beginnt – die Fallenplätze öfter wechseln.

Am Morgen gießen

Außerdem sollten Sie trachten, der fressgierigen Meute ungünstige Bedingungen zu schaffen. Das heißt beispielsweise in den Morgenstunden gießen und nicht am Abend. Oder keine tiefere Bodenbearbeitung während der warmen Jahreszeit und im Herbst. Grobschollige Böden würden den schleimigen Gesellen bessere Möglichkeiten zum Unterschlupf geben. Das heißt nicht, dass Sie sich zurücklehnen können – Gartenarbeit ist stets von Vorteil, weil sie den Lebensraum der Schnecke beeinträchtigt. Tief umstechen sollten Sie aber erst im Winter, weil dadurch sowohl die lebenden Tiere ans Tageslicht befördert werden als auch der Nachwuchs, wo sie erfrieren.

Viele Eier am Kompostplatz

Schnecken legen ihre Eier am liebsten auf dem Kompostplatz ab. Setzen Sie diesen deshalb möglichst im hellen Sonnenschein um, denn das UV-Licht tötet die Plagegeister und auch ihre Eier. Langfristig sollten Sie den Kompostplatz auch mit einem Schneckenzaun umgeben, damit nicht wieder neue Tierchen zuwandern.

Wie tötet man Schnecken?

Lassen Sie die Tiere nicht unnötig leiden: Am besten zum Absammeln ein Metallgefäß verwenden und die Schnecken mit kochendem Wasser übergießen; im Garten ein Loch graben und die Brühe hineinschütten. Mit Salz bestreuen ist Tierquälerei und kaum wirksam.

Nicht über den Zaun

Schnecken, die Sie über den Zaun zum Nachbarn werfen, kommen meist wieder. Wer sich die Mühe macht, die ungeliebten Gäste weiter weg, irgendwo in Wald oder Flur, auszusetzen, gefährdet dort das biologische Gleichgewicht.

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