Sieger Gartenfachmarkt Dehner
Unter die Lupe genommen haben wir aber nicht nur Einzelgeschäfte, sondern
ebenso Shops in Einkaufszentren. Und wir recherchierten auch bei Ketten, etwa in
der Kleintierabteilung des Gartenfachmarktes Dehner. Dort erlebten wir gleich
die erste Überraschung: Obwohl gegen den Tierverkauf in Supermärkten vonseiten
des Tierschutzes immer wieder Vorbehalte geäußert werden, ging ausgerechnet der
deutsche Gartenfachmarkt als Testsieger hervor.
Vorbildlich erfüllt
Sämtliche Testkriterien wurden dort vorbildlich erfüllt: Die
Kleintierabteilung machte einen rundum gepflegten Eindruck, alles war rein, es
gab keine Geruchsbelästigung. Die Kaninchen waren in einer Gruppe mit idealer
Besatzdichte in einem sauberen und sehr großen Käfig tadellos untergebracht. Das
ist wichtig, denn bei zu vielen Tieren leiden diese unter Stress, bei
Einzelhaltung fehlt dagegen der so wichtige Sozialkontakt.
Kompetente Beratung
Besonders beeindruckend aber war die ausführliche und in jeder Hinsicht
kompetente Beratung durch die Verkäuferin. Zum Abschluss des Gesprächs gab es
noch einen Folder, der knapp, aber umfassend über die Haltungsansprüche von
Zwergkaninchen informiert. Wer ein Kaninchen kauft, muss ein Informationsblatt
mitbekommen, so sieht es das neue Tierschutzgesetz vor, das mit 1. 1. 2005 in
Kraft getreten ist. Keine andere der getesteten Tierhandlungen bot so eine
Kurzinfo an. Ob das wohl nur daran lag, dass wir kein Tier kauften, sondern uns
lediglich informieren wollten?
Auch der Testzweite, die Tierhandlung Bruno Hiesel, beeindruckte. Und zwar
unter anderem mit einem sortenreichen, qualitativ hochwertigen Angebot an
offenem Futter. Hier wurde ebenfalls ausführlich und sachkundig informiert.
Schade, dass sich die zwei angebotenen Kaninchen einen sehr kleinen Käfig teilen
mussten.
Nicht in der Auslage präsentieren
Seit Anfang des Jahres dürfen Tiere nicht mehr in straßenseitigen Auslagen
präsentiert werden. Zum Schutz der Tiere vor Stress und ungünstigen
Klimabedingungen, aber auch um Spontankäufe zu vermeiden. So sieht es das neue
Tierschutzgesetz vor. Wie unser Test zeigt, scheint sich die neue Regelung noch
nicht überall herumgesprochen zu haben. Denn Tier & Wir, die Hietzinger
Zooboutique Gartner und der Favoritner Zoo Malek präsentierten ihre Kaninchen
ungeniert in der Auslage.
Auch Cats & Pets sowie Zoo Sauer wollten darauf nicht verzichten. Beide
Geschäfte stellten aber ihre Kaninchen in der Auslage bei einem Seitengang aus,
und das ist zumindest tagsüber erlaubt. Da wir unsere Untersuchung unmittelbar
nach In-Kraft-Treten des neuen Tierschutzgesetzes durchführten, haben wir diesen
eindeutigen Verstoß einiger Zoohandlungen nicht in unsere Bewertung einfließen
lassen. Nach einer Schonfrist werden wir jedoch alle getesteten Geschäfte
nochmals aufsuchen und überprüfen, ob die neuen Bestimmungen eingehalten
werden.
Käfige nicht sauber
Wenig erfreulich auch, dass beim Testdritten Cats & Pets die Sauberkeit
der Käfige zu wünschen übrig ließ. In einigen Geschäften wurde neben Pellets
auch Heu als Einstreu verwendet, ohne Heu zusätzlich in einer Raufe anzubieten
(Zoo Malek, Zooboutique Gartner, Cats & Pets, Tier & Wir). Das ist nicht
nur abzulehnen, sondern seit 1. Jänner schlicht verboten. Und zwar aus gutem
Grund: Heu ist das Hauptnahrungsmittel von Kaninchen. Kommt es als Einstreu in
den Käfig, wird es naturgemäß verschmutzt; die Tiere lassen es dann links liegen
und weichen auf die angebotene Körnermischung aus. Ernährungsbedingte Probleme
wie Verfettung und geringere Lebenserwartung sind vorprogrammiert.
Gute Herkunft
Dafür wurde uns bei Zoo Malek ausführlich
erklärt, warum die dort angebotenen Kaninchen teurer sind als bei der
Konkurrenz: Man würde Wert auf eine gute Herkunft legen, die Tiere stammten von
österreichischen Züchtern mit nachweislich gesunden Elterntieren, denen zwischen
den Würfen auch Regenerationspausen gegönnt würden.