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Floh- und Zeckenhalsbänder - Schutz für Rex und Schnurli

  • Flöhe und Zecken sind ein Gesundheitsrisiko
  • Die meisten Bänder eignen sich gut als Schutz
  • Bei einer „Flohplage“ reicht ein Band nicht

Auch der gepflegteste Hund und die reinlichste Schmusekatze fangen hie und da einen Floh oder können vom Spaziergang mit Zecken heimkehren. Der Haustier-Zubehörmarkt hat sich darauf eingestellt: In Tierhandlungen und Drogeriemärkten werden Badeshampoos, Sprays und Puder angeboten. In den Apotheken und beim Tierarzt gibt es außerdem noch Medikamente gegen Zeck und Floh: Tropfen, die im Nacken des Haustieres verteilt werden, vergiften die Plagegeister, sobald sie zubeißen. Gegen Flöhe gibt es auch Tabletten, die wochenlangen Schutz versprechen.

Bei Katzen- und Hundehaltern nach wie vor beliebt ist auch der – äußerliche und vorbeugende – Schutz mit dem Floh- und Zeckenhalsband. Es besteht aus Kunststoff, welcher über einen längeren Zeitraum Insektengifte (Insektizide) und/ oder Duftstoffe abgibt. Die Bänder sollen für einen bestimmten Zeitraum Flöhe und Zecken abschrecken beziehungsweise abtöten.

Im Test

Wir haben Floh- und Zeckenbänder getestet, je elf für Hunde beziehungsweise für Katzen. Als „Testpersonen“ fungierten Hauskatzen und -hunde in einer sehr zeckenträchtigen Region. Außerdem wurden die Bänder noch an Katzen und Hunden in zwei großen Tierheimen getestet.

Testzeitraum

Getestet wurde zunächst im Mai, Juni und Juli 1998 und dann von April bis Anfang Juni 1999. Also gerade dann, wenn Floh und Zeck besonders aktiv sind.

Zehn Mal haben wir den Floh- und Zeckenbefall überprüft: Mit „sehr gering“ wurde die Befallsstärke bewertet, wenn sich bei keiner einzigen Kontrolle Ungeziefer fand; mit „gering“, wenn sich Flöhe oder Zecken bei einer bis drei Kontrollen fanden; mit „durchschnittlich“, wenn Flöhe bei vier bis sechs Kontrollen zu finden waren und mit „stark“, wenn wir bei sieben bis zehn Kontrollen fündig wurden. Wie die Tabelle zeigt, verlief der Test durchaus positiv: Nur je ein Band für Hunde und Katzen erhielt ein „weniger zufriedenstellend“, die meisten wirkten „gut“, je fünf Katzen- und vier Hundebänder sogar „sehr gut“.

Keine Wirkung ohne Gift

Die beiden „weniger zufriedenstellenden“ Bänder – Frento Natur-Flohband giftfrei für Hunde beziehungsweise für Katzen – verließen sich bei der Wirkung auf „natürliche Pflanzenextrakte“, sprich auf Duftstoffe. Bei Flöhen zeigte das Duftgemisch wenigstens „durchschnittliche“ Wirkung. Zecken ließen sich davon aber kaum abschrecken. Die Hersteller haben auch keine ausdrückliche Wirkung gegen Zecken versprochen, allerdings gegen Milben, zu denen Zecken zoologisch zu zählen sind. Ein effektiver Schutz gegen Ungeziefer ist ohne Gift, so scheint es, also nicht möglich.

Welche Chemikalien werden verwendet?

Pyrethrum oder Pyrethroide: Pyrethrum ist in Chrysanthemen enthalten; es handelt sich sozusagen um ein „natürliches“ Insektizid. Pyrethroide sind die synthetisch nachgebaute Form. In Haushalten mit Kleinkindern, bei säugenden Muttertieren und einzeln gehaltenen Jungtieren sollen Bänder mit diesen Wirkstoffen besser keine Verwendung finden. Produkte, die Pyrethrum und Pyrethroide enthalten, müssen Sie sicher aufbewahren (Kinder!). Darunter fallen zum Beispiel die Produkte von Vandal und Artikel, die den Wirkstoff Flumethrin enthalten.

Organophosphate: Sie sind in den meisten Produkten enthalten und wirken, indem sie Enzyme des Nervensystems hemmen. Kleinkinder und Säuglinge dürfen mit diesem Wirkstoff nicht in Berührung kommen: Sie müssen Katzen und Hunde, die solche Floh- und Zeckenbänder mit Organophosphaten tragen, von ihnen fern halten. Nach dem Anlegen sollten Sie sich gründlich die Hände waschen. Für kranke und rekonvaleszente Tiere sind die Bänder nicht geeignet; Jungtiere hingegen können damit ausgerüstet werden. Organophosphate sind unter den Namen Tetrachlorvinphos, Dimpylat und Diazinon in Verwendung.

Carbamate: Sie ähneln in der Wirkung den Organophosphaten. Auch Produkte mit diesen Wirkstoffen müssen von Kindern fern gehalten und sollten getrennt von Lebens- und Futtermitteln aufbewahrt werden. Hier gilt ebenso: Nach Gebrauch gründlich die Hände waschen. Für kranke Tiere sind Bänder mit dieser Wirkstoffgruppe ungeeignet. Zu den Carbamaten zählt unter anderem der Stoff Propoxur.

Wenn sich Bello oder Minka nach Anlegen des Bandes seltsam gebärden, ist womöglich eine Unverträglichkeit gegen das Flohband schuld. Dann müssen Sie das Produkt wechseln oder eine andere Möglichkeit zum Schutz gegen Ungeziefer wählen.

Krank durch Floh & Co

Nötig ist dieser Schutz nämlich allemal. Flohbisse verursachen starken Juckreiz. Bei jungen, älteren, kranken oder rekonvaleszenten Tieren kann ein Massenbefall den gesamten Organismus ernsthaft schwächen.

Manche Tiere entwickeln auch eine Flohallergie. Außerdem sind Flöhe der Zwischenwirt des Bandwurms, ein Massenbefall mit Bandwürmern kann Hund und Katze schwächen.

Auch Zecken stellen ein Gesundheitsrisiko dar: Sie fungieren nämlich – wie beim Menschen – auch bei Hund und Katze als Überträger der Lyme-Borreliose. Chronische Schäden an Gelenken und inneren Organen können die Folge sein. Der erste Hinweis auf eine Borreliose ist ein roter Hof rund um den Zeckenbiss, der dann wandert. Dieser Hinweis ist auf Grund des dichten Pelzes leicht zu übersehen.

Flöhe für Menschen kaum gefährlich

Flöhe sind für uns Zweibeiner dagegen kaum gefährlich. Wirklich ernähren können sie sich vom Menschen nämlich nicht. Eine Übertragung zwischen Hund und Katz’ ist aber sehr wohl möglich: Bringt die Katze einen Floh vom Tierarzt mit, hat auch der Hund bald Flöhe. Erwischt der Hund eine Zecke beim Spaziergang, kann die auch zur Katze wechseln. Und theoretisch kann sogar der Mensch Zecken oder Flöhe heimbringen.

Bei der Zecke ist so eine „Einschleppung“ nicht weiter tragisch – schließlich bleibt es bei der einen. Anders beim Floh: Da kann sich im Lauf der Zeit ein einziges trächtiges Flohweibchen zur Massenplage auswachsen.

Zeigt Ihr Haustier Anzeichen von Flohbefall, müssen Sie auch die ganze Wohnung, besonders Polstermöbel und Teppiche, gründlich reinigen: Sehr gründliches Absaugen hilft. Mittlerweile gibt es auch spezielle Sprays, die auch die Flohbrut vernichten.

Beachtliche Preisdifferenzen

Haben sich die Flöhe also erst einmal bei Ihnen eingenistet, ist auch das beste Band chancenlos. Doch als Erstschutz taugen die Hunde- und Katzenbänder – wie unser Test ergab – allemal. Am Preis liegt es nicht, denn auch die billigen können „sehr gut“ schützen. Die Preisdifferenzen sind allerdings beachtlich. Am günstigsten ist für Katzen das Band von Hagen um 39,90 Schilling. Es schützt laut Herstellerangaben fünf Monate und erreichte im Test ein „gut“. Das billigste Band für Hunde stammt von Weltweit und kostet 39,90 Schilling. Auch dieses schützt laut Hersteller fünf Monate und das – so hat unser Test ergeben – „sehr gut“. Das teuerste Band für Katzen und Hunde (es ist von Kiltix) schützte zwar „sehr gut“, nach den Angaben des Herstellers für sechs Monate, kostet aber 192 beziehungsweise 152 Schilling. Die Preisdifferenz zwischen den Produkten ist also beachtlich.

beaphar: Beaphar GmbH, Tackenweide 52, D-46446 Emmerich, 00 49/28 22/53 71 22

Bolfo: Bayer Austria GesmbH, Lerchenfelder Gürtel 9–11, A-1160 Wien, 01/711 46-0

Frento: Sara Lee/DE Österreich GesmbH, Mollardgasse 33, A-1060 Wien, 01/597 55 41-0

Hagen: Hagen Deutschland GmbH & Co. KG, Lehmweg 99–105, D-25488 Holm, 0049 41 03/960-0

Kiltix: Bayer Austria GesmbH, Lerchenfelder Gürtel 9–11, A-1160 Wien, 01/711 46-0

Pedigree exelpet: Master Foods Austria GesmbH, Eisenstädter Straße 80, A-7091 Breitenbrunn, 0 21 62/601-0

Vandal: Niernsee J.A., Bräuhausgasse 68, A-1050 Wien, 01/544 46 66-0 Vitakraft: H. Wührmann KG., Herziggasse 3, A-1232 Wien, 01/869 35 41-0

Weltweit: Hagen Deutschland GmbH & Co KG, Lehmweg 99–105, D-25488 Holm, 00 49 41 03/960-0

Whiskas exelpet: Master Foods Austria GesmbH, Eisenstädter Straße 80, A-7091 Breitenbrunn, 021 62/601-0

Beratung beim Tierarzt. Über die sinnvollsten Maßnahmen für Floh- und Zeckenschutz gibt jeder Veterinär Auskunft.

Schwarze Brösel – Flohbefall. Häufigeres Kratzen ist der erste Hinweis auf Flöhe. Ganz sicher können Sie sein, wenn sich auf dem Schlafplatz des Haustieres schwarze Brösel finden beziehungsweise solche „Krümelnester“ im Fell zu sehen sind.

Langzeitbekämpfung. Auch wenn sich das Tier nicht mehr kratzt und kein Flohkot mehr gefunden wird, muss noch einige Monate nachbehandelt werden – eventuell mit einem Flohband.

Geprüft haben wir jeweils 11 Floh- und Zeckenhalsbänder für Hunde und für Katzen.

Ihre Wirksamkeit wurde an Hunden und Katzen in Tierheimen, auf Bauernhöfen und an Jagdhunden festgestellt. Untersuchungsregion war die Oststeiermark. Die Hunde in den Tierheimen hatten täglich Auslauf, die Katzen auf den Bauernhöfen konnten sich frei bewegen, und die Jagdhunde waren mit ihrem Herrchen häufig in freier Wildbahn unterwegs. In jedem Fall wurden die Ergebnisse mit Hunden und Katzen ohne Halsband verglichen. Der Befall durch Flöhe wurde laufend durch systematisches Auskämmen mit einem Flohkamm festgestellt und beurteilt. Ebenso haben wir laufend das Vorhandensein von Zecken kontrolliert.

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