Im Dauertest mit hartem Wasser durchgefallen
Ausgerechnet die teuerste Bügelstation im Test, die Laurastar G7, stürzte komplett ab. Sie überstand den Dauertest mit hartem Wasser nicht. Nach durchschnittlich 42 Betriebsstunden sorgte vermutlich ein undichter Schlauch dafür, dass im Bügeleisen Kontakte überbrückt wurden. Ergebnis: Der permanent auströmende Dampf machte ein Weiterbügeln unmöglich.
Beim preiswerten Dampfbügeleisen von Severin war im Dauertest nach rund 92 (von 240) Dampfstunden ebenfalls Schluss. Verstopfung trotz regelmäßigen Entkalkens lautete die Diagnose. Und auch das Bügeleisen von AEG fiel nach einiger Zeit wegen eines Heizungsschadens aus.
Bügeleisen
Warum sind die Unterschiede zwischen Bügeleisen und Bügelstationen im Test so groß? Das liegt an der unterschiedlichen Funktionsweise. Das klassische Dampfbügeleisen erhitzt das Wasser direkt an der heißen Bügelsohle. So entsteht im Vergleich zu einer Station weniger Dampf, und das erst ab Temperaturstufe 2. Vorher ist die Sohle nicht heiß genug. Das heißt: Textilien, die keine hohen Temperaturen vertragen, wie etwa solche mit Synthetikanteil, lassen sich nur ohne Dampf bügeln und werden deshalb nicht richtig glatt. Da der Tank beim Dampfbügeleisen klein ist, muss häufig Wasser nachgefüllt werden. Dauerdampf steht meist nicht länger als 10 Minuten zur Verfügung.
Bügelstation
Eine Bügelstation erhitzt das Wasser in einem separaten Boiler. Es entsteht Druck, der den Dampf über einen Schlauch ins Bügeleisen presst – ungefähr 100 Gramm pro Minute. Das ist etwa dreimal so viel wie beim einfachen Dampfbügeleisen. Und dieser Dampf steht meist schon ab Stufe 1 zur Verfügung. Auch Textilien, die man nicht so heiß bügeln darf, werden glatt. Die getesteten Bügelstationen verfügen über einen separaten Wassertank, der oft mehr als einen Liter fasst. Mit vollem Tank lässt sich häufig zwischen 50 und 70 Minuten Dampf machen.
Bügeln im Automatikmodus
Unter den Bügelstationen gibt es zwei besondere Geräte. Das von Philips arbeitet mit einer fest eingestellten Temperatur und Dampfmenge, die sich für alle Textilien eignet. Damit entfällt das lästige Vorsortieren der Wäsche und das Einstellen der Regler. Die Station von Siemens kann ebenfalls in einem solchen Automatikmodus bügeln, aber auch manuell geregelt werden.
Groß und schwer
Klassische Bügeleisen sind klein, handlich und schnell verstaut. Bügelstationen haben dagegen die Größe eines Kaffeeautomaten und wiegen fünf bis sieben Kilogramm. Für ein einfaches Bügelbrett sind sie zu groß und zu schwer. Soll die Station nicht auf dem Boden oder auf einem Beistelltisch stehen, ist ein stabiler und breiter Bügeltisch nötig.
Größerer Stromverbrauch
Die Stationen brauchen zudem meist mehr Strom, wie das Beispiel Tefal zeigt: Im Normalmodus kommt das Dampfbügeleisen bei drei Stunden Bügeln mit hohen Temperaturen pro Woche auf etwa 45 Euro Stromkosten im Jahr. Die Tefal-Bügelstation verdampft etwa 66 Euro, was nicht gerade wenig ist. Allerdings kann der Stromverbrauch stark schwanken, je nachdem, was mit welcher Temperatur und Dampfmenge geglättet wird.
Strom sparen im Eco-Modus
Auch bei Bügeleisen werben viele Anbieter mit dem Kürzel „Eco“ für die Energiesparfunktion. Hier geht es nicht um eine neue Technologie, sondern um die schlichte Tatsache, dass Bügeln mit weniger Dampf weniger Strom frisst. Bei den Dampfbügeleisen entspricht der Eco-Modus oft der mittleren Dampfeinstellung. Bügeleisen sparen so bis zu 35 Prozent Strom, Stationen bis zu 20 Prozent. Die Bügelergebnisse im Eco-Modus sahen allenfalls geringfügig schlechter aus als im Normalmodus. Meist dauert es aber etwas länger.
Kampf dem Kalk
Zum Entkalken müssen Bügeleisen regelmäßig mit Volldampf über dem Waschbecken durchgeputzt werden. Die Stationen lassen sich meist einfacher entkalken. Oft ist nur ein Kalksammelbehälter oder der Boiler auszuspülen. Bei De‘Longhi muss alle zwei bis vier Jahre ein Filtergranulat regeneriert werden. Bei Testverlierer Laurastar war schon nach etwa 10 Betriebsstunden mit hartem Wasser ein Granulatwechsel fällig.