- 22 Zahnpasten im Test.
- Kariesprophylaxe meist "sehr gut".
- Vier Produkte enthalten umstrittenes Triclosan.
- Mundgeruch besser mit Zungenbürste bekämpfen.
Fluorid verringert erfolgreich Karies
Dank fluoridhaltiger, den Zahnschmelz härtender Zahnpasten verliert der Zahnarztbesuch für Kinder und Jugendliche zunehmend seinen Schrecken. Trotz der vielen Süßigkeiten kommt der gefürchtete Bohrer immer seltener zum Einsatz. Das Kariesniveau in dieser Altersgruppe ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Und die Cremen sollen unsere Zähne nicht nur gegen Löcher wappnen. Die Werbung verheißt „natürlich weiße“ Zähne, Schutz für sensible Zahnhälse, Hilfe gegen Zahnstein oder Mundgeruch. Die Stiftung Warentest hat 22 auch in Österreich erhältliche Zahnpasten unter die Lupe genommen. Halten sie wirklich, was die Werbung verspricht?
Guter Schutz
Beim Schutz gegen Karies, die durch bakterielle Zahnbeläge (Plaque) verursacht wird, schneiden alle 19 Zahnpasten, die Aminfluorid beziehungsweise Natriumfluorid enthalten, mit „sehr gut“ ab. Ein „gut“ erreichen Colgate Fresh Gel und Signal Kariesschutz. Diese beiden Produkte sind zusätzlich mit dem weniger wirksamen Natriummonofluorphosphat versetzt. Testverlierer ist aronal forte, das vom Hersteller für die morgendliche Mundhygiene empfohlen wird.
Schlechter Schutz
Dieses Produkt enthält als einziges ausschließlich Natriummonofluorphosphat, den vergleichsweise schlechtesten Schutz vor Karies, und das auch noch in einer geringen Konzentration. Der durchschnittliche Fluoridgehalt der Zahnpasten wurde im Laufe der vergangenen 15 Jahre kontinuierlich erhöht. 1992 enthielt ein Kilogramm Zahnpasta im Schnitt 1100 Milligramm. Im Jahr 2001 waren es bereits 1235 Milligramm und derzeit liegt der Fluoridgehalt bei 1360 Milligramm pro Kilogramm Zahnpasta. Gesetzlich zugelassen sind maximal 1500 Milligramm pro Kilogramm. Die Wirkung des Fluorids wird durch einen niedrigen pH-Wert unterstützt.
Weiß, weißer, ...
Wer von Natur aus gelbe Zähne hat, sollte sich von seiner Zahnpasta nicht allzu viel erhoffen. Auch wenn es der Produktname suggeriert, mit Zahnbürste und Zahnpasta bekommt man kein strahlend weißes Gebiss. Dies schaffen nur Bleichmittel, die in üblichen Zahnpasten nicht enthalten sind. Die „Weißmacher“ unter den Pasten bieten lediglich einen erhöhten Reinigungseffekt, der durch Putzkörper (Abrasivstoffe) und Schaumbildner (Tenside) erzielt wird. Diese Pasten schmirgeln also ein wenig mehr als normale Produkte.
Freiliegende Zahnhälse: Vorsicht beim Schmirgeln
Gesunden Zähnen kann dies nichts anhaben. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im Körper. Wenn aber mit zunehmendem Alter oder als Folge einer Zahnbettentzündung (Parodontitis) die Zahnhälse freiliegen, droht bei falscher Putztechnik mit zu starkem Druck ein Abrieb des weicheren Zahnbeins und des empfindlichen Wurzelzementes. Wird allerdings richtig geputzt, verursachen selbst stark abrasive Zahncremen keine Schäden.