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Selbstbräuner - Sonne aus der Tube

  • Nur drei Produkte bräunen gut
  • Die Wirkung ist nicht bei allen Menschen gleich
  • Gleichmäßige Tönung gelingt nur mit Übung

Creme, Milch, Lotion und Spray

Ohne in der Sonne zu braten knackig braun statt käsig weiß – damit locken Selbstbräuner. Angeboten werden sie als Creme, Milch, Lotion und Spray. Für unseren Test haben wir neun Produkte ausgesucht, die auch für hellere Hauttypen geeignet sind. Schon nach ein paar Anwendungen war klar: Mit Sommerbräune hat die Farbe, die mit den meisten Produkten erzielt wurde, nur wenig gemein. Zu hell, gelblich, ungleichmäßig, streifig waren die häufigsten Kritikpunkte unserer Testerinnen. Nur mit den Produkten von Louis Widmer, Nivea Sun und Vichy gelang eine gleichmäßige Bräune, sie wirkte auch natürlicher als von den anderen Selbstbräunern im Test.

DHA verantwortlich für die Bräune

Was die künstliche Bräune hervorruft ist übrigens eine im Labor nachgebaute Zuckerart (Dihydroxyaceton, kurz DHA genannt). Sie ist bei sämtlichen Selbstbräunern der wesentliche Wirkstoff. DHA reagiert mit Eiweißen der obersten Hautschicht und färbt sie bräunlichgelb ein. Bis sich die ersten Resultate zeigen, dauert es einige Stunden. Nach ungefähr zwölf Stunden ist der Prozess abgeschlossen. Meistens jedenfalls. Denn manche Menschen müssen mehrmals Selbstbräuner auftragen, damit sich überhaupt eine Wirkung zeigt. Andere wiederum – auch das gibt es – reagieren erst gar nicht auf DHA (etwa 10 bis 15 Prozent aller Männer und Frauen). Warum, ist noch ungeklärt. Man vermutet, dass in diesen Fällen die körpereigene Produktion der entscheidenden Eiweiße zu gering ist.

Haltbarkeit

Bräune aus der Tube braucht Zeit. Vor allem nach dem ersten Auftragen hält die künstliche Farbe nur kurz und ist mitunter nach einem Tag schon wieder verschwunden. Bei häufigerer Anwendung wird sie beständiger. Wie lange sie dann hält, hängt davon ab, wie schnell sich die oberste Hautschicht erneuert. Und das wiederum ist individuell unterschiedlich. Spätestens nach einigen Tagen muss in der Regel erneut gecremt oder gesprayt werden.

Dazu ein Tipp: Die meisten Hersteller empfehlen, ein einmal geöffnetes Produkt binnen sechs Monaten aufzubrauchen. Schreiben Sie das Öffnungsdatum auf die angebrochene Packung, damit Sie diese Frist nicht übersehen. Und lassen Sie den Bräuner nie in der prallen Sonne liegen, denn das verkürzt seine Haltbarkeit: Falls er schon in der Tube oder Flasche stechend riecht, werfen Sie ihn besser gleich weg. 

Verträglichkeit der "falschen" Bräune

Wie unser Test zeigt, sind alle Produkte gut verträglich. Nur vereinzelt klagten die Probandinnen über eine etwas trockenere Haut. Falls Sie auf Konservierungsstoffe, Lichtschutzfilter, Emulgatoren, Farbstoffe oder Parfum empfindlich reagieren: In unserer Tabelle ist genau aufgelistet, welche Selbstbräuner diese Substanzen enthalten.

Übung macht den Meister

Auch bei der Anwendung der Mittel gab es keine Probleme. Egal ob Creme, Milch, Lotion oder Spray – alle zogen schnell ein und waren nicht unangenehm klebrig. Allerdings: Sofort auf Anhieb eine streifenfreie Bräunung zu erzielen, ist schwierig. Vor allem auf großflächigeren Körperteilen. Damit die Tönung gleichmäßig wird, braucht es schon einige Übung und entsprechendes Know-how. Und dass die künstliche Farbe nicht immer vollständig der natürlichen Sonnenbräune entspricht, muss einfach in Kauf genommen werden.

Selbstbräuner schützen nicht vor Sonnenbrand

Nach derzeitigem Wissensstand gelten Selbstbräuner als relativ risikoarme Art, Farbe zu bekommen, da der Haut die Belastung durch UV-Strahlen (Sonne oder Solarium) erspart bleibt. Die Kunstbräune schützt aber auf keinen Fall vor einem Sonnenbrand. Beim Sonnenbaden daher nicht auf den Lichtschutz vergessen, denn nur wenige Selbstbräuner enthalten Sonnenschutzfilter.

Im Trend: Sonnendusche und Bräunungstücher

Gleichmäßige Bräunung von Kopf bis Fuß versprechen manche Sonnenstudios mit einer DHA enthaltenden Sonnendusche: Dazu stellt man sich in eine Art Duschkabine und wird auf Knopfdruck mehrere Sekunden lang rundum eingesprüht. Die Farbe entwickelt sich über einige Stunden. Sie hält allerdings auch nicht viel länger als von einem handelsüblichen Bräuner. Kosten: ab rund 20 Euro.

Bräunungstücher sind so wie Erfrischungstücher einzeln verpackt und mit Selbstbräuner getränkt. Sie sollen Gesicht, Dekolletee, Beine oder auch den ganzen Körper einfärben. Kosten pro Tuch: bis rund ein Euro.

Tipps und Tricks für gleichmäßigere Bräune

Vorbereiten. Haut mit einem Peeling von abgestorbenen Hautschüppchen befreien, sonst wird die Bräune fleckig.

Auftragen. Selbstbräuner langsam und mit kreisenden Bewegungen auf die gereinigte, trockene Haut auftragen. Am Anfang nicht zu viel auf einmal verwenden. Besser öfter eincremen. Das ergibt eine gleichmäßigere Bräune.

Sparsam. An Knien, Ellbogen, Fersen ist die Haut stärker verhornt. Selbstbräuner dort nur sparsam anwenden. Augenbrauen und Haaransatz überhaupt aussparen.

Waschen. Sofort nach dem Auftragen Hände gründlich waschen, damit sich nicht auch die Handinnenflächen färben.

Abfärben. Die Wirkstoffe können auf Textilien abfärben. Mit dem Anziehen daher warten, bis der Selbstbräuner vollständig eingezogen ist. Aus Samt und Seide lässt sich die Farbe oft nur schwer wieder entfernen.

Selbstbräuner: Kompetent mit Konsument

  • Preiswert und gut. Von unseren drei Erstgereihten im Test kommt die Selbstbräunungsmilch von Nivea Sun am billigsten.  
  • Keine Erfolgsgarantie. Manche Menschen reagieren erst nach mehrmaliger Anwendung, andere überhaupt nicht auf den bräunenden Wirkstoff.
  • Kein Schutz vor Sonnenbrand. Künstliche Bräune schützt nicht vor der Sonne. Nur manche Selbstbräuner enthalten auch einen Lichtschutzfaktor (LSF).

Selbstbräune: So haben wir getestet

Produkte: Getestet wurden 9 Selbstbräuner, die als Creme, Milch, Lotion oder Spray angeboten werden.

Durchführung: 30 Testpersonen pro Produkt verwendeten die Selbstbräuner über 10 Tage am Unterschenkel (einschließlich Knie) und beurteilten Aussehen, Farbintensität, Farbton und Haltbarkeit der künstlichen Bräune. Ebenfalls überprüft wurden Konsistenz, Klebrigkeit und das Hautgefühl nach der Anwendung. Wie leicht sich die Verpackungen öffnen und schließen lassen wurde ebenso bewertet wie die Einhaltung der Vorschriften zur Kosmetik-Kennzeichnung.

Abwertung: 5 Produkte wurden abgewertet, da das Gesamturteil nicht besser als das Urteil bei der Bräunung sein konnte.

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