- Keines der getesteten Präparate ist bei Rheuma geeignet
- Rheuma ist keine Alterserkrankung, sondern kann bereits früh auftreten
- Frühzeitige Diagnose und Therapie mindert Beschwerden im Alter
„Mein Rheuma macht sich bemerkbar“, klagen wir, wenn Knochen und Gelenke wieder einmal schmerzen. Den wenigsten ist dabei jedoch bewusst, dass sich hinter dem Begriff zahllose verschiedene Erkrankungen verbergen, die sich in Beschwerdebild, Verlauf und Prognose deutlich unterscheiden.
Das dürfte wohl auch der tiefere Hintergrund des alten Medizinerspruchs sein: „Was man nicht erklären kann, sieht man gern als Rheuma an.“ Und es macht nicht nur eine exakte Diagnose bei „Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises“, wie Rheuma wissenschaftlich korrekt bezeichnet wird, so kompliziert, sondern erschwert auch die Wahl der bestmöglichen Therapie.
Arthrose, Gicht und Arthritis
Grob unterscheidet man zwischen Gelenkbeschwerden, die durch Abnutzung entstehen und als Arthrose bezeichnet werden, akuten Anfällen von Gelenksschmerz aufgrund von Stoffwechselerkrankungen (Gicht) und Erkrankungen, die durch Entzündungen ausgelöst werden (Arthritis). Häufig kommt es dabei zu einer Störung des Immunsystems, das Strukturen des eigenen Organismus wie die Gelenkinnenhaut angreift, aber auch ganze Organe. Die Ursachen für diese Fehlfunktion sind noch unbekannt, es liegen jedoch Hinweise auf eine genetische Veranlagung vor.
Keine Alterserscheinung
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist Arthritis keineswegs eine Alterserscheinung. Auch junge Menschen, sogar Kleinkinder, können davon betroffen sein. Wird die Entzündung nicht behandelt, schreitet sie immer weiter voran. Dies kann zur Zerstörung der betroffenen Gelenke führen und sich sogar auf andere Organe mit gleichartigem Gewebe ausdehnen. Meist wird der gesamte Bewegungsapparat zunehmend geschädigt. In den westlichen Industrienationen gelten rheumatische Erkrankungen als eine der Hauptursachen für körperliche Behinderung und Arbeitsunfähigkeit.
Behandlung so früh wie möglich beginnen
Basis für jede Behandlung ist eine sorgfältige Erhebung der Krankheitsgeschichte. So lässt sich die Art der Erkrankung bereits eingrenzen. Eine weiterführende Diagnose kann über den Nachweis von Antikörpern und Genabschnitten im Blut des Patienten erfolgen. In welchem Stadium sich die Erkrankung befindet, lässt sich schließlich über verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgendiagnostik, Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Szintigrafie ermitteln.
Zwar ist bei Rheuma eine vollständige Heilung nicht möglich, es stehen jedoch wirksame Medikamente zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf zumindest stark verlangsamen können. Je früher mit einer Therapie begonnen wird, desto größer sind die Chancen, Lebensqualität und Mobilität bis ins hohe Alter zu erhalten.