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Medikamente: Movicol - Bei Verstopfung

"Nebenwirkungen": unsere Arzneimittel Test-Rubrik. Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke - diesmal: Movicol - bei Verstopfung.

Stichworte: bei Verstopfung.

Movicol Pulver im Eignungs-Test gegen Verstopfung

Ausgewählt werden in der Rubrik "Nebenwirkungen" besonders häufig nachgefragte und rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt.

Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber "Medikamente". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:


•    Geeignet
•    Auch geeignet
•    Mit Einschränkung geeignet
•    Wenig geeignet

Testurteil im Detail

Geeignet bei Verstopfung.

Macrogol wirkt abführend, da es viel Wasser im Darm binden kann. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Darminhaltes, die Darmbewegungen verstärken sich und der Darminhalt wird zügig weitertransportiert. Macrogol wird nicht in den Blutkreislauf aufgenommen und bleibt im Körper unverändert. Die therapeutische Wirksamkeit bei Verstopfung ist gut belegt.

Zusätzlich enthaltene Mineralstoffe sollen den Verlust an Elektrolyten ausgleichen, der durch Abführmittel entstehen kann. Dennoch kann es zu Störungen im Mineralstoffhaushalt kommen. Längerfristig sollte ein ausreichender Stuhlgang durch ballaststoffreiche Kost (z.B. rohes Gemüse, Obst, Äpfel statt Apfelsaft) erzielt werden. Die Dauereinnahme von Abführmitteln sollte unbedingt vermieden werden.

Präparat

Movicol Liquid Orange, Movicol Pulver

Wirkstoff

Macrogol, Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumchlorid

Preis

500 ml 16,85 Euro / 10, 20, 100 Stück (Packungen) 9, 16,85, 64, 80 Euro

Anwendung

Einmal täglich einnehmen, am besten morgens.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen

Diabetiker, die Insulin spritzen, sollten den Blutzucker häufiger kontrollieren, weil sich die Insulinwirkung verringern kann. Die im Mittel enthaltenen hohen Natriummengen können eine kochsalzarme Diät erschweren. Patienten, die an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden oder bei denen Verdacht auf Darmverschluss besteht oder bei denen der Elektrolyt- oder Wasserhaushalt gestört ist, dürfen das Mittel nicht einnehmen. Gleiches gilt bei krampfartigen Bauchschmerzen ungeklärter Ursache, bei Fieber und Erbrechen sowie bei Flüssigkeitsmangel.

Treten nach der Einnahme Muskelschwäche, anhaltende Verstopfung und Herzrhythmusstörungen auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Werden Medikamente eingenommen, die ebenfalls zu Kaliumverlust führen (entwässernde oder cortisonhaltige Mittel), besteht die Gefahr, dass Herzrhythmusstörungen auftreten. Wird Movicol in hoher Dosierung oder über lange Zeit, gleichzeitig mit Digitalis- Glycosiden oder Präparaten gegen Herzrhythmusstörungen eingenommen, kann sich die Wirkung verstärken. In seltenen Einzelfällen kann es zu starkem Hautausschlag, Juckreiz, Herzrasen, Atemnot, Schwäche oder Schwindel kommen. Dann muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder

Kinder unter zwölf Jahren sollten das Mittel nicht bekommen bzw. nur nach Rücksprache mit einem Arzt. Bei Säuglingen und Kleinkindern müssen die Gründe der Verstopfung untersucht und mögliche organische Ursachen ausgeschlossen werden. In Schwangerschaft und Stillzeit kann das Mittel kurzzeitig angewendet werden.

Bei älteren Menschen sollte bei langfristiger Anwendung ein Arzt die Kaliumkonzentration im Blut regelmäßig kontrollieren, um Veränderungen im Kaliumhaushalt rechtzeitig zu erkennen. Ältere, insbesondere bewegungseingeschränkte Menschen sollten Lactulose vorziehen, weil das Risiko für unerwünschte Wirkungen geringer ist.

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Aus dem Inhalt

  • Wie verträglich ist das Mittel?
  • Lindert es die Symptome, ist es nachhaltig von Nutzen?
  • Ist es lange erprobt und wirkt es?
216 Seiten, 19,90 € + Versand

 

100 Medikamente Buch, (Quelle: VKI)

 

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