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Medikamente: Mexa-Vit C, Otrivin Nasenspray - Auch geeignet, mit Einschränkung geeignet

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Mexa-Vit C und Otrivin Nasenspray.

Hier in "Konsument" 11/2009:

  • Mexa-Vit C Brausetabletten 
  • Otrivin 0,1 % Nasenspray ohne Konservierungsmittel

Stichworte: Schmerzen, Fieber, Paracetamol, Vitamin C, Schnupfen, Schleimhäute, Nebenhöhlenentzündung, Nasenschleimhaut

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber Medikamente Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

Mexa-Vit C

Testurteil: Auch geeignet
bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber. Brausetabletten wirken schnell und sorgen für die notwendige Flüssigkeitszufuhr. Das Präparat kombiniert Paracetamol mit Vitamin C (Ascorbinsäure). Paracetamol wirkt schmerzstillend und fiebersenkend. Vitamin C hat keine derartigen Effekte und unterstützt solche auch nicht. Es gibt bisher keine kontrollierten klinischen Studien, die ausreichend nachweisen, dass Vitamin C die Immunabwehr gegen Erkältungen stärkt. Geeignet wären diese Mittel, wenn sie nur einen Schmerzwirkstoff enthielten. Der Zusatz von Vitamin C ist überflüssig.

Präparat: Mexa-Vit C Brausetabletten, 10 Stück

Wirkstoffe: Paracetamol, Ascorbinsäure (Vitamin C)

Preis: € 4,25

Anwendung: Erwachsene bei Bedarf alle 4 bis 6 Stunden 1 bis maximal 4 Tabletten, Schulkinder (6 bis 12 Jahre) alle 4 bis 6 Stunden 1 bis maximal 4 halbe Tabletten.

Achtung: Bei Paracetamol liegen die Menge, die zur vollen Wirkung notwendig ist, und jene, ab der es giftig wirkt, sehr nahe beieinander.

Gegenanzeigen, Wechsel- u nd  Nebenwirkungen: Bei gestörter Leberfunktion (Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen) kann Paracetamol stärker wirken. Eine sonst ungefährliche Dosis kann dann zu Vergiftungserscheinungen führen. Das Mittel darf nicht eingesetzt werden, wenn die Leberfunktion erheblich eingeschränkt ist. Bei Menschen, die öfter mehr als drei Gläser Alkohol am Tag trinken, kann die Leber empfindlicher sein, sie sollten daher ein anderes Schmerz- oder Fiebermittel wählen. Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, liegt vermutlich eine Allergie vor. Dann sollte das Mittel abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, sollte man einen Arzt aufsuchen. Bei Überdosierung und Daueranwendung können schwere Leberschäden auftreten.

Bei folgenden Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen: Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter Urin, auffällig hell gefärbter Stuhl, Gelbfärbung der Haut (möglicherweise begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper), anhaltenden Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge sowie Blut im Urin. Kinder und Schwangerschaft: Kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, wenn eine Schmerzbehandlung notwendig ist oder Fieber dringend gesenkt werden muss. Für Säuglinge und Kinder gilt eine deutlich reduzierte Einnahmemenge (Packungsbeilage genau beachten!).

Otrivin 0,1% Nasenspray

Testurteil: Geeignet
bei Schnupfen für Schulkinder und Erwachsene als schleimhautabschwellendes Mittel zur kurzzeitigen Anwendung. Mit Einschränkung geeignet bei Nebenhöhlenentzündung zur kurzzeitigen Anwendung. Das Mittel kann den Sekretabfluss unterstützen. Bislang vorliegende Studien reichen noch nicht aus, um die therapeutische Wirksamkeit abschließend nachzuweisen. Der Wirkstoff Xylometazolin verengt die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, wodurch diese abschwillt und weniger Sekret bildet. Krankheitserreger können sich dann nicht so leicht vermehren, der Schleim fließt besser ab. Das Mittel wirkt lokal und wird nur geringfügig ins Blut aufgenommen.

Präparat: Otrivin 0,1 % Nasenspray ohne Konservierungsmittel, 10 ml

Wirkstoff: Xylometazolin

Preis: € 5,10

Anwendung: Schleimhautabschwellende M ittel dürfen keinesfalls häufiger als dreimal täglich und höchstens 5 bis 7 Tage lang angewendet werden. Bei häufigerer Anwendung kann die Nasenschleimhaut irreversibel geschädigt werden.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Bei trockener Nasenschleimhaut darf das Mittel nicht angewendet werden. Unter folgenden Bedingungen sollte der Einsatz nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen: erhöhter Augeninnendruck, schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung (z.B. koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall, hoher Blutdruck), Tumor im Nebennierenmark (Phäochromozytom), Diabetes und Überfunktion der Schilddrüse. Bei Anwendung über längere Zeit und in hoher Dosierung kann sich der Puls beschleunigen und der Blutdruck ansteigen.

Kinder und Schwangerschaft: Für Säuglinge und Kleinkinder unter sechs Jahren gibt es Präparate mit geringerem Wirkstoffgehalt (Otrivin 0,05 % Nasenspray ohne Konservierungsmittel). Dennoch sollte das Mittel bei ihnen nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist (z.B. am Abend, damit die Kinder einschlafen können, oder vor dem Stillen oder Füttern).

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