Testurteil: wenig geeignet bei Gallenbeschwerden, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Extrakte aus Artischockenblättern sollen den Gallenfluss anregen und somit die Fettverdauung fördern. Darüber hinaus lassen Tierversuche vermuten, dass die Pflanzenextrakte Leberzellen schützen und die Leberfunktion unterstützen können. In den bislang vorliegenden Studien konnten diese Wirkungen am Menschen jedoch nicht genügend belegt werden. Das Mittel ist deshalb bei Gallenbeschwerden wenig geeignet.
Präparat: Cynarix Dragees
Wirkstoff: Artischockenblätter-Trockenextrakt
Preis: 24 Stück/2,40 Euro; 60 Stück/4,40 Euro
Anwendung: Kurz vor den Mahlzeiten drei Mal täglich 1 bis 2 Dragees mit ausreichend Flüssigkeit (Wasser) einnehmen.
Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen: Patienten mit Gallensteinen sollten das Mittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Nicht eingenommen werden darf Cynarix, wenn die Gallenwege blockiert sind (z.B. durch Gallensteine). Gleiches gilt, wenn eine Allergie gegen Korbblütler besteht, da auch die Artischocke zu dieser Pflanzenfamilie gehört. Wenn ein Hautausschlag mit Juckreiz auftritt, sollte das Mittel sofort abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, muss eine ärztliche Abklärung erfolgen. Es wurden bisher keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt. Bekannt ist jedoch, dass Mittel mit Artischocke die Wirkung bestimmter gerinnungshemmender Medikamente, die bei erhöhter Thrombosegefahr eingenommen werden, verringern können. Dann muss die Blutgerinnung häufiger als sonst kontrolliert werden, eventuell muss die Dosis der Gerinnungshemmer durch den Arzt angepasst werden.
Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit: Zur Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor, deshalb sollen Kinder unter 12 Jahren Cynarix nicht einnehmen. Aus dem gleichen Grund sollte das Mittel auch während Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden.