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Medikamente: Aspirin+C und Echinacin - Schmerzen, Fieber, Atemwegsinfektionen

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Aspirin+C und Echinacin.

Hier in "Konsument" 10/2007

  • Aspirin+C Brausetabletten bei Schmerzen und Fieber
  • Echinacin Tropfen bei Atemwegsinfektionen

Stichworte: Atemwegserkrankungen, Erkältung, Immunabwehr, Infektionen, Fieber, Kopfschmerzen, Vitamin C

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Infos stammen aus unserem Ratgeber " Medikamente ". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

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Aspirin+C Brausetabletten

  • Auch geeignet bei Kopfschmerzen und Fieber. Geeignet wäre dieses Mittel, wenn es nur einen Schmerzwirkstoff enthielte. Vitamin C trägt nicht zur Schmerzlinderung bei, es gibt keine kontrollierten klinischen Studien, die ausreichend nachweisen, dass Vitamin C die Immunabwehr gegen Erkältungen stärkt.

Präparat:  Aspirin+C Brausetabletten 10 Stück
Wirkstoff:  Azetylsalizylsäure, Vitamin C
Preis: € 5,20

Anwendung: höchstens 8 Tabletten pro Tag.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Einnahme über sehr lange Zeit in  Höchstdosis überschreitender Menge erhöht das Risiko für Entzugskopfschmerzen sowie Schäden an Nieren und Leber. Nicht einzunehmen bei Nierensteinen, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, nicht ausreichend behandelter schwerer Herzschwäche, Neigung zu Blutungen, Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln.

Es bestehen unerwünschte bis schädliche Wechselwirkungen mit einigen anderen Medikamenten. Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum steigt das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und Blutungen. Wird Blut erbrochen oder ist der Stuhl schwarz, sofort Notarzt rufen. Magenschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit oder Durchfall können auftreten. Halten Magenbeschwerden trotz Absetzen des Mittels an, abklären, ob sich ein Magengeschwür gebildet hat. Bei Hautrötung und Juckreiz besteht Allergiegefahr – Mittel umgehend absetzen. Sind die Hauterscheinungen nach einigen Tagen nicht deutlich abgeklungen, Arzt aufsuchen.

Bei starkem Hautausschlag, Juckreiz, Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel die Einnahme sofort stoppen und unverzüglich Notarzt rufen, da lebensbedrohliche Allergie vorliegen kann.

Bei Hörstörungen, Ohrgeräuschen, Schwindel und Bewusstseinsstörungen wurde vermutlich zu hoch dosiert – sofort an einen Arzt wenden.

Schwangerschaft, Kinder und ältere Menschen: Kinder unter zwölf Jahren sollten keine Mittel mit Azetylsalizylsäure (ASS) bekommen (Ausnahmefälle sind bestimmte schwere Erkrankungen). Während der gesamten Zeit der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit sollten keine Mittel mit ASS eingenommen werden. Bei Menschen über 60 Jahre besteht erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen. Für ältere Menschen empfiehlt es sich, eine geringere Dosis einzunehmen.

Echinacin Tropfen

  • Mit Einschränkung geeignet zur unterstützenden Behandlung bei häufig wiederkehrenden Atemwegsinfekten. Vorliegende Studien reichen nicht aus, um die therapeutische Wirksamkeit abschließend nachzuweisen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Echinacea das Immunsystem aktivieren kann, wenn es nicht durch Krankheitsprozesse geschwächt ist. Eine neuere Untersuchung bei Kindern konnte allerdings im Krankheitsverlauf von akuten Atemwegsinfektionen keinen Unterschied zwischen der Einnahme von Echinacea-Zubereitungen und einem Scheinmedikament belegen, auch wenn die Präparate direkt mit Beginn der ersten Symptome eingenommen wurden.
    Die Datenlage zu Echinacea ist sehr uneinheitlich, ein abschließendes Urteil derzeit nicht möglich.

Präparat: Echinacin Tropfen 50 ml
Wirkstoff: Presssaft aus Purpursonnenhutkraut
Preis: € 10,05

Anwendung: sofort bei ersten Krankheitsanzeichen in der im Beipackzettel angegebenen Dosierung einnehmen. Mittel enthält Alkohol. Personen mit Alkoholproblemen dürfen es nicht einnehmen. Leberkranke und Menschen mit Anfall-Leiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: nicht einnehmen bei Autoimmunerkrankung wie multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis, Schuppenflechte, Tuberkulose, Leukämie, Aids beziehungsweise HIV-Infektion oder Allergien gegen Korbblütlergewächse (Kamille, Ringelblume).

Bei verstärkter Hautrötung und Juckreiz besteht Allergiegefahr – Präparat absetzen. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, Arzt aufsuchen. Tritt starker Hautausschlag, Juckreiz, Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auf, Anwendung sofort abbrechen und Notarzt rufen, da eine lebensbedrohliche Allergie vorliegen kann.

Kinder und Schwangerschaft: Mittel ohne Alkohol sind vorzuziehen. Über die Risiken der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollte das Mittel daher nicht angewendet werden.

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