Mit Einschränkung geeignet bei Blähungen. Die therapeutische Wirksamkeit ist umstritten und sollte noch besser belegt
werden. Simeticon wird nicht in den Blutkreislauf aufgenommen, es wird unverändert ausgeschieden. Das Mittel verringert die Oberflächenspannung von blasig aufgetriebenem Darminhalt. Viele kleine Gasblasen können in mehrere größere Blasen umgewandelt werden; diese platzen leichter und gehen als Gas ab oder werden leichter resorbiert. Zwar lassen sich Gasansammlungen im Darm auf diese Weise nicht verhindern, aber möglicherweise gehen die Winde schneller ab und blähen den Bauch nicht so sehr. Damit eine Wirkung eintreten kann, muss das Mittel in ausreichend hoher Dosierung eingenommen werden. In klinischen Studien zeigten sich unterschiedliche Ergebnisse, die derzeit zu der Einschätzung führen, dass der Wirkstoff die Aufnahmefähigkeit des Darms für Gase nicht steigern kann. Auch die Abgabe der Gase über verstärkte Darmbewegungen lässt sich mit Simeticon nur wenig fördern.
Präparat: Antiflat Kautabletten, Antiflat Tropfen
Wirkstoff: Simeticon Preis: 30/50 Stück 3,75/5,05 Euro; 50/100 ml 6,25/10,60 Euro
Anwendung: Um die erwünschten Effekte zu erzielen, muss Simeticon mit 240 bis 800 Milligramm täglich ausreichend dosiert werden. Diese Menge sollten Sie in 3 bis 4 Portionen über den Tag verteilt möglichst zu oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen: Antiflat-Kautabletten enthalten Glucose und Saccharose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten das Arzneimittel nicht einnehmen. Diabetiker sollten den – wenn auch sehr geringen – Zuckergehalt von ca. 0,25 g Saccharose und 0,3 g Glucose pro Tablette berücksichtigen (bei acht Tabletten am Tag wäre das fast eine halbe BE).
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt. Aufgrund der oberflächenaktiven Eigenschaften der Wirksubstanz sind Einflüsse auf die Aufnahme anderer Arzneisubstanzen, etwa das Blutverdünnungsmittel Warfarin, zu erwarten.
Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder und Jugendliche: Der Wirkstoff kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, da er nicht über den Darm in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Bei Säuglingen sollten Blähungen vorzugsweise mit allgemeinen Maßnahmen (z.B. mit leichten Bauchmassagen) behandelt werden. Die Tropfen können auch kleineren Kindern verabreicht werden, Kau- und Lutschtabletten sollten Kindern erst ab dem sechsten Lebensjahr verabreicht werden. Bei jüngeren droht die Gefahr des unkontrollierten Verschluckens.