Testergebnis: Mit Einschränkung geeignet bei hartnäckiger Verstopfung zur kurzzeitigen Anwendung. Es handelt sich um ein Kombinationspräparat aus darmreizenden Sennesfrüchten und Quellstoffen (Flohsamenschalen). Flohsamenschalen können bis zum 200-fachen ihres Gewichts an Wasser aufnehmen. Dies vergrößert das Stuhlvolumen und erleichtert die Darmentleerung. Da Quellstoffe alleine ausreichend wären, bewerten wir Agiolax als nur mit Einschränkung geeignet.
Präparat: Agiolax Granulat, Packungen zu 100 g, 250 g und 1000 g
Wirkstoffe: Sennesfrüchte (Anthranoid), Flohsamen und Flohsamenschalen
Preis: 100 g/4,90 Euro, 250 g/9,90 Euro 1000 g/29,90 Euro
Anwendung: Keinesfalls länger als ein bis zwei Wochen anwenden, weil sich der Darm sonst daran gewöhnt und ohne Abführmittel kein Stuhlgang mehr einsetzt.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Das Mittel kann die Wirkung von Insulin verringern. Es muss mehr Insulin als üblich gespritzt werden, um den Blutzucker ausreichend zu senken. Diabetiker, die Insulin spritzen, sollten ihren Blutzucker deshalb häufiger kontrollieren. Werden gleichzeitig Medikamente eingenommen, die einen Kaliumverlust nach sich ziehen, zum Beispiel entwässernde Medikamente (Diuretika bei Bluthochdruck) oder kortisonhaltige Präparate, besteht die Gefahr, dass aufgrund des Kaliummangels Herzrhythmusstörungen auftreten.
Agiolax darf nicht eingenommen werden bei Verdacht auf Darmverschluss (heftige Bauchkrämpfe, aufgeblähter Bauch, kein Stuhlgang), chronisch-entzündlicher Darmerkrankung, Bauchschmerzen ungeklärter Ursache, Mangel an Mineralstoffen, erheblichem Flüssigkeitsmangel. Flohsamen binden andere Arzneistoffe, was deren Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Andere Medikamente sollten deshalb im Abstand von mindestens einer Stunde eingenommen werden. Das Mittel sollte abgesetzt werden, wenn krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten oder sich der Urin auffällig dunkel verfärbt. Er könnte dann Blut enthalten und es sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden.
Bei langfristiger und zu häufiger Anwendung kann Kaliummangel entstehen. Hinweise darauf sind Muskelschwäche, anhaltende Verstopfung und Herzrhythmusstörungen. Dann sollte ebenfalls rasch ein Arzt aufgesucht werden. Anthranoide (Sennesfrüchte) stehen bei häufiger und langjähriger Anwendung im Verdacht, das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen. Die Studiendaten sind allerdings widersprüchlich.
Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit: Kinder unter zwölf Jahren dürfen das Mittel nicht einnehmen. Stillende und Schwangere sollten es nicht anwenden und müssen vor der Anwendung ihren Arzt konsultieren.