10 von 16 regulären EU-Internetapotheken lieferten illegale Medikamente nach Österreich
Die illegale Einfuhr von Arzneien verzeichnet im Zeitalter des Internets rasante Zuwachs-zahlen. Allein im Jahr 2009 beschlagnahm-ten die österreichischen Behörden mehr als 27.000 Medikamentenpackungen. Die Hitliste wird mit großem Abstand angeführt von Potenzmitteln, gefolgt von Haarwuchspräparaten und Diätmitteln. Als Absender treten vor allem Anbieter aus Fernost in Erscheinung.
Doch es sind keineswegs nur gefälschte Präparate aus zweifelhaften Quellen, die illegal die Grenzen passieren. Auch reguläre Versandapotheken bieten ihre Präparate im Internet feil und liefern ihre Ware nach Österreich.
Laut Gesetz nur rezeptfreie Präperate
Gemäß dem im vergangenen August in Kraft getretenen und verschärften Arzneiwareneinfuhrgesetz dürften jedoch ausschließlich rezeptfreie Präparate für den persönlichen Bedarf (maximal drei Packungen eines Medikaments) mit österreichischer Zulassungsnummer ins Land gelangen.
Das Gesetz soll Schutz vor gefälschten und gesundheitsschädlichen Medikamenten bieten und eine effizientere Überwachung und Kon-trolle der Arzneiwareneinfuhr ermöglichen. „Die Zollorgane sind verpflichtet, Medikamente, die entgegen dem bestehenden Verbot im Fernabsatz, also über das Internet bestellt wurden, zu beschlagnahmen – und letztlich zu vernichten.
Die Kosten dafür trägt der Besteller – und im Wiederholungsfall drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 7.260 Euro“, heißt es dazu im Bundesministerium für Finanzen.
Bestellung innerhalb der EU
Die Betonung der Strafbarkeit des Bestellens und die Höhe der Strafe sollen abschreckend wirken. Aber konsequent überwacht wird von den Behörden lediglich die Einfuhr aus sogenannten Drittstaaten. Für Sendungen, die innerhalb der EU aufgegeben werden, sind laut österreichischem Zoll nur Stichproben vorgesehen.