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Gesichtscremen - Feine Pflege für Sie und Ihn

  • Gesichtscremen mit UV-Schutz im Test
  • Jetzt auch eigene Produkte für Männerhaut
  • UV-Schutz ist unzuverlässig

Wir wussten es immer schon ...

Trockene Luft in geheizten Räumen, kalte, trockene Winterluft, Wind, Sonne – unsere Haut muss ganz schön viel aushalten. Besonders in der kalten Jahreszeit greifen auch Menschen zur Hautcreme, die sonst darauf verzichten. Laut Marktforschung benützen sie 92 Prozent der österreichischen Frauen täglich. Und immerhin 46 Prozent der Männer cremen sich ebenfalls jeden Tag das Gesicht ein. Hier sieht die Kosmetikindustrie einen Hoffnungsmarkt: Zunehmend werden Pflegeserien speziell für Männer angeboten.

... Männer haben eine dickere Haut

Die Zeiten, als harte Burschen für die Körperpflege mit Kernseife das Auslangen gefunden haben, sind definitiv vorbei. Spezielle Pflege für Männerhaut hat durchaus ihren Sinn. Die Herren der Schöpfung sind dickfelliger: Ihre Haut ist robuster und um etwa 20 Prozent dicker als Frauenhaut. Sie verfügt über mehr rückfettende Talgdrüsen. Bei ihnen zeigen sich auch später Falten als bei Frauen.

Männerproblem: raue Haut, schlaffe Konturen

Doch raue Haut, Spannen und Jucken sowie schlaffe Konturen sind auch für Männer ein Thema. Aber: Herkömmliche Pflege für Frauen ist für Männer oft nicht geeignet, weil sie zu viel Fett enthält.

Auch preiswerte sind gut

Eine gute Creme fürs Gesicht herzustellen ist keine Hexerei: Dafür braucht es keine Vitamine, Pflanzenextrakte oder sonstigen Wirkstoffe. Entscheidend für die Wirkung ist die richtige Rezeptur, mit der Fette, Öle und Wasser zusammengemischt werden. Langjährige Leserinnen und Leser von „Konsument“ wissen das. Immer wieder zeigte sich in unseren Tests, dass preiswerte Cremen die Haut genauso gut mit Feuchtigkeit versorgen wie teure. Vitamine beeindrucken zwar, tragen aber kaum zum Erfolg bei.

UV-Schutzfilter sind sinnvoll

Doch es gibt auch sinnvolle Zusatzstoffe in Hautcremen, nämlich Schutzfilter gegen ultraviolette Strahlung. Sie werden immer öfter zugesetzt. Dass Hautkrebs zunehmend häufiger auftritt, ist eine Tatsache. Manche Fachleute sind davon überzeugt, dass es nicht nur daran liegt, dass wir heute öfter Sonnenbäder nehmen. Auch die UV-Strahlung, die uns im Alltag trifft, hat dieser Theorie zufolge zugenommen, weil die schützende Ozonschicht um die Erde dünner geworden ist.

Haut bekommt eher Falten

Daher haben Europäer selbst dann ein leicht erhöhtes Hautkrebsrisiko, wenn sie den „Teutonengrill“ an den Gestaden des Mittelmeeres meiden. Vor allem aber fördert UV-Strahlung auch die Hautalterung. Die Haut wird dünner und bekommt früher Falten.

Lichtschutzfaktor 15 im Winter?

So liegt es nahe, Tagescremen mit einem Schutz vor UV-Strahlung auszustatten. Manche Hautärzte empfehlen – auch im Winter – Cremen mit Lichtschutzfaktor 15. Doch hier gehen die Meinungen der Experten auseinander: Der moderne Mensch bestreitet seinen Lebensunterhalt selten mit Jagd, Fischfang oder Feldarbeit, sondern geht seinem Brotwerb meist in geschlossenen Räumen nach. Was einen Dauerschutz entbehrlich macht.

Lichtschutzfilter nicht für Dauergebrauch

Vor allem aber haben Lichtschutzfilter nicht nur positive Wirkungen: Bei Dauergebrauch können sie Hautirritationen und Allergien auslösen. Außerdem fördert das Tageslicht, besonders die UVB-Strahlung, die Vitamin-D-Bildung in der Haut. Wer an seine Haut keinen Sonnenstrahl lässt, kann spezifische Symptome von Vitamin-D-Mangel bekommen. Die Vitamin-D-Synthese funktioniert nicht, wenn eine Creme oder Lotion mit Lichtschutzfaktor 8 oder mehr aufgetragen wurde.

20 Minuten Tageslicht täglich

Vitamin D ist wichtig für Knochen und Zähne. Aber: Lange Sonnenbäder sind für die Vitamin-D-Synthese nicht nötig. Es genügt, wenn man Gesicht und Hände täglich etwa 20 Minuten lang im Freien dem Tageslicht aussetzt. Und zwar ohne Sonnenschutzmittel: Für diese Zeit reicht der Eigenschutz der Haut aus. In höherem Alter nimmt allerdings die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D zu bilden. Daher müssen Personen über 70, die der Osteoporose vorbeugen wollen, Vitamin D (ebenso wie Kalzium) in Tablettenform einnehmen.

Lichtschutz deutlich hervorgehoben

Immer öfter wird der Lichtschutz von Tagescremen auf der Packung ausdrücklich hervorgehoben. Sieben solche Produkte haben wir genauer unter die Lupe genommen. Und da stellte sich heraus, dass der Schutz trügerisch ist. Fünf Produkte (von dm/Balea, Laboratoires Diadermine, Schlecker, Heliotrop und Nivea Visage) erwähnen den Lichtschutz nur allgemein.

Trügerischer, niedriger UV-Schutz

Diesen Schutz haben wir gemessen und kamen auf Lichtschutzfaktoren zwischen 2 und 4. Es handelt sich also lediglich um einen Basisschutz, der vor allem im Sommer oder im Urlaub im Süden eine gute Sonnenmilch oder -creme nicht ersetzen kann.

Oil of Olaz: "nicht zufriedenstellend"

Bedenklicher fiel das Testergebnis bei jenen Produkten aus, die auf der Verpackung einen Lichtschutzfaktor angeben (Oil of Olaz, RoC Hyrdra+). Angabe und Realität klaffen hier auseinander. Deswegen wurden beide „nicht zufriedenstellend“ bewertet. Pech für Oil of Olaz: Diese Creme war die einzige im Test, die die Haut „sehr gut“ mit Feuchtigkeit anreichert. Doch sie verfügt nur über Lichtschutzfaktor 11, obwohl 15 angegeben ist.

RoC Hydra+: "nicht zufriedenstellend"

Ebenso ging es RoC Hydra+: Hier wurde Lichtschutzfaktor 6 statt des versprochenen Faktors 15 gemessen. Diese Creme ist auch das teuerste Testprodukt. Sie kostet an die 15 Euro. Eine Packung enthält jedoch, anders als sonst üblich, nicht 50 sondern nur 40 Milliliter.

Blitzartig aus Regalen verschwunden

Mit dem Testergebnis konfrontiert, ließ uns die Branche wissen, dass Tagescremen kein Ersatz für Sonnenschutzmittel sind. Aber einige Produkte, etwa Garnier Jade Skin Naturals, sind blitzartig aus den Regalen verschwunden.

Testsieger am billigsten

„Gut“ haben nur drei Testkandidaten bestanden. Dm/Balea, die auch die preiswerteste Creme ist, sowie das Schlecker-Produkt. „Gut“ schnitt auch Laboratoires Diadermine Hydra Vitamin Feuchtigkeitspflege ab. Sie wurde allerdings in Österreich aufgelassen. Nur der Drogeriemarkt Müller führt diese Creme noch. Und die „durchschnittliche“ Heliotrop-Tagescreme ist nur in ausgewählten Drogerien erhältlich.

Harmlose Nebenwirkungen

Nebenwirkungen traten im Praxistest lediglich vereinzelt auf und waren harmlos, alle Gesichtscremen zeigten also eine „sehr gute“ Hautverträglichkeit. Das schließt nicht aus, dass es im Einzelfall zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen kann. Schuld daran haben meist Konservierungsmittel, Lichtschutzfilter, Farbstoffe, Emulgatoren oder Parfums. Daher haben wir diese Stoffe aufgelistet.

Personen, die um ihre Empfindlichkeit Bescheid wissen, können sich in unseren Tabellen informieren. Allergieauslösende Parfumstoffe wie Isoeugenol und Eichenmoos wurden nicht gefunden.

Pflegecreme ersetzt nicht den Lichtschutz

Eine gute Pflegecreme ersetzt nicht den Lichtschutz. Wer einen solchen wünscht oder braucht (etwa weil er sich täglich mehrere Stunden lang im Freien aufhält), greift auch im Alltag besser zu einem „klassischen“ Sonnenschutzmittel. Was Frauen dabei beachten sollten: Make-up hält auf einer Hautcreme als Unterlage besser als auf einer Sonnencreme.

Biotherm: sehr gute Feuchtigkeitsanreicherung

Männer, die ihre Gesichtshaut verwöhnen wollen, müssen jetzt nicht mehr die Vorräte der Frau Gemahlin plündern. Spezialcremen für Männerhaut haben unsere deutschen Kollegen von der Stiftung Warentest mit durchaus erfreulichen Ergebnissen getestet. Die Biotherm-Creme bot als einzige eine „sehr gute“ Feuchtigkeitsanreicherung, allerdings zu einem stolzen Preis. Günstiger kommt das Nivea Produkt, das insgesamt „gut“ abschnitt.

Wenn die Feuchtigkeitsanreicherung „durchschnittlich“ oder schlechter bewertet wurde, konnte das Gesamturteil nicht besser lauten. Und das Lancôme Produkt wurde wegen nicht zufriedenstellender Deklaration abgewertet. Vichy Homme haben wir nur in Apotheken gefunden.

Qualitätsunterschiede kommen vor

Das Produkt von Balea war bei der Herren-Pflege nur Schlusslicht, wohingegen eine Balea-Creme bei den Damen-Tagescremen an der Spitze lag. Was beweist, dass die Produkte einer Linie in der Qualität oft sehr unterschiedlich geraten.

Keine unerwünschten Wirkungen

Der Praxistest fiel aber auch hier erfreulich aus: Unerwünschte Wirkungen zeigten sich keine. Kontrovers wurde von den Testpersonen allerdings der Duft beurteilt. Neben Duftstoffen enthalten Männercremen ebenfalls Lichtschutzfilter, Konservierungsmittel und Emulgatoren.

Große Verpackung - kleiner Inhalt

Ärgerlich fanden die deutschen Kollegen manche übergroßen Verpackungen, die über den geringen Inhalt hinwegtäuschen sollen. Und ausgerechnet bei den hochpreisigen Cremen von Biotherm und Lancôme blieben 10 Prozent der Creme unerreichbar im Behälter, die man ungenutzt wegwerfen muss – das entspricht etwa 3 bis 4 Euro.

Testsieger in Deutschland: Florena Men Gesichtspflege  

Im Test unserer deutschen Kollegen bestach die Florena Men Gesichtspflege Feuchtigkeitsemulsion mit „sehr guter“ Feuchtigkeitsanreicherung und attraktivem Preis (ca. 4,20 Euro). In Österreich ist dieses Produkt nicht im Handel, kann aber bei der Mohren-Apotheke in Deutschland bestellt werden: Telnr: (+49 34327) 935 72. Zum Kaufpreis kommen noch Versandspesen (rund 2,50 Euro pro Tube).

Gesichtscremen: Kompetent mit Konsument

  • Pro und kontra Lichtschutz. Lichtschutz in Gesichtscremen kann vorzeitige Hautalterung verhindern, möglicherweise aber auch Allergien hervorrufen. Ab Faktor 8 verhindert Lichtschutz die Bildung von Vitamin D in der Haut.
  • Trügerischer Lichtschutz. Bei Oil of Olaz Complete und RoC Hydra+ Schützende Regenerierende Feuchtigkeitspflege stimmten die angegebenen Lichtschutzfaktoren nicht.
  • Preiswert und gut. dm/Balea Face (für Frauen) und Nivea For Men Gesichtspflege sind „gut“ und preiswert.

Gesichtscremen: So haben wir getestet

Im Test: 7 Gesichtscremen für Frauen mit UV-Schutz (davon zwei mit Angabe des Lichtschutzfaktors 15), die speziell Feuchtigkeitsanreicherung ausloben. Der Test wurde gemeinsam mit der Stiftung Warentest durchgeführt.

Feuchtigkeitsanreicherung. Die Feuchtigkeitsanreicherung wurde an den Unterarminnenseiten von jeweils 30 Personen mit dem Corneometer geprüft. Die Testpersonen wendeten die Produkte zwei Wochen lang morgens und abends an. Die Messungen erfolgten vor der ersten und zwölf Stunden nach der letzten Anwendung.

Die Einhaltung des Lichtschutzfaktors (UVB) wurde gemäß SPF Testmethode 2003 überprüft.

Anwendung (nicht bewertet). Je 30 Probanden testeten die Produkte zwei Wochen lang im Gesicht. In einem Fragebogen beurteilten sie, ob die jeweiligen Werbeaussagen auf den Produkten eingehalten wurden. Weiters wurde festgehalten, ob die Produkte Nebenwirkungen hervorriefen wie zum Beispiel Rötungen, Brennen, Juckreiz. Alle Produkte waren „sehr gut“ verträglich.

Bei der Deklaration wurde geprüft, ob sie den gesetzlichen Vorschriften entspricht.

Wärme- und Kältebeständigkeit (nicht bewertet). Zur Prüfung der Stabilität wurden die Produkte 24 Stunden bei –5 °C und zehn Tage bei +40 °C aufbewahrt. Anschließend wurden sie visuell begutachtet. Alle Gesichtscremen bestanden den Stabilitätstest ohne Probleme.

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