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Anti-Schuppen-Shampoos - Hilfe muß nicht sauteuer sein

  • Wirkung recht gut
  • Regelmäßig anwenden
  • Große Preisunterschiede

Jeder hat sie, doch bei manchen führt ihre übermäßige Anzahl zum unübersehbaren Problem: Die Rede ist von jenen Kopfschuppen, die, statt bei der Haarwäsche oder durchs Herauskämmen unbemerkt zu verschwinden, auf Schultern und Jackenkrägen landen. Zwar hat das meist nichts mit einer Krankheit zu tun, so versichern die Hautärzte. Unangenehm für die Betroffenen ist es aber allemal.

Der Test

Wir haben gemeinsam mit der Stiftung Warentest acht Shampoos getestet, die die Schuppenbildung zumindest verringern sollen. 80 Frauen und Männer mussten dafür ihre Köpfe hinhalten und sich sechs Wochen lang die Haare regelmäßig mit einem der Präparate waschen. Danach wurde die optische Wirkung beurteilt und die Schuppenmenge gemessen.

Das erfreuliche Resultat:

Wer unter übermäßigen Kopfschuppen leidet, kann aufatmen. Die speziellen Shampoos helfen wirklich. Im besten Fall war aus einem starken Schuppenbefall leichter geworden, die Schuppenmenge hatte sich um etwa die Hälfte reduziert. Aber auch bei nicht so gutem Erfolg war die Schuppenmenge immer noch sichtbar geringer als am Anfang des Tests. Trotzdem gab es beträchtliche Unterschiede von Marke zu Marke. Bei Canesten setzte diese Wirkung bereits nach drei Wochen ein, bei Organics erst am Ende des sechswöchigen Versuchszeitraumes.

Nebenwirkungen

Unterschiede gab es auch, was den Zustand der Haare nach der Behandlung betraf. Eine unerwünschte Nebenwirkung war durchwegs die statische Aufladung der Haare nach der Wäsche. Die Testpersonen schafften es nur mit Stylingprodukten wie etwa Gelen, ihre „fliegenden Haare“ zu bändigen.

Weg zur Apotheke nicht notwendig

Ein weiteres erfreuliches Ergebnis unseres Tests: Wirksame Produkte führt nicht ausschließlich die Apotheke.

Ganz im Gegenteil – in unserem Test waren die beiden exklusiv vertriebenen Produkte (Canesten und Stieprox) Schlusslichter; nicht zuletzt wegen der schlechten Kämmbarkeit der Haare nach der Anwendung. Sowohl nass als auch trocken boten sie dem Kamm einigen Widerstand.

Vielleicht müssen Sie ein anderes probieren

Trotz des durchgehend guten Testergebnisses kann es sein, dass man erst zwei oder drei Produkte ausprobieren muss, ehe man das für sich passende gefunden hat. Das liegt daran, dass nicht jeder auf jeden Wirkstoff gleich reagiert. Denn für Schuppen gibt es unterschiedliche Ursachen. Und wenn keines zum Erfolg führt, sollte man die Ursache mit einem Hautarzt abklären.

Daueranwendung

Und noch eines: Damit die Wirkung nicht nachlässt, muss man das Shampoo ständig verwenden. Sonst treten die Schuppen gleich wieder auf. Hin und wieder kann es aber durchaus ein normales Shampoo sein. Wer seine Haare täglich wäscht, sollte abwechselnd Anti-Schuppen- und normales Shampoo verwenden.

Gute Wirkstoffe

Über die Ursachen der Schuppen ist sich auch die Fachwelt nicht wirklich einig. Trotzdem gibt es – wie unser Test zeigt – Wirkstoffe, die dagegen helfen. Das klingt etwas paradox, aber Pirocton Olamin, Climbazol und wie sie alle heißen behaupten sich schon einige Zeit auf dem Markt. Sie bekämpfen Mikroorganismen oder Entzündungen und hemmen die Zellteilung. Sie lösten die konventionellen, schwefelhaltigen Anti-Schuppen-Produkte ab, die weit weniger wirksam waren.

Hautarzt kosultieren

Die getesteten Shampoos müssen aber nicht in jedem Fall eine Dauerlösung sein. Spätestens, wenn deren Wirkung nachlässt, sollte die Ursache der Schuppen vom Hautarzt abgeklärt werden.

Das gilt auch, wenn Juckreiz auftritt, der nicht mehr nachlässt. Denn hinter Schuppen kann auch eine Erkrankung stecken, zum Beispiel Schuppenflechte, ein atopisches Ekzem oder seborrhoische Dermatitis.

Akut wird die übermäßige Schuppenbildung erstmals in der Pubertät.

Bei Kindern sind Schuppen praktisch nicht bekannt. Zwischen 20. und 40. Lebensjahr tritt das Problem am stärksten auf. Es trifft weltweit Männer genauso wie Frauen. Noch ist das Phänomen der übermäßigen Schuppenbildung nicht restlos geklärt. In den meisten Fällen dürfte aber ein Hefepilz namens Pityrosportum ovale (oder Malassezia furfur) schuld daran sein, dass sich die Kopfhautzellen schneller erneuern, sich zu sichtbaren Platten verklumpen, die dann als Schuppen abgestoßen zu werden. Normalerweise nimmt der Erneuerungsprozess der Kopfhaut 40 Tage in Anspruch, bei Schuppengeplagten verkürzt er sich um die Hälfte.

Gut muss nicht teuer sein. Jene aus dem Supermarkt wirken genauso wie jene aus der Apotheke.

Passendes Shampoo suchen. Nicht jedes Produkt wirkt bei jedem. Falls nötig, mehrere ausprobieren.

Keine sofortige Wirkung. Anti-Schuppen-Shampoos brauchen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Drei Wochen sollten Sie sie zumindest anwenden, besser sind sechs.

Wirkung kann nachlassen. Wenn das passiert, sollte ein Hautarzt konsultiert werden.

Im Test: Acht Anti-Schuppen-Shampoos aus Apotheken und Supermärkten.

Wirkung gegen Schuppen: Beurteilt wurde anhand des Ergebnisses bei zehn Prüfpersonen pro Produkt. Jeden zweiten Tag wurde ein wirkstofffreies Shampoo verwendet. Fachleute beurteilten den Verschuppungsgrad nach 3 und 6 Wochen. Zusätzlich gravimetrische Ermittlung der Schuppenmenge mithilfe eines speziellen Staubsaugers.

Zustand der Haare: Friseurtechnische Beurteilung an 22 Probanden im Halbseitentest nach Vorkonditionierung der Haare mit einem Standardshampoo. Dazu Laborbestimmung an je fünf Strähnen Euro-Naturhaar.

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