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Allzweckcremen - Eine für Alles

  • Das Produkt von Lidl ist das beste
  • Alle Cremen pflegen die Haut gut
  • Der Emulsionstyp sollte zum Hauttyp passen

Allzweckcremen zählen schon seit Generationen zur Grundausstattung im Badezimmer. Sie werden in erster Linie für Hände und Gesicht verwendet (vor allem Männer cremen damit gern ihr Gesicht ein), zum Abschminken ebenso benutzt wie zum Bändigen fliegender Haare, und an eisig kalten Wintertagen dienen sie oft als Hautschutz. Manche verwenden die Cremen – etwas zweckentfremdet – sogar zur Lederpflege.

Nivea unter den Schlusslichtern

Eine der bekanntesten, die Nivea Creme in der blauen Dose, hat nächstes Jahr bereits das hundertjährige Jubiläum. Und sie pflegt die Haut in altbewährter Manier gut. Der Test der Stiftung Warentest zeigt: Was die Pflegeeigenschaften anbelangt, gibt es an Nivea kaum etwas zu bekritteln. Dass es dennoch nur für einen der hinteren Plätze im Testranking gereicht hat, liegt daran, dass die „blaue“ Nivea in der Anwendung nicht überzeugen konnte. Vielen Probanden war sie zu dickflüssig. Die Creme war zudem eher schwer zu verteilen und zog nicht schnell genug ein. Sie heimste deswegen im  Prüfpunkt Anwendung nur ein „Durchschnittlich“ ein. Die besten Anwendungseigenschaften attestierten die Probanden der Pond’s Feuchtigkeitscreme.

 

Nur eine ist sehr gut

Nur eine ist sehr gut

Doch nur eine Allzweckcreme, die Hautpflege Creme Soft von Lidl/Cien, erzielte ein insgesamt sehr gutes Testurteil. Zusätzliches Plus der besten Creme im Test: Sie ist mit 66 Cent je 100 ml zugleich eines der preiswertesten Produkte.

Die Creme von Lidl/Cien reicherte die Haut über Stunden hinweg sehr gut mit Feuchtigkeit an. Alle übrigen Allzweckcremen versorgten die Haut gut mit Feuchtigkeit. Aufgrund ihrer guten hautpflegenden Eigenschaften können es Allzweckcremen durchaus mit dem einen oder anderen speziellen Gesichtspflegemittel aufnehmen. Was aber zusätzlich zählt, ist das subjektive Hautgefühl nach dem Eincremen. Und das stuften die Tester bei einigen Produkten als lediglich mittelmäßig ein. Glätte, Geschmeidigkeit und Elastizität der Gesichtshaut nach dem Eincremen wurden von etlichen Probanden bei CD Feuchtigkeitscreme, Nivea Soft Creme, Yves Rocher Pure Calmille Zartpflege-Creme – Gesicht & Körper, Florena Creme und dm/Balea Softpflege Creme nur als „durchschnittlich“ empfunden. Das Hautgefühl nach dem Eincremen der Hände wurde aber bei fast allen Produkten (ausgenommen: dm/Balea Softpflege Creme) als gut bis sehr gut beurteilt.

Produktdeklaration vorschriftsgemäß

Die Produktdeklaration entsprach bei allen Allzweckcremen im Test den einschlägigen Vorschriften und war auch gut lesbar. Doch der für Konsumenten so wichtige Hinweis zum Emulsionstyp wird von Anbietern nur selten gegeben.

Wasser-in-Öl und Öl-in-Wasser Emulsion

Cremen gibt es als Wasser-in-Öl- und als Öl-in-Wasser-Emulsion. Wasser-in-Öl- Emulsionen (abgekürzt W/O) bestehen aus winzigen Wasserkügelchen, die in Öl eingeschlossen sind. Dementsprechend enthalten sie viel Fett und wenig Wasser. Solche reichhaltigen Cremen ziehen eher langsam in die Haut ein, glänzen leicht und sind vor allem für trockene und reife Haut sowie im Winter als Kälteschutz geeignet.

Bei Öl-in-Wasser-Emulsionen (abgekürzt O/W) sind kleine Öltröpfchen im Wasser verteilt, das Wasser umschließt das Öl. Diese Emulsionen sind leichter und ziehen schneller ein. Sie eignen sich vor allem für normale und fettreiche Haut. Die Allzweckcremen erwiesen sich im Praxistest samt und sonders als gut hautverträglich. Doch wenn für trockene Haut eine zu wenig fetthaltige oder für normale bis fette Haut eine zu reichhaltige Creme verwendet wird, können auch einmal Hautirritationen auftreten. In der Tabelle ist der Emulsionstyp der Cremen angegeben. So finden Sie leichter die zu Ihrem Hauttyp passende Creme.

Mikrobiologisch einwandfrei

Alle waren mikrobiologisch einwandfrei

Stichwort Hautirritationen: Verkeimte, verdorbene Cremen können ebenfalls Irritationen, schlimmstenfalls sogar schwere entzündliche Reaktionen hervorrufen. Stark wasserhaltige Cremen sind besonders anfällig für Verderb. Alle leichteren Allzweckcremen im Test (Öl-in-Wasser- Emulsionen) enthalten Konservierungsstoffe, um eine rasche Vermehrung unerwünschter Keime hintanzuhalten. Konservierungsstoffe werden mitunter aber auch reichhaltigeren Wasser-in-Öl-Emulsionen beigegeben. Die Allzweckcremen im Test waren durch die Bank mikrobiologisch einwandfrei.

Enthaltene Konservierungsstoffe

So sinnvoll es einerseits ist, Produkte durch Konservierung vor Verderb zu schützen, können andererseits doch auch die Konservierungsstoffe selbst Probleme verursachen und bei entsprechend disponierten Personen allergische Reaktionen auslösen. Damit Allergiker individuell problematische Stoffe gezielt meiden können, sind in der Tabelle die in den Produkten enthaltenen Konservierungsstoffe angegeben.

Fettreiche Cremen: weniger anfällig für Verderb

Sollten Sie generell Vorbehalte gegen Konservierungsstoffe haben: Fettreiche Wasserin- Öl-Cremen sind von der Grundrezeptur her weniger anfällig für Keime und Verderb als Cremen auf Wasserbasis. Die meisten reichhaltigeren Allzweckcremen im Test (bebe Zartpflege Zartcreme, Satina von Sanex Creme, Florena Creme, Nivea Creme) kommen ohne Konservierungsstoffe aus. Frei von Duftstoffen ist hingegen keine der getesteten Allzweckcremen. Allen ist Parfum beigemischt. Die Duftstoffe sollen unter anderem den Eigengeruch der Grundstoffe überdeckten. Er wird bisweilen als unangenehm empfunden.

Tabelle: Allzweckcremen

Angaben zur Haltbarkeit beachten

Wie lange Allzweckcremen haltbar sind, ist unterschiedlich. Manche sind laut Herstellerangaben nach dem Öffnen sechs Monate, andere doppelt so lange haltbar. Achten Sie beim Kauf von Cremen oder anderen Kosmetika auf das Mindesthaltbarkeitsdatum bzw. das Symbol in Form eines geöffneten Kosmetiktiegels mit der Angabe in Monaten, binnen denen das Produkt nach dem ersten Öffnen verbraucht werden soll. Vermerken Sie auf der Packung das Datum, an dem Sie sie aufgemacht haben. Das Piktogramm samt Angabe zur Verwendungszeit nützt wenig, wenn Sie etliche Monate später nicht mehr genau wissen, wann Sie eine Creme zum ersten Mal benutzt haben.

Verwendung und Lagerung

Beim Gebrauch kommen die Cremen klarerweise mit Luft und Keimen in Kontakt. Damit sie nicht vorzeitig verderben, sollte man sie nur mit sauberen Fingern entnehmen oder überhaupt einen Spatel verwenden. Lassen Sie einen Tiegel nicht offen stehen, sondern verschließen Sie ihn gleich nach dem Entnehmen der Creme wieder. Kosmetika halten zudem besser, wenn sie kühl und trocken aufbewahrt werden. Verbrauchen Sie Cremen zügig. Sollte sich das Aussehen oder der Geruch verändert haben, heißt es: ab damit in den Mistkübel.

Zusammenfassung

  • Keine Preisfrage: Der Testsieger Hautpflege Creme Soft von Lidl/Cien kommt auf 66 Cent je 100 ml. Die immerhin auch noch guten Cremen von Florena und dm/balea sind ebenfalls um weniger als 1 Euro je 100 ml zu haben. Die Eubos Basispflege Creme, im Test auf Rang zwei, ist mit 14,70 Euro je 100 ml das bei Weitem teuerste Produkt.
  • Alle pflegen gut: Die Hautpflege Creme Soft von Lidl/Cien versorgt die Haut sehr gut mit Feuchtigkeit, alle übrigen Allzweckcremen im Test sind gute Feuchtigkeitsspender.
  • Passend zum Hauttyp: Für trockene, reife Haut und als Kälteschutz im Winter sind reichhaltige Cremen (Wasser-in-Öl-Emulsionen) geeignet, für normale bis fettige Haut empfehlen sich leichtere Cremen (Öl-in-Wasser-Emulsionen).
  • Hautgefühl nicht immer optimal: Glätte, Geschmeidigkeit und Elastizität der Gesichtshaut nach dem Eincremen hätten nach Ansicht der Probanden bei einigen Produkten besser sein können. Das Hautgefühl an den Händen wurde bei den meisten Cremen besser eingestuft als das Hautgefühl im Gesicht.
  • Unterschiedlich in der Anwendung: In den Anwendungseigenschaften (u.a. Konsistenz, Verteilbarkeit, Einziehen) war Pond’s Feuchtigkeitscreme Favorit der Tester. Am anderen Ende der Skala: Nivea Creme in der klassischen blauen Dose. „Zu dickflüssig“, „nicht ganz einfach zu verteilen“, „zieht nicht schnell genug ein“, lautete die Kritik.

Testkriterien

Im Test: Die Stiftung Warentest hat 12 Allzweckcremen getestet.

Pflegeeigenschaften. Die Feuchtigkeitsanreicherung wurde mit dem Corneometer an den Unterarminnenseiten von jeweils 30 Personen ermittelt. Diese wendeten die Cremen zwei Wochen lang nach Gebrauchsanleitung bzw. zweimal täglich an. Die Messungen erfolgten vor der ersten und zwölf Stunden nach der letzten Anwendung. Das Hautgefühl (Glätte, Elastizität, Geschmeidigkeit) sowie die Hautverträglichkeit wurden von 30 Personen im Rahmen eines einwöchigen Praxistests im Gesicht und an den Händen beurteilt.

Anwendung. Die 30 Testpersonen des Praxistests beurteilten z.B. Konsistenz, Verteilbarkeit und Einziehen der Cremen an den Händen und im Gesicht.

Deklaration. Ein Experte kontrollierte die Deklaration gemäß den Vorschriften und überprüfte Lesbarkeit sowie Werbeaussagen.

Mikrobiologische Qualität. Bestimmung der Gesamtkeimzahl und Nachweis bestimmter Mikroorganismen in Anlehnung an Ph.Eur., 6. Ausgabe, 5.1.3 unter Berücksichtigung der SCCP-Leitlinien.

Angaben laut Anbieter. Die Angaben zu Konservierungsstoffen und Parfum wurden den Inhaltsdeklarationen der Anbieter entnommen.

Mogelpackung. Es wurde überprüft, ob es sich bei den Verpackungen um Mogelpackungen handelt. Keine der Cremen war diesbezüglich zu beanstanden.

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