„Hier spricht Huber – nein, es geht nicht um mich!“ Die resolute Dame stellte sich bei unserem Konsumententelefon als Lohnbuchhalterin eines bekannten Wiener Restaurants vor: „Ich weiß mir keinen Rat. Der Herr Robert arbeitet bei uns in der Küche. Nach der Scheidung ist er eh finanziell am Sand. Und nun kommt noch eine Pfändung. Können Sie da helfen?“
Pfändung - Manchmal findet sich in auswegloser Situation ein rettender Engel
Spätfolgen der Scheidung.
Herrn Roberts
Situation war tatsächlich zum Verzweifeln. Einst, als er noch glücklich
verheiratet war, wünschte seine Ehefrau ein Edelstahlgeschirr-Set der Firma AMC.
Kostenpunkt: ein fünfstelliger Schilling-Betrag, der abzustottern war. „Schatzi,
woher soll ich das Geld nehmen?“, hatte Herr Robert gefleht, doch seine Gattin
hatte nicht lockergelassen, ehe er den Vertrag unterschrieb. Als die Ehe
geschieden wurde, hatte sich AMC kulant gezeigt und Herrn Roberts Vertrag
storniert. Laut Urteil des Scheidungsrichters musste seine Ex-Ehefrau nun die
Raten zurückzahlen. Doch dies hatte sie nicht gekonnt.
In der Schuldenfalle.
Davon erfuhr Herr
Robert aber erst im Nachhinein, als der Brief vom Gericht kam. Unterhalt,
Kreditraten vom gemeinsamen Hausbau – ihm blieb jetzt ohnehin schon kaum etwas
zum Leben. Dazu noch eine Lohnpfändung! Als Buchhalterin hatte Frau Huber
natürlich Einblick: „Wenn nichts geschieht, dann kann ich nicht garantieren,
dass ihn der Chef nicht kündigt. Und dann rutscht er endgültig ins Elend. Können
Sie bei AMC etwas erreichen?“ Unsere Beraterin meinte: „Versprechen kann ich
nichts, aber versuchen werde ich alles.“
Zwei Mal Kulanz.
„Immer wieder kommen
Menschen mit Anliegen zu uns, wo eigentlich schon Hopfen und Malz verloren ist,
aber wir ersuchen Sie hier um besonderes Entgegenkommen...“ mit diesen Worten
begann das Fax, das wir an AMC richteten. Die Firma reagierte tatsächlich
besonders menschlich. Umgehend wurde Herrn Roberts Vertrag zum zweiten Mal
storniert. Nur die Gerichtskosten waren zu zahlen. Hier sprang Herrn Roberts
Arbeitgeber wieder als rettender Engel ein. Mit einem Gehaltsvorschuss, sodass
der Betrag sofort überwiesen wurde. Herr Robert konnte die Summe dann kleinweise
abarbeiten.
Keine Vogel-Strauß-Politik.
Wenigstens die existenzbedrohende Pfändung konnten wir in diesem Fall abwenden, weil AMC bereit war, auf berechtigte Forderungen zu verzichten. Besser ist es, sofort Unterstützung zu suchen, wenn Finanzprobleme auftauchen. Nicht immer ist ein rettender Engel zur Stelle, der in aussichtsloser Lage noch helfen kann.