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Haarspülungen - Haarige Sachen

An den Pflegeeigenschaften der Produkte gibt es nichts auszusetzen. Alle hätten eine gute Bewertung verdient – wenn da nicht ein kritischer Duftstoff wäre.

Diese Haarspülungen finden Sie im Test:

  • dm Alverde Repair Spülung
  • dm Balea Spülung Intensiv Pflege
  • Garnier Fructis Schaden Löscher Kräftigende Spülung
  • Garnier Wahre Schätze Honig Schätze Spülung
  • L‘Oréal Elvital Anti-Haarbruch Pflegende Aufbau-Spülung
  • Lidl Cien Repair Spülung Intensive Repair
  • Nivea Reparatur & gezielte Pflege Pflegespülung
  • Ombia Repair & Shine Spülung
  • Pantene Pro-V Repair & Care Pflegespülung
  • Rausch Herbal Cosmetics from Switzerland Amaranth Repair-Spülung
  • Redken 5th Avenue NYC Extreme Conditioner
  • Schwarzkopf Gliss Kur Hair Repair Spülung Ultimate Repair
  • Syoss Professional Performance Repair O2 Spülung

Die Testtabelle informiert über: Angaben laut Anbieter (Konservierungsstoffe, Silikone, Parfum), Pflegeeigenschaften (Entwirrbarkeit, Kämmbarkeit, Geschmeidigkeit, Griff, Glanz, Fliegende Haare, Volumen), Anwendung, kritische Stoffe (Lilial, Cyclosiloxan), Verpackung sowie Deklaration und Werbeaussagen. - Lesen Sie hier unseren Testbericht:


13 Haarspülungen im Test

Haarspülungen, neudeutsch Conditioner genannt, versprechen "Aufbau & Glanz" oder "Intensiv-Pflege". Viele Produkte tragen das Wort "Repair" im Namen. Sie sollen kaputtes Haar also quasi reparieren. Ob sie das auch können, haben unsere Kolleginnen und Kollegen von der deutschen Stiftung Warentest geprüft. Sie haben 13 in Österreich erhältliche Haarspülungen für geschädigtes Haar getestet.

Von günstig bis hochpreisig

Im Test vertreten waren günstige Produkte aus Drogerien und vom Diskonter, klassische Marken wie L‘Oréal und Nivea, aber auch hochpreisige Produkte wie der Redken-Conditioner aus dem Handel für Friseurbedarf oder die Amaranth Repair-Spülung von Rausch Herbal Cosmetics.

Kritische Stoffe enthalten

Kritische Stoffe enthalten

Alle Produkte wurden im Labor und in der Praxis von jeweils 22 Frauen zwischen 21 und 63 Jahren angewendet – alle verbessern die Haareigenschaften sichtlich. Nach dem Spülen lässt sich das Haar leichter kämmen, ist griffiger und fliegt weniger. Dass fast die Hälfte der Produkte keine gute Bewertung erhielt, liegt daran, dass sie kritische Stoffe enthalten. Am Ende ließen günstige Eigenmarken der Diskonter und Drogerien sogar teure Markenklassiker hinter sich.

Tenside

Haarspülungen bestehen im Wesentlichen aus Wasser. Ihre pflegende Wirkung erhalten sie durch zugesetzte Stoffe – in erster Linie positiv geladene Substanzen (kationische Tenside). Diese bleiben an geschädigten Stellen der Haaroberfläche haften und bilden eine dünne Schicht aus. Dadurch lässt sich das Haar besser kämmen, wird glänzender und geschmeidiger.

Kationische Tenside sind umstritten. Einige dieser Substanzen sind nur schwer abbaubar. In Wasch- und Reinigungsmitteln dürfen nur kationische Tenside zum Einsatz kommen, die vollständig biologisch abgebaut werden können. Derartige gesetzliche Vorschriften gibt es für Kosmetika nicht.

Silikone

Silikone haben auf das Haar einen ähnlichen Effekt wie kationische Tenside. „Die Silikone legen sich als dünner Kunststofffilm über die Haare und machen sie zwar gut kämmbar, aber deshalb nicht gesünder“, sagt VKI- Kosmetikexpertin Birgit Schiller. Die meisten Produkte im Test enthalten Silikone. Dass es ohne Weiteres ohne sie geht, beweist die Tatsache, dass auch einer der beiden Testsieger, die Spülung Intensiv Pflege von dm Balea, frei davon ist.

Da die Umweltwirkung von Silikonen wegen fehlender Daten noch schwer abzuschätzen ist, bewerten wir es noch nicht, wenn sie enthalten sind. Mit einer Ausnahme: Die Spülung von Lidl enthält Cyclopentasiloxan, kurz D5. Über dieses Silikon ist bekannt, dass es sich in Organismen anreichern kann. Ab 2020 ist D5 in sogenannter Rinse-off-Kosmetik verboten – das sind Produkte wie Haarspülungen, die ausgewaschen werden. Die Lidl-Spülung erhielt deshalb im Punkt „kritische Stoffe“ ein „weniger zufriedenstellend“.

Schon wieder Lilial

Kritisch sehen wir auch, wenn Kosmetika der Duftstoff Butylphenyl Methylpropional, bekannt unter dem Namen Lilial, zugesetzt wird. Leider ist das bei vielen Kosmetikprodukten der Fall. Wir haben das bereits bei mehreren Tests kritisiert (siehe z.B. Handcremen für trockene Haut - Die meisten pflegen gut oder Haargele - Von wegen mega). Es ist nicht abschließend geklärt, ob Lilial beim Menschen das Erbgut verändern oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Daher hat diese Substanz unserer Ansicht nach in Kosmetika nichts zu suchen. Sechs Produkten kostet der Duftstoff ein gutes Qualitätsurteil: Lidl, L‘Oréal, Nivea, Rausch, Syoss und Fructis von Garnier.

Naturkosmetik

Naturkosmetik

Wer zu zertifizierter Naturkosmetik greift, ist auf der sichereren Seite – künstliche Duftstoffe wie Lilial sowie Silikone und synthetische Tenside sind in derartigen Produkten tabu. Die Repair Spülung Alverde von dm ist in diesem Test die einzige, die ein Naturkosmetik-Siegel trägt. Auch sie pflegt die Haare überzeugend, ist also eine gute Alternative zu konventioneller Kosmetik. Mit 1,23 Euro pro 100 Milliliter ist sie in derselben Preisklasse wie Markenprodukte von Garnier oder L‘Oréal.

Angaben auf der Verpackung

Wichtig für alle, die auf Inhaltstoffe achten, sind die Angaben auf der Verpackung. Sie sollen „leicht lesbar und deutlich sichtbar“ sein, so schreibt es die EU-Kosmetikverordnung vor. Abzüge im Test gab es diesbezüglich für Garnier Fructis. Die weiße, enge Schrift auf der orangefarbenen Flasche ist besonders schlecht lesbar.

Testtabelle: Haarspülungen

VKI-Tipps

  • Nach dem Waschen. Nasses Haar ist besonders empfindlich. Nach dem Waschen sollte man es deshalb sanft frottieren statt energisch trockenrubbeln. Zum anschließenden Entwirren der Haarsträhnen ist ein grobzinkiger Kamm wesentlich besser geeignet als eine Bürste. Arbeiten Sie sich von den Haarspitzen langsam zu den Haarwurzeln hin vor.
  • Haarspülung. Die Pflegeeigenschaften der meisten Haarspülungen sind in Ordnung. Produkte, die den Duftstoff Lilial enthalten, können wir nicht empfehlen. Wer auf Silikone verzichten möchte, sollte die Liste der Inhaltstoffe beachten oder gleich zu zertifizierter Naturkosmetik greifen.
  • Haarkur. Eine Haarkur wirkt intensiver als ein Conditioner. Sie sollte allerdings nicht öfter als einmal pro Woche angewendet werden. Für gesundes Haar ist eine Kur unnötig.

Testkriterien

Im Test: 13 Haarspülungen für geschädigtes Haar wurden von der Stiftung Warentest getestet.

Pflegeeigenschaften

Friseurtest. 22 Probanden mit geschädigtem Haar nutzten zwei Tage lang ein Shampoo mit geringer Pflegewirkung. Dann wendeten zwei Friseure die Spülungen bei den Probanden an: Sie wuschen die Haare der Probanden mit einem stark reinigenden Shampoo. Anschließend applizierten sie die anonymisierten Testprodukte im Halbseitentest. Anwendung und Einwirkdauer erfolgten nach Anbieterangaben; gab es keine, wirkten die Spülungen etwa eine Minute ein. Die Produktmenge richtete sich nach der Haarlänge. Nach dem Ausspülen beurteilten die Friseure jeweils am nassen und am trockenen Haar Pflegeeigenschaften wie Entwirrbarkeit, Kämmbarkeit und Griffigkeit, am trockenen Haar Geschmeidigkeit, Volumen, Glanz und fliegende Haare. Vor der Applikation des nächsten Produkts wendeten die Probanden erneut für zwei Tage das Shampoo mit geringer Pflegewirkung an.

Bestimmung der Nasskämmbarkeit. Im Labor wurde zudem die Kämmbarkeit nasser Haare geprüft: Chemisch gebleichte Naturhaarsträhnen wurden mit stark reinigendem Shampoo gewaschen. Anschließend wurde die benötigte Kämmkraft im nassen Haar mit einer Zugprüfungsmaschine gemessen. Dann wurden die Haare mit dem jeweiligen Testprodukt nach standardisierten Vorgaben behandelt und die Kämmkraft an den nassen Strähnen wurde gemessen. Jede Spülung wurde an fünf Strähnen gemessen, die jeweils fünf Mal maschinell gekämmt wurden.

Weitere Prüfdetails:

  • Euro-Naturhaar-Großsträhnen: 2 g ± 0,3 g, 21 cm lang
  • Feuchtigkeit der Haartressen: ~ 55 % Feuchtigkeit

Bestimmung des Volumens (Beschwerung der Haare). Das Volumen wurde außerdem an Naturhaarsträhnen geprüft, die mit einem Standardshampoo gewaschen, gekämmt und getrocknet wurden. Die Strähnen wurden mit einer definierten Lichtquelle angestrahlt und Schattenbilder wurden aus 30 verschiedenen Winkeln erzeugt. Aus den Schattenflächen wurde das Volumen ermittelt. Dieses Volumen wurde mit jenem der Haarsträhnen nach einer, drei und zehn Anwendungen pro Spülung bei sonst gleichen Prüfbedingungen verglichen. Jedes Produkt wurde an fünf Strähnen geprüft.

Weitere Prüfdetails:

  • Euro-Naturhaar-Rundsträhnen: 4 g ± 0,2 g;, freie Länge 16 cm
  • Messung: Ermittlung der Schattenprojektionsfläche in einem automatisierten Messaufbau über 180° in 6°-Schritten mittels digitaler Bildanalyse

Anwendung. Zwei Friseure beurteilten folgende Eigenschaften der anonymisierten Testprodukte an den Haaren von insgesamt 22 Probanden: Konsistenz, Verteilbarkeit, Cremigkeit und Auswaschbarkeit. Fünf Experten bewerteten die Anwendungshinweise.

Kritische Stoffe. Die Konzentrationen deklarationspflichtiger Duftstoffe wurden bestimmt. Mit Ausnahme des Duftstoffs Lilial (Butylphenyl Methylpropional) waren die Ergebnisse unauffällig. Waren Cyclosiloxane deklariert, wurden die Gehalte analysiert. Dies war bei einem Produkt der Fall. Waren Isothiazolinone deklariert, wurden die Gehalte ermittelt. Alle Produkte hielten die gesetzlichen Vorgaben ein. Die Inhaltstoffliste wurde auf Mineralölbestandteile sowie auf Mikroplastik – also feste, nicht wasserlösliche Kunststoffpartikel – gecheckt, die kleiner als fünf Millimeter sind. Kein Produkt war hierbei auffällig.

Folgende Methoden wurden eingesetzt:

  • Cyclosiloxane: Analyse mittels GC-FID
  • Allergene Duftstoffe einschließlich Butylphenyl Methylpropional: Analyse mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274
  • Isothiazolinone: Analyse mittels HPLC-DAD

Verpackung. Fünf Experten bewerteten die Handlichkeit und Standfestigkeit der anonymisierten Produktbehälter, wie gut sie sich öffnen und wieder verschließen ließen und wie gut die Spülungen sich entnehmen ließen. Ein Experte prüfte, ob es sich um Mogelpackungen handelte. Zudem wurde erfasst, ob eine Originalitätssicherung sowie Materialkennzeichnung und Recyclinghinweise vorhanden waren. Anhand von drei Packungen je Produkt wurden die Inhaltsmengen, der Füllungsgrad und die Entleerbarkeit ermittelt.

Deklaration und Werbeaussagen. Ein Experte überprüfte, ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungsverordnung entsprach. Drei Fachleute bewerteten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben. Ein Experte beurteilte die Werbeaussagen.

Testplakette

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