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Anti-Schuppen-Shampoos - Gute Wirkung um wenig Geld

Anti-Schuppen-Shampoos sollen Schuppen bekämpfen und das Haar pflegen. In unserem Test schaffte dies ein Produkt besonders gut, drei Shampoos schwächelten.

Diese Anti-Schuppen-Shampoos wurden getestet:

  • Alpecin Anti Schuppen Shampoo A3 Hair Energizer
  • dm Balea Professional Kopfhaut Control Shampoo bei Schuppen & strapazierter Kopfhaut
  • Head & Shoulders Anti-Schuppen Shampoo Classic Clean
  • Lidl Cien Anti-Schuppen Shampoo für normales und trockenes Haar
  • Logona Anti-Schuppen Shampoo Bio-Wacholderöl
  • L‘Oréal Elvital Planta Clear Anti-Schuppen, Ausgleichendes Shampoo Normales Haar
  • Nivea Men Anti-Schuppen Pflegeshampoo Power
  • Schwarzkopf Men Zink Anti-Schuppen Shampoo

In der Testtabelle finden Sie Infos und Bewertungen zu: Anti-Schuppen-Wirkung, Pflegewirkung, Anwendung, Konservierungsstoffe, Parfum, Preis, Deklaration, ua.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Test: Wie gut wirken Anti-Schuppen-Shampoos gegen lästige Kopfhautschuppen? Unsere Kolleginnen und Kollegen von der deutschen Stiftung Warentest wollten es genau wissen und haben acht in Österreich erhältliche Produkte unter die Lupe genommen.

Wie bei unseren Kosmetiktests üblich, war darunter neben Markenprodukten auch Diskonterware. Zudem wurde ein Naturkosmetikum getestet.

Shampoos: Gut bei der Haarpflege?

Ein wichtiges Testkriterium war, wie gut die Shampoos das Haar pflegen. Glänzt es nach dem Waschen? Ist es geschmeidig und lässt sich leicht kämmen? Um Gewissheit über die Qualität der Produkte zu bekommen, waren mehr als 140 Männer und Frauen, die unter Schuppen leiden, als Probanden am Werk. Jeweils 20 von ihnen wuschen sich vier Wochen lang mit einem der acht Anti-Schuppen-Shampoos die Haare.

Kopfhaut untersucht

Im Lauf der Testphase suchten sie mehrfach eine Expertin auf, um ihre Kopfhaut kont­rollieren zu lassen. Darüber hinaus ­begutachtete eine Friseurin, wie gut die Anti-Schuppen-Shampoos pflegen. Um die Kämmbarkeit zu überprüfen, wurden die Haare jedes ­Probanden in eine Kämm-Maschine ein­gespannt.

Während des Kämmvorgangs errechnete der angeschlossene Computer, wie viel Kraft für das Kämmen der Haarsträhnen aufgebracht werden muss. Je geringer der Kraftaufwand, desto besser.

Testergebnis: Gute und günstige Shampoos

Das Ergebnis ist überwiegend erfreulich. Fünf der acht Anti-Schuppen-Shampoos haben die Schuppen gut im Griff. Um lästiges Rieseln zu unterbinden, muss man auch nicht besonders tief in die Tasche greifen.

Synthetisch oder bio?

Lidl ist Spitze

Das günstigste Produkt im Test, Cien Anti-Schuppen Shampoo für normales und tro­ckenes Haar, war sogar das einzige, das mit "sehr gut" abschnitt. Am anderen Ende der Skala rangiert das einzige Naturprodukt im Test. Das Anti-Schuppen-Shampoo von Logona kassierte vor allem aufgrund der mangelhaften ­Pflegewirkung ein "weniger zufriedenstellend". Gegen Schuppen wirkt dieses Produkt allerdings durchaus.

Alle Shampoos wirksam

Auch alle anderen Shampoos können Schuppen bekämpfen. Zu diesem Ergebnis kam nicht nur unsere Expertin, auch die ­Testerinnen und Tester waren sich einig. "Der Juckreiz hat nachgelassen", hieß es etwa immer wieder.

Eine der wirksamsten Methoden, Schuppen und Juckreiz zu bekämpfen, liegt in der Beseitigung der Mikroorganismen, die dafür verantwortlich sind. Hier kommen Antimykotika (Anti-Pilz-Mittel) zum Einsatz. Sie verhindern unter anderem das Wachstum der schuppenfördernden Hefe Malassezia furfur. Die eingesetzten Wirkstoffe wie Piroctone-Olamine und Zink-Pyrithione gelten als sicher und sind laut EU-Kosmetikverordnung zugelassen.

Ohne Chemie

Man kann Schuppen aber auch ohne synthetisch hergestellte Wirkstoffe loswerden. Der Naturkosmetikhersteller Logona setzt auf Bio-Wacholderöl. Das Produkt zeigt allerdings die erwähnten Schwächen, was die Pflegewirkung anbelangt. Gleiches gilt für das dm-Produkt. Dafür verzichten die Hersteller bei diesen beiden Shampoos auf den Zusatz von Silikonen. Diese machen das Haar zwar geschmeidig und leicht kämmbar, sind aber biologisch nur schwer abbaubar, und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind noch nicht restlos geklärt.

Nicht gleich wegspülen, länger anwenden

Nicht wegspülen

Damit Anti-Schuppen-Shampoos optimal wirken können, müssen die enthaltenen Wirkstoffe auf die Kopfhaut gelangen und dort einwirken. Deshalb sollte man sie auch nicht mit zusätzlichen Pflegeprodukten gleich wieder wegspülen. Wer auf Kur und Spülung nicht verzichten will, sollte diese nur in die Längen geben. Eine Alternative sind sogenannte Leave-on-Produkte, die man ins Haar sprüht oder einmassiert und nicht wieder ausspült.

Länger anwenden

Wichtig ist auch Geduld. Anti-Schuppen-Shampoos müssen häufig über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Setzt man sie nach einer ersten Besserung ab, kann sich das Problem schnell wieder einstellen. Gehen die Schuppen zurück, ist es ratsam, das Anti-Schuppen-Shampoo nicht mehr bei jeder Haarwäsche zu verwenden, sondern alternierend auf ein mild reinigendes herkömmliches Shampoo zurückzugreifen. Auf Haaröle sollten Betroffene ganz verzichten. Sind die Beschwerden hartnäckig, empfiehlt es sich, einen Hautarzt aufzusuchen.

Duftstoff Lilial problematisch

Die beiden Shampoos von Lidl und Schwarzkopf sind mit dem synthetischen Duftstoff Butylphenyl Methylpropional versetzt. Diese auch unter der Bezeichnung Lilial bekannte Substanz findet sich in vielen kosmetischen Produkten. Sie zeichnet sich durch zartes Maiglöckchenaroma aus – und ist dafür berüchtigt, Allergien auszulösen. Laut EU-Kosmetikverordnung ist die Verwendung von Lilial erlaubt. Der Stoff muss aber in der Inhaltstoffliste ab einer bestimmten Konzentration gesondert angeführt sein.

Tierversuche haben zudem gezeigt, dass Lilial die Fortpflanzungs­fähigkeit beeinträchtigen kann. Bislang reicht die wissenschaftliche Datenlage allerdings nicht für eine abschließende Bewertung aus. 2015 stuften Experten des wissenschaftlichen Ausschusses für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) Lilial in Kosmetika als "nicht sicher" ein.

Neubewertung durch EU-Ausschuss

Die Forscher hatten berücksichtigt, dass Lilial in etlichen Produkten steckt, und ihren Berechnungen vergleichsweise hohe Konzent­rationen zugrunde gelegt. Die International Fragrance Association, ein Verband der Duftstoffindustrie, hat mittlerweile neue Daten zur Bewertung eingereicht. Nun will der SCCS das Thema noch einmal aufgreifen und im Dezember dazu Stellung nehmen. Da Lidl und Schwarzkopf in ihren Produkten nur geringe Mengen Lilial einsetzen und den Inhaltstoff klar kennzeichnen, wurden im Test keine Punkte abgezogen.

Konservierungsmittel

Lilial ist nur einer von mehreren Stoffen, die für Allergiker zum Problem werden können. Im Produkt von Head & Shoulders sind Isothiazolinone enthalten. Diese Konservierungsstoffe sind aber in Kosmetika, die auf der Haut verbleiben (etwa Body­lotions oder Cremen), inzwischen verboten. In Shampoos sind sie nur deshalb erlaubt, weil sie wieder ausgewaschen werden. Allergiker sollten beim Kauf von Kosmetikprodukten immer einen Blick auf die Liste der Inhaltstoffe werfen und kritische Subs­tanzen meiden.

Testtabelle: Anti-Schuppen-Shampoo

VKI-Tipps

  • Preiswert. Wirksame Anti-Schuppen-Shampoos gibt es bereits für wenig Geld. Testsieger Cien von Lidl ist um 50 Cent pro 100 ml erhältlich.
  • Einwirken lassen. Damit ein Anti-Schuppen-Shampoo seine Wirkung entfalten kann, benötigt es eine gewisse Zeit. Beim Haarewaschen sollte man es sorgfältig einmassieren und nach dem Waschen nicht durch das Verwenden von Pflegeprodukten allzu rasch wieder wegspülen.
  • Allergiker. In den Shampoos stecken nicht selten Substanzen, die für Allergiker prob­lematisch sind. Zu nennen sind etwa der Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional) oder Konservierungsstoffe (Isothiazolinone). Allergiker sollten deshalb beim Kauf auf die Liste der Inhaltstoffe achten.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest: 8 Anti-Schuppen-Shampoos.

Anti-Schuppen-Wirkung

Schuppenreduzierung und Abnahme der Hautrötung: Mehr als 140 Probanden verwendeten zwei Wochen lang ein vorgegebenes Standardshampoo ohne Anti-Schuppen-Wirkstoff. Anschließend beurteilte eine Expertin nach einer numerischen Skala an mehreren definierten Stellen auf dem Kopf den Schuppungsstatus und die Rötung der Kopfhaut (Ausgangswert). Die Probanden wurden in Kollektiven von mindestens 21 Personen zusammengefasst, der Schuppungsgrad in den Kollektiven war gleich verteilt. Die Testpersonen erhielten nach dem Zufallsprinzip je ein anonymisiertes Testprodukt, das sie vier Wochen lang drei Mal pro Woche anwendeten. Die Anwendung der Shampoos entsprach den jeweiligen Herstellerangaben. Nach vier Wochen bewertete die Expertin erneut den Schuppengrad sowie die Intensität der Kopfhautrötung (Endwert). Abnahme des Juckreizes: Die Probanden bewerteten die Intensität des Juckreizes auf der Kopfhaut vor und nach der Anwendung des Anti-Schuppen-Shampoos.

Pflegewirkung (z.B. Entwirren, Kämmbarkeit, Glanz).

Friseurtest: 20 Probanden wendeten fünf Tage lang ein Standardshampoo mit geringer Pflegewirkung an (Vorkonditionierungsphase). Anschließend wusch eine Friseurin die Haare der Probanden (Applikationsphase): Im Halbseitentest wendete sie auf der einen Kopfhälfte stets das Standard-Shampoo und auf der anderen Kopfhälfte je ein Testprodukt an. Sie beurteilte die Pflegeeigenschaften während und nach der Anwendung, etwa Entwirrbarkeit, Kämmbarkeit und Griffigkeit jeweils am nassen und am trockenen Haar, Geschmeidigkeit, statische Aufladung, Sprungkraft, Glanz und Volumen. Jedem Probanden wurden mit jedem Test-Shampoo zwei Mal die Haare gewaschen. Zwischen den Applikationsphasen wendeten die Probanden das Standard-Shampoo für fünf Tage an. Die Produkte wurden randomisiert nach einem statistischen Versuchsplan angewendet. Die Shampoomenge richtete sich nach der Haarlänge der Probanden; die Anwendung erfolgte nach Anbieterangaben, die Shampoos wirkten eine Minute lang ein. Nasskämmbarkeit: Chemisch gebleichte Naturhaarsträhnen wurden mit einem stark reinigenden Shampoo gewaschen. Anschließend wurde die benötigte Kämmkraft im nassen Haar mit einer Zugprüfungsmaschine gemessen. Dann wurden die Strähnen zwei Mal mit dem jeweiligen Testprodukt nach standardisierten Vorgaben gewaschen. Danach wurde die Kämmkraft an den nassen Haarsträhnen überprüft. Jedes Shampoo prüften wir an je fünf Strähnen. Jede davon ließen wir fünf Mal maschinell kämmen.

Weitere Prüfdetails: Euro-Naturhaar-Großsträhnen: 2 g + 0,3 g, 21 cm lang. Haarsträhnen nass: ~ 55 % Feuchtigkeit; Auswaschwasser: 37 °C, 10 – 12°d.

Anwendung (Verteilen, Schaum, Auswaschen).

20 Probanden und die Friseurin beurteilten, wie sich das Shampoo im Haar verteilen ließ, wie viel Schaum es bildete, welche Eigenschaften es hatte und wie es sich auswaschen ließ.

Deklaration

Ein Sachverständiger überprüfte, ob die Kennzeichnung den Vorschriften der EU-Kosmetikverordnung und der Fertigpackungsverordnung entsprach und ob sie vollständig und richtig war. Drei Fachleute beurteilten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.

Verpackung

Fünf Experten bewerteten mit trockenen und nassen Händen, wie stabil der Verschluss war, die Handlichkeit der Verpackungen und wie gut sie sich öffnen und schließen ließen. Geprüft wurde, ob es Materialkennzeichnung und Recyclinghinweise gab. Anhand von drei Packungen je Produkt wurde der Füllungsgrad und die Entleerbarkeit geprüft. Es wurde erfasst, ob es eine Originalitätssicherung gab. Ein Experte prüfte, ob es sich um Mogelpackungen handelte.

Angaben laut Anbieter (nicht bewertet)

Die Angaben zu Anti-Schuppen-Wirkstoffen, Parfum und Konservierungsstoffen wurden den Verpackungen der Produkte entnommen, außerdem wurden die Anbieter dazu befragt.

Weitere Untersuchungen

Waren Isothiazolinone oder der Duftstoff Butylphenyl Methylpropional in der Inhaltstoffliste eines Produktes deklariert, wurden deren Konzentrationen bestimmt. Die Analyse der Isothiazolinone erfolgte mittels HPLC-UV. Die Analyse auf Butylphenyl Methylpropional erfolgte mittels GC-MS.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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