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Lampen: richtig leuchten - Welche Lampe für welchen Zweck?

Wohnen, ruhen, kochen, arbeiten: So sorgen Sie für die richtige Beleuchtung.

Eine Deckenleuchte in der Mitte des Zimmers, das galt lange Zeit als Standardausstattung, dazu vielleicht noch eine Stehlampe im Wohnzimmer oder eine Neonröhre in der Einbauküche. Heute sind nicht nur die Ansprüche der Menschen gewachsen, auch die Vielfalt an Modellen wird immer größer. Selbst Energiesparlampen (korrekte Bezeichnung: Kompaktleuchtstofflampen), früher der Inbegriff der Hässlichkeit, sind heute in vielen – durchaus ansprechenden – Formen erhältlich.

Mit modernen Lampen lässt sich der Wohnraum gestalten, zweckmäßig oder angenehm. Gegenstände oder Raumteile müssen erst ins rechte Licht gerückt werden, damit sie ihre Wirkung entfalten ... welche Lampe ist also die passende für welchen Zweck?

Gemütlichkeit im Wohn- und Schlafbereich

Für Gemütlichkeit ist die richtige Farbtemperatur entscheidend, gemessen in Kelvin: Warmweißes Licht entspannt und beruhigt, es reicht etwa von 2.600 bis 3.200 Kelvin (achten Sie auf die Kennzeichnung auf der Verpackung). Noch niedrigere Farbtemperaturen sind für die Nachttischlampe empfehlenswert, weil sie den Schlaf-Wach-Rhythmus am wenigsten stören.

Bild: kuponjabah / Shutterstock.com
Schlafzimmer: Für die Nachttischlampe ist sehr warmes Licht angesagt (2500 Kelvin). Beim Kleiderschrank zählt wiederrum ein sehr hoher Ra-Wert.

 

Viele Menschen schwören auf Dimmer – für sie entsteht erst durchs Dimmen eine gemütliche Atmosphäre. Bei den alten Glühlampen hat das gestimmt, durchs Dimmen erschien weißes Licht gelblicher und wirkte wärmer. Bei Sparlampen hingegen wird nur die Lichtmenge reduziert, das Farbspektrum bleibt gleich. Unser Auge empfindet das als kühl, fahl und ungemütlich.

Bild: archideaphoto / Shutterstock.com
Wohnzimmer: Warmweißes Licht (rund 3000 Kelvin) von LEDs oder Leuchtstofflampen, zum Lesen ist der höhere Ra-Wert von LEDs vorteilhaft.

 

Dimmen verschwendet Energie

Abgesehen davon verschwendet Dimmen unnötig Energie: Gedimmte Lampen verbrauchen etwas weniger Strom, liefern aber viel weniger Licht. Zumindest bei Deckenleuchten sollte man daher auf Dimmer verzichten und die Lichtmenge besser mit mehreren kleinen Leuchten dosieren.

Übrigens: Die Helligkeit einer Lampe wird in Lumen angegeben. Grob gerechnet entspricht die Wattzahl einer alten Glühlampe dem zehnfachen Lumenwert, bei helleren Lampen ist es etwas mehr.

Arbeitszimmer, Küche

Konzentration im Arbeitszimmer

Für den Schreibtisch ist Tageslicht am besten geeignet. Lampen, die diesem Licht nahekommen, müssen eine Farbtemperatur von über 5.000 Kelvin aufweisen. "Kaltweiß" nennt man dieses Licht; es ist bläulich, aktiviert, motiviert und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Verantwortlich dafür ist ein Rezeptor im Auge, der auf das blaue Licht reagiert: Er bremst die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und beschleunigt im Gegenzug die Produktion des Stresshormons Cortisol, das den Stoffwechsel anregt und den Körper auf Aktivität programmiert.

Bild: Africa Studio / Shutterstock.com
Arbeitszimmer: Kaltweißes Licht mit hoher Farbtemperatur (5000 Kelvin) erhöht die Konzentrationsfähigkeit: Leuchtstofflampen haben hier ihre Stärke.

 

Außerdem verstärkt es die Ausschüttung des stimmungsaufhellenden und leistungssteigernden Hormons Serotonin. Diese Wirkungen werden auch von Unternehmen bewusst genutzt, um die Konzentrationsfähigkeit (etwa bei Schichtdiensten in der Nacht) zu fördern. Für den Arbeitsbereich sind auch Leuchtstofflampen sehr gut geeignet, bei hohem Kelvinwert geben sie Farben viel natürlicher wieder als bei niedrigerer Farbtemperatur.

Satte Farben für die Küche

Bild: Dmitry Pistrov / Shutterstock.com

Küche: In Küche und Esszimmer ist
die natürliche Farbwiedergabe
wichtig. Halogenlampen schaffen
dies am besten (Ra-Wert 100).

Beim Kochen kommt es ebenso wie beim Essen auf eine möglichst gute Farbwiedergabe an. Reife Tomaten erscheinen sonst bräunlich, frisches Rindsfilet wirkt mattgrau und grüner Salat blass. Hier sind Halogenlampen (oder die alten Glühlampen) das Maß aller Dinge. Ihr Licht weist ein gleichmäßiges Farbspektrum mit hohem Rotanteil auf. Damit sehen auch rote Speisen natürlich aus, unterschiedliche Rottönungen lassen sich besser erkennen. Auch Leuchtdioden (LED) können meist auf eine ganz gute Farbwiedergabe verweisen. Energiesparlampen hingegen neigen stark zur Verfälschung der Farben, vor allem Speisen sehen wenig appetitlich aus.

Die Farbwiedergabe wird im sogenannten Ra-Wert ausgedrückt. Nur Halogen- oder Glühlampen kommen auf den Bestwert 100, gute LEDs erreichen 90, Leuchtstofflampen bleiben meist unter 80. Leider ist die Kennzeichnung des Ra-Wertes unzureichend geregelt. Die Hersteller geben einen Mittelwert von acht Indizes an, die für einzelne Farben stehen. Ausgerechnet Rot gehört nicht dazu! In unseren Tests wird ein Mittelwert aus 15 Farbtönen, inklusive Rot, gebildet.

Nebenräume, Außenleuchten

Nebenräume: Schnelligkeit zählt

Bild: jur_ziv / Shutterstock.com
Nebenräume: In Bad, WC oder
Vorraum wird Licht sofort und nur
für kurze Zeit benötigt.
Leuchtstofflampen sind daher
eher ungeeignet.

Egal ob im Stiegenhaus, in Vorraum, Bad oder Toilette: Hier wird die Lampe häufig ein- und ausgeschaltet und man benötigt das Licht sofort. Dafür sind Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen) wirklich nicht geeignet. Manche benötigen fast zwei Minuten, um die Hälfte ihrer Helligkeit zu erreichen. Bis dahin hat man eine Toilette oder das Stiegenhaus meist schon wieder (und hoffentlich heil) verlassen.

Minusgrade: LED im VorteilLED- und Halogenlampen kennen keine solche Verzögerung. Auch bei der Schaltfestigkeit sind Energiesparlampen schwach. Nur in Ausnahmefällen schaffen sie in unseren Tests die Hürde von 90.000 Ein-Aus-Schaltungen, was für die anderen Testteilnehmer kein Problem darstellt.

Bei Minusgraden sind LED-Lampen ebenfalls im Vorteil. Je niedriger die Temperatur, desto effizienter arbeiten sie. Energiesparlampen hingegen verlieren bei Minusgraden stark an Helligkeit – sie sind also nicht geeignet für Außenleuchten.

Fachbegriffe zur Beleuchtung

Ausstrahlungswinkel: siehe Halbwertswinkel

Candela: Eine gewöhnliche Haushaltskerze hat eine Lichtstärke von etwa 1 Candela (cd). Daher rührt auch der Name der Einheit (lateinisch Candela = Kerze). Früher war häufig von "xx-kerzigen" Glühlampen die Rede. Eine hundertkerzige Leuchte entsprach etwa einer 18 W-Glühlampe.
Heute ist der Begriff der Lichtstärke bzw. Candela für Spotlampen bedeutsam: Gemessen wird nicht das gesamte, in alle Richtungen abgestrahlte Licht, sondern nur der Anteil, den die Lampe innerhalb eines bestimmten Winkels abgibt. 1 Candela entspricht 1 Lumen pro Raumwinkel.

Energieeffizienz: siehe Lichtausbeute

Farbtemperatur: Die Farbe des Lichts wird über die Farbtemperatur, ausgedrückt in Kelvin (K), angegeben. Im Haushaltsbereich wird warmweißes Licht mit rötlichem Farbton (2600 bis 3200 K) bevorzugt. Lampen mit hoher Kelvinzahl (über 5000) entsprechen dem Tageslicht, das Licht wird allerdings als kühl empfunden; Bezeichnung: kaltweiß. Es ist bläulich und wird gerne in Büros genutzt. Eine Kelvinzahl zwischen den beiden Extremen wird als neutralweiß bezeichnet.

Farbwiedergabe: Die Qualität der Farbwiedergabe wird mit dem Farbwiedergabeindex Ra angegeben, oft auch englisch: CRI für Color Rendering Index. Den Maximalwert von 100 erreichen nur Glühlampen und Halogenglühlampen. Mit einem Ra-Wert von über 90 kommen manche LEDs dem Höchstwert schon ziemlich nahe. Die Hersteller geben meist nur den Mittelwert aus 8 Indizes an; aussagekräftiger ist ein Mittelwert aus 15 Indizes, der in unseren Tests ermittelt wird. Hier wird auch die wichtige Rotlicht-Wiedergabe ermittelt – ist sie schlecht (was für viele Energiesparlampen zutrifft), wirkt beispielsweise rohes Fleisch mattgrau.

Halbwertswinkel: Ausstrahlungswinkel (vornehmlich einer Spotlampe), der jenen Bereich anzeigt, in dem mindestens 50 Prozent der maximalen Lichtstärke (in der Mitte des Lichtkegels) ausgestrahlt werden. Dieser Wert wird leider nur selten angegeben. Bei Spots ist ein kleiner Lichtkegel durchaus erwünscht, doch bei normalen Lampen erwartet sich der Verbraucher eine Rundum-Ausleuchtung (360 Grad), wie er es von der Glühbirne gewohnt war. LEDs erreichen allerdings oft nicht einmal 200 Grad.

Kelvin: siehe Farbtemperatur

Lebensdauer: Von LEDs wird behauptet, dass sie jahrzehntelang halten. Doch das ist ein Spitzenwert. Eine LED kann auch schon nach kurzer Zeit defekt werden. Vorsicht vor Angaben auf der Verpackung: Die müssen nur die mittlere Lebensdauer angeben – das ist jene Zeit, nach der 50 Prozent der Lampen aus einer Stichprobe noch 70 Prozent des Anfangslichtstroms aufweisen müssen. Das bedeutet: Jede zweite LED erreicht die angegebene Betriebsdauer gar nicht.
In unseren Tests gelten Lampen, die weniger als 80 Prozent des deklarierten Lichtstroms schaffen, bereits als ausgefallen. Man spricht hier von der Nutz-Lebensdauer – im Unterschied zur Lebensdauer im engeren Sinn, die die Zeit bis zum Totalausfall angibt.

LED: LED ist die Abkürzung für Licht-emittierende Diode. Eine Diode ist ein Halbleiter-Bauelement; fließt Strom durch, strahlt die Diode Licht ab. Ursprünglich nur als Leuchtanzeige verwendet, kann sie mittlerweile selbst für Bühnenbeleuchtungen o.Ä. eingesetzt werden.

Lichtausbeute: Die Lichtausbeute wird als Lichtstrom pro Leistung ausgedrückt, also Lumen pro Watt. LEDs sind fünf- bis achtmal energieeffizienter als klassische Glühbirnen und drei- bis viermal effizienter als Halogenlampen. Dementsprechend groß sind die Einsparmöglichkeiten bei den Stromkosten, wenn man herkömmliche Lampen ersetzt.

Lumen: Der Lichtstrom (Maßeinheit: Lumen, lm) gibt die Gesamtmenge an sichtbarem Licht an, das eine Lampe produziert. Die Lumenzahl ist der bessere Wert für die Helligkeit einer Lampe als die Wattzahl. Letztere gibt an, wie viel Energie eine Lampe verbraucht. Bei gleicher Lichtmenge ist der Verbrauch je nach Lampenart sehr unterschiedlich. Beispiel: Eine 40-Watt-Glühbirne kommt auf etwa 470 Lumen, das entspricht ca. 27 Watt für Halogen-Lampen bzw. 6 bis 7 Watt für LED-Lampen.

Lux: Lux (Beleuchtungsstärke, lx) bemisst den Lichtstrom, der auf einer bestimmten Fläche auftrifft. 1 Lux = 1 Lumen/m2.

Nutz-Lebensdauer: siehe Lebensdauer

Schaltfestigkeit: Häufiges Auf- und Abdrehen kann die Lebensdauer einer Lampe stark verkürzen. Vor allem in Stiegenhäusern oder Nebenräumen, wo es unter Umständen zu Dutzenden Schaltvorgängen am Tag kommen kann, ist eine hohe Schaltfestigkeit wichtig, was leider auch bei Markenprodukten nicht immer selbstverständlich ist. Auf den Verpackungen ist manchmal die Anzahl der Schaltzyklen angegeben, die die Lampe (laut Hersteller) überstehen sollte. Gute LEDs schaffen 100.000, mitunter auch 300.000 Schaltzyklen.

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