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Netbooks - Ausdauernde Begleiter

  • Gute Akkuleistungen
  • Magere Ausstattung
  • Als Zweitgeräte akzeptabel

Netbooks boomen und sind aufgrund ihrer Größe sowie ihres Preises fast schon so etwas wie Mitnahmeartikel. Aber sehen die leichtgewichtigen, handtaschentauglichen Computer nur praktisch und trendig aus oder bringen sie auch einen echten Nutzen? Sie finden hier unseren Netbook-Test mit Testergebnissen von acht gängigen Modellen in der Preisklasse zwischen 300 und 380 Euro und mit einer Bildschirmdiagonale von 25,6 cm (10,2 Zoll); getestet hat die Stiftung Warentest.

Akkuleistung verbessert

Fest steht: Vollwertiger Ersatz für ein Notebook ist ein Netbook noch lange nicht. Die neue Gerätegeneration ist im Hinblick auf ihre Leistung aber erwachsener geworden. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein Netbook als Zweitgerät für unterwegs, fürs Büro, für die Uni etc. anzuschaffen. Mittlerweile liefern die Akkus deutlich länger "Saft" als früher. Gleich sechs der Test­kandidaten konnten in diesem Punkt mit "Sehr gut" bewertet werden. Der Akku des Erstgereihten Samsung hielt beim Surfen mehr als 10 Stunden durch. Und immer noch 7 Stunden und 10 Minuten schaffte er es, eine DVD bei voller Bildschirmhelligkeit – über ein externes Laufwerk – abzuspielen, ohne Strom nachtanken zu müssen.

Samsung-Gerät war Ausnahme

Das Samsung-Gerät war allerdings schon eine Ausnahme. Die Ergebnisse der übrigen Testkandidaten zeigen: Bei intensiver Nutzung kann man in der Regel von einer Akkulaufzeit von drei bis vier Stunden ­ausgehen; ist das Netbook nicht laufend in Verwendung, reicht es für einen ganzen ­Arbeitstag.

Ausstattung

Mehr Speicherplatz, spiegelnde Displays 

Die Displays sind im Großen und Ganzen akzeptabel, jene von Acer und Samsung konnten sogar mit "Gut" bewertet werden. Ein gewisses Problem ist, dass die meisten Displays nicht matt sind, sondern spiegeln. Das beschert vor allem im Freien störende Reflexionen.

Insgesamt sind die Netbooks etwas viel­seitiger als früher. Mit Ausnahme des MSI-Modells mit eher bescheidener 160-Gigabyte-Festplatte haben alle Geräte 250 GB Speichervolumen. Sie werden mittlerweile auch mit etwas mehr Software und Windows 7 als Betriebssystem ausgeliefert. Trotzdem sparen die Anbieter hier, um die niedrigen Verkaufspreise halten zu ­können.

Jede Menge Abstriche

Den Notebooks ebenbürtig sind die Netbooks wie gesagt nicht. Ihre Bildschirme und Tasten sind kleiner, was das Lesen und das Tippen erschwert. Auch haben sie ­weniger Anschlüsse und kein CD- oder DVD-Laufwerk. Die Verwendung externer Geräte ist angesichts der vorhandenen USB-Anschlüsse zwar kein Problem, aber umständlich. Zudem sind manche externen Geräte ziemliche Stromfresser. Benötigt man unterwegs bestimmte Daten, sollte man diese schon zu Hause auf die Festplatte, auf einen USB-Stick oder auch auf eine Speicherkarte kopieren (Standard: SDHC und fallweise xD und/oder Memory Stick).

Kein Schacht für SIM-KArte

Etwas lästig ist auch, dass keines der ge­testeten Netbooks einen Schacht für die Aufnahme einer SIM-Karte hat. Wer mobiles Breitband nutzen möchte, muss einen entsprechenden USB-Stick oder ein USB-Modem anstecken. WLAN ist hingegen bei allen Geräten integriert, sodass man sich zu Hause oder an einem öffentlichen Hotspot ins Funknetz einbuchen kann.

Rechenleistung, Betriebssystem

Magere Rechnerleistung

Vor allem die Rechenleistung zeigt aber, dass die Netbooks mit den Notebooks nicht mithalten können. Bei der Bildbearbeitung sind sie langsam und für 3D-Spiele sind sie gar nicht geeignet, da sie keinen eigenen Grafikspeicher haben. Allerdings werden sie auch gar nicht für diese Zwecke gebaut und beworben, sondern für Alltagsauf­gaben. Aus diesem Grund wurde die Multimedia- und Spieletauglichkeit bei der ­Bewertung nicht so schwer gewichtet.

Kurze Texte schreiben, Termine verwalten, im Internet surfen, die aktuellen E-Mails abfragen – für all das sind die kompakten Begleiter geeignet und rechtfertigen so die Bezeichnung Netbook.

Abgespecktes Betriebssystem

Lange Zeit wurden die Geräte mit dem ­Betriebssystem Windows XP ausgeliefert. Mittlerweile hat sich Windows 7 durch­gesetzt. Nicht alle Windows-erfahrenen Benutzer haben ihre Freude damit, aber insgesamt ist das neue System doch recht ausgereift und komfortabel und man hat in Wahrheit ja sowieso kaum eine andere Wahl. Anders als Notebooks werden Netbooks allerdings nur mit der abgespeckten Starter-Version von Windows 7 ausgestattet, die weniger Multimedia- und Komfortfunktionen mitbringt. So gibt es beispielsweise keine Miniaturvorschau für geöffnete Programme.

Multitouchpads sind praktisch

Praktisch sind auf jeden Fall die Multitouchpads, mit denen einige Netbooks ausgerüstet sind. Das bedeutet, dass man z.B. mit Fingerbewegungen Ansichten vergrößern und verkleinern sowie Seiten umblättern kann.

Testtabelle: Netbooks - 25,6 cm Bildschirmdiagonale

Zusammenfassung

  • Ergänzung, nicht Ersatz. Netbooks eignen sich als handliche Zweitgeräte für unterwegs, vor allem für Internet, E-Mail, Terminverwaltung und (angesichts der Miniatur-Tastatur) für kurze Texte.
  • Lange Laufzeit, schwache Leistung. Ein Pluspunkt ist die im Vergleich zu früher lange Akkulaufzeit; für anspruchsvolle Anwendungen bieten sie aber zu wenig Rechenleistung.
  • Glänzende Aussichten. Gerade für die Ver­wendung unterwegs ist ein mattes Display ­aufgrund der geringeren Reflexionen einer ­glänzenden Oberfläche überlegen.
  • Vollwertige Alternativen. Wer auf bessere Ausstattung und Leistung Wert legt, kann alternativ zu Subnotebooks oder Notebooks (die Grenzen sind fließend) mit 12- oder 13-Zoll-Bildschirm greifen. Entsprechend höher ist aber der Preis.

Testkriterien

Von einem Test der Stiftung Warentest haben wir die Ergebnisse von acht Netbooks mit 25,6 cm (10,2 Zoll) Bildschirmdiagonale übernommen.

Rechenleistung. Die Prüfungen erfolgten unter dem jeweils mitgelieferten Betriebssystem. ­Beurteilt wurde die Schnelligkeit mit Anwendungssoftware, die für die Betriebssysteme Windows 7 und Mac OS X verfügbar ist. Zusätzlich wurden Benchmarktests durchgeführt.

Handhabung. Drei Experten beurteilten Dokumentation, Inbetriebnahme, Wiederherstellung und täglichen Gebrauch. Handlichkeit und Transport: Bewertet wurden Gewicht und Größe sowie Wärmeentwicklung.

Display. Messung der Reaktions­zeiten (schwarz-weiß und ­grau-grau), des Blickwinkels, des ­Kontrasts, der Farb- und der ­Helligkeitsverteilung. Beurteilung der Darstellungsqualität und ­störender Reflexionen.

Akku. Beurteilt wurden die Akkulaufzeiten mit voll geladenem Akku bei intensiver und geringer Nutzung sowie Akkulade­zeiten und Warnungen bei zur Neige gehender Akkukapazität.

Vielseitigkeit. Der Umfang der mitgelieferten Hard- und Soft­ware wurde beurteilt.

Umwelteigenschaften

Geräusch: vergleichende Beur­teilung der Betriebsgeräusche durch drei Experten. Messung und Bewertung der Schalldruckpegel.

Stromverbrauch Stand-by und Aus: Gemessen und beurteilt wurde die Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus und in ­ausgeschaltetem Zustand bei eingebautem Akku.

Gesamtstromverbrauch: pro Jahr gemäß Nutzerprofil. 3,8 Stunden/Tag in Betrieb (davon ein Drittel intensive Nutzung und zwei Drittel geringe Nutzung), 8 Stunden im Stand-by und 12,2 Stunden in ausgeschaltetem Zustand.

Leserreaktionen

Störend

Hier meine Erfahrung mit dem vor einem Jahr gekauften Aspire one: Alles Positive haben Sie schon geschrieben (tolle Akkulaufzeit, gute Auflösung und Lesbarkeit usw.).

Was mich stört am Gerät: Zuerst nach dem Einschalten kommt eine Menge Reklame von Aspire, ich brauchte einen Spezialisten, um diesen Vorspann zu eliminieren.

Mehrmals in der Stunde kommt ein graues Kästchen und fordert einen auf, ein Sicherheits-Backup des Betriebssystems zu machen – und zwar auf DVD bzw. CDs. Es ist aber gar kein Laufwerk im Gerät. Und schließe ich ein externes Laufwerk an, um so eine CD zu brennen, so weigert sich das Gerät; es fordert, das (nicht existierende) eingebaute Laufwerk zu verwenden! Und diese Aufforderung nervt, denn der Schirm wird zum Teil davon verdeckt. Und sie ist nicht wegzubringen.

Holger Pendl
E-Mail
(aus KONSUMENT 4/2011)

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