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Videorecorder - Immer im Bild

  • Fortschritte bei der Bedienungsfreundlichkeit
  • Super-VHS ist eine eigene Preisklasse
  • Nur geringe Unterschiede bei der Bildqualität

Nein, die Technik ist es wirklich nicht, die uns bei diesem Test ins Auge gefallen ist: Es gibt einfach keine „sensationellen“ Neuerungen bei Videorecordern. Und dennoch ist ein kleines Wunder eingetreten, auf das entnervte Anwender kaum mehr zu hoffen wagten: Die Bedienbarkeit der Geräte hat sich spürbar gebessert. Gebrauchsanleitungen, die man auch ohne absolviertes Studium der Rundfunktechnik lesen und über weite Strecken verstehen kann; automatisierte Installationsroutinen für die Ersteinrichtung des Videorecorders und Fernbedienungen, die sich auch tatsächlich bedienen lassen. Vor allem die vereinfachte Programmierung mittels VPS und ShowView vermittelt bei Videorecordern erstmals das Gefühl beherrschbarer Unterhaltungselektronik. So erzielten denn auch alle 13 Geräte im Test im Punkt Handhabung ein „gut“, schlechtestenfalls ein „durchschnittlich“.

Kompetent

Einheitsbrei bei der Bildqualität:

Da gibt es kaum Unterschiede. Ausnahme: S-VHS-Modelle mit S-VHS-Cassetten.

Feinkost beim Audiogenuss.

Ist nur mit VHS-HiFi-Geräten möglich. Reine Audioaufnahmen sind in der Handhabung mühsam.

Schonkost für die Brieftasche.

Mit Auslaufmodellen können Sie sparen. Wer das Angebot beobachtet, wird Günstiges finden.

So haben wir getestet

Im Test: 13 Videorecorder, davon 3 VHS-Standard-, 8 VHS-HiFi-, und 2 S-VHS-HiFi-Geräte in der Preisklasse zwischen 2500 und 13.000 Schilling.

Bildqualität

Sehtest: Fünf Testpersonen beurteilten die Wiedergabequalität von Testbildern sowie von Videoaufnahmen. Außerdem wurden die Sonderfunktionen Standbild, Einzelbildschaltung und Bildsuchlauf überprüft. Videomessungen: Bei neutralem Bildschärferegler wurde über Multiburst der Videofrequenzgang und der Pegelrückgang bei 3 MHz bewertet. Darüber hinaus wurde der Videosignal-Rauschabstand (Luminanz mit 30% Weißbild, Chrominanz mit Rotbild) ermittelt.

Tonqualität

Hörtest: Fünf Testpersonen beurteilten anhand von Klavier- und Popmusik (Test-CD der EBU) Gleichlaufschwankungen, Rauschen, Dynamik, Ausgewogenheit, Höhen- und Baßwiedergabe sowohl vom Standard(Mono)- als auch HiFi(Stereo)-Ton. Audiomessungen: Es wurden der Frequenzgang, der Signalrauschabstand, die Gleichlaufschwankungen (2 Sigma-Methode, bewertet, Mono) und die Kopfumschaltgeräusche bei HiFi-Ton ermittelt. Die Betriebsgeräusche wurden mittels einer Lautheitsanalyse nach ISO 532 mit 70 cm Abstand zum Meßmikrofon gemessen, wobei der Recorder auf eine Gummimatte gestellt wurde.

Handhabung

Die fünf Testpersonen ermittelten die Einfachheit des Anschließens an das Fernsehgerät, der Grundeinstellungen, der Aufnahme-, der Wiedergabe- sowie der Programmierfunktionen am Gerät und mit der Fernbedienung. Darüber hinaus wurde die Bedienungsanleitung nach Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben, nach Gestaltung und der äußeren Aufmachung beurteilt.

Stromverbrauch im Stand-by

Leistungsaufnahmen bis 1,2 Watt wurden mit sehr gering und bis 4,8 Watt mit groß beurteilt.

Oft tut es auch ein Standard-VHS-Modell

Im Großen und Ganzen können Sie sich beim Kauf auf Ihre Bedürfnisse – und Ihre Brieftasche – konzentrieren. Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, was Sie brauchen und wieviel Sie ausgeben wollen, ist ein Fehlkauf praktisch ausgeschlossen. Die Palette der getesteten Geräte reicht preislich von etwa 2500 bis rund 13.000 Schilling: Am unteren Ende der Skala die Standard-VHS-Geräte (mit Mono-Ton), dann folgt die große Gruppe der VHS-Modelle mit HiFi-Stereo-Ton (etwa 2000 Schilling teurer), und schließlich die technischen Spitzenreiter der S-VHS-HiFi-Klasse, die allerdings kaum unter 10.000 Schilling zu haben ist. Erste Empfehlung: Wer nicht gerade zu den Video-Feinspitzen gehört, wird die Entscheidung wohl zwischen Mono-VHS- und HiFi-VHS-Gerät fällen.

Mehrpreis für HiFi-Stereo ca. 2000 Schilling

Der entscheidende Unterschied: Wer auf guten Stereoton Wert legt, gar mit Dolby Surround liebäugelt, der wird besser zum HiFi-Recorder greifen. Aber: Bitte erst, nachdem Sie geprüft haben, ob Ihr TV-Gerät überhaupt HiFi-tauglich ist oder Sie den Ton über die Stereoanlage „fahren“ wollen und können. Ist weder das eine noch das andere der Fall, wäre der Mehrpreis für einen HiFi-Videorecorder hinausgeworfenes Geld. Um es ganz klar zu sagen: Der Unterschied zwischen Standard-VHS und VHS-HiFi besteht ausschließlich in der Audio-Wiedergabe, ein besseres Bild ist mit einem VHS-HiFi-Recorder nicht zu erreichen! Dazu bräuchte es schon eines der Super-VHS-Geräte, die prinzipiell auch eine bessere Bildaufzeichnungsqualität bieten könnten, in unserem Test aber diesbezüglich auch nur mit „gut“ abgeschnitten haben. (‹ Seite 30)

Sie werden günstige Angebote finden!

Wichtiger Hinweis für Ihre konkrete Kaufentscheidung: Abhängig von der jeweiligen Marktsituation kann es durchaus VHS-HiFi-Geräte geben, deren Preis annähernd bei oder sogar unter jenem eines Standard-VHS-Gerätes liegt (vergleichen Sie zum Beispiel das HiFi-Modell von Daewoo diesbezüglich mit den Standard-VHS-Geräten im Test). Es lohnt sich also durchaus, auf HiFi-Schnäppchen aus zu sein – wenngleich wir ein beliebtes Argument der Verkäufer für die HiFi-Variante nur sehr eingeschränkt nachvollziehen können: Damit, so sagen sie, könne man auch Musik in HiFi-Qualität aufzeichnen, ähnlich wie bei einem Audio-Cassettenrecorder. Das stimmt prinzipiell, und die Qualität kann sich auch hören lassen. Allerdings ist die Bedienung (Suche eines bestimmten Titels) ungleich mühsamer, sodass diese Option nur für sehr lange Musikstücke (etwa Opern) oder dann Sinn macht, wenn es um Hintergrundmusik geht. Sie sollten also wissen: Reine Audioaufnahmen mit HiFi- Videorecorder sind fein, aber nicht wirklich praktisch.

Ein Tip für Sat-Einsteiger

Achtung! Vor allem bei Sat-Neueinsteigern sorgt eine oft nicht beachtete Tatsache für lange Gesichter, ist erst einmal der Videorecorder installiert: Man kann nicht einen Sat-Kanal „live“ ansehen und gleichzeitig einen anderen aufnehmen. Dazu benötigt man einen Twin-Receiver (oder je einen Receiver für TV-Gerät und Videorecorder), der den getrennten Empfang des aufzuzeichnenden und des live angeschauten Kanals erlaubt. Die gleichzeitige Aufnahme eines terrestrischen Senders (ORF) und eines über Sat oder Kabel empfangenen ist jedoch möglich.

Videorecorderwahl:
Welcher Typ sind Sie?

Wir helfen Ihnen, Ihre Geräteklasse zu finden. Finden Sie sich wieder?

Unser Test zeigt, dass die Qualitätsunterschiede innerhalb der Geräteklassen minimal sind. Umso wichtiger ist es, zu wissen, welche Geräteklasse – VHS-Standard (Mono), VHS-HiFi (Stereo) oder Super-VHS-HiFi – für wen geeignet ist. Das wiederum hängt davon ab, welcher Recorder-Typ Sie sind.

Der Infomaniker

Es erfüllt Sie mit Unbehagen, die Nachrichten, „Seitenblicke“ oder eine vergleichbar hochwertige Sendung mangels Anwesenheit zum Sendezeitpunkt nicht sehen zu können. Dabei müssen Sie diese gar nicht wirklich sehen, aber Sie wollen das Gefühl, es nachträglich ansehen zu können, wenn Sie nur wollen. Typ: VHS-Standard.

Der Programmdirektor

Ihnen ist längst aufgefallen, dass die Vielzahl an via Kabel oder Sat empfangbaren Sendern leider gar nichts mit „Vielfalt“ in der Programmauswahl an einem bestimmten Tag zu tun hat? Sie wissen: Kontrastprogramme sind bei den meisten Sendern nicht gefragt, „mehr vom gleichen“ lautet hier vielmehr die Devise – was Sie sich aber nicht gefallen lassen wollen. Sie möchten den Actionthriller ansehen, wann Sie wollen, und das gilt auch für andere Sendeschienen: Musik, Talkshow, Spielfilm. Typ: VHS-HiFi oder besser.

Der Zapper

Das TV-Gerät einzuschalten und danach alle drei Minuten den Sender zu wechseln, ist für Sie selbstverständlich. Zwar kehren Sie meist „instinktiv“ nach kurzem Ausflug auf einen anderen Kanal wieder zum Ausgangspunkt zurück, fürchten aber sofort erneut, etwas auf einem anderen zu versäumen. Gleichzeitig ist der Genuss des „Hauptprogramms“ durch den ständigen Wechsel aber stark gemindert. „Ich hätte mir doch den Beitrag X ganz ansehen sollen“, ist ein häufiger Gedanke bei Ihnen, wenn Sie müde die Fernbedienung aus der Hand legen. Mit der Aufzeichnung Ihres „Hauptprogramms“ läßt sich das zumindest nachholen. Typ: VHS-Standard.

Der Jäger und Sammler

Ihn findet man vor allem unter den Neueinsteigern bei Kabel und Sat-TV. Sie gehören zu dieser Gruppe, wenn Sie fürchten, aus dem scheinbar riesigen Angebot Wertvolles zu versäumen. Ihre Videocassetten kaufen Sie im 6er-Pack, und Sie sind wild entschlossen, eine eigene, mehr oder weniger kleine Videothek aufzubauen. Typ: VHS-HiFi.

Der Hell-Seher

Sie gehören zu jener seltenen Spezies heller Köpfe, welche die neue Programmzeitschrift vom ersten bis zum letzten Tag durchgehen und mit Marker jene Beiträge kennzeichnen, die Sie anzusehen oder aufzunehmen gedenken. Ihr Interesse gilt nicht nur Spielfilmen, sondern auch guten Dokumentationen, Ihre Bücherwand umfasst einige Laufmeter Gedrucktes, zunehmend erweitert durch Videocassetten in zur Bibliothek passender Verpackung. Typ: Super-VHS.

Der Kinogeher

Sie würden Ihr Wohnzimmer am liebsten ins Kino verlegen. Weil das aber nicht geht, ist das TV-Gerät (und die Dolby-Surround-Anlage) Ihr (schwacher) Ersatz. Typ: Super-VHS.

Videobearbeiter

Ihr Recorder muß auch häufig für den anspruchsvollen Schnitt beziehungsweise die Nachvertonung der eigenen Videos herhalten. Typ: Super-VHS. Aber Achtung: Camcorder und Videorecorder müssen „miteinander können“, also Schnittbuchsen gleicher Art haben (häufig nur bei Produkten vom selben Hersteller gegeben).

VPS-Ärger:
Wenn eine Aufnahme nicht klappt

Es liegt oft nur an Kleinigkeiten, ob Sie Ihren Wunschfilm aufnehmen oder verpassen.

Trotz deutlich einfacher gewordener Programmierung ist durch die Anschaffung eines neuen Videorecorders allein noch nicht gewährleistet, dass jede Aufzeichnung auch klappen wird. Zwei Punkte werden oft übersehen:

* Datum und Zeit . Die im Videorecorder programmierten Datums- und Zeitangaben müssen exakt stimmen, seine „innere Uhr“ muß also richtig gehen. Auf Grundlage dieser Angaben wird schließlich der Zeitpunkt berechnet, an dem sich das Gerät zur Aufnahme einschalten soll. Stimmt das Grund-Datum nicht, kann die Aufnahme auch nicht klappen.

* Signalqualität . Voraussetzung für die richtige Reaktion des Videorecorders ist ein gutes Fernsehsignal. Ist dieses nicht in Ordnung („schlechtes Bild“), kommt auch das VPS-Signal vom Sender, das letztendlich die Aufnahme auslöst (sofern die Zeitangabe im Recorder stimmt), verzerrt oder verzögert an. Einfacher Test: Wenn im Teletext Buchstaben fehlen oder Zeichen verstümmelt sind, haben Sie ein Problem mit dem Empfangssignal.

Was heisst?

  • Programmübernahme von TV (auch „Follow-TV“): Einstellhilfe für die Grundinstallation. Der Videorecorder speichert Programme in gleicher Reihenfolge wie TV-Gerät ab (nur über SCART-Kabel).
  • ShowView: Die Programmierung erfolgt durch Eingabe einer mehrstelligen Zahl, die den TV-Programmen zu entnehmen ist. Vorsicht: Es gibt ShowView-Zahlen mit und ohne VPS-Programmierung.
  • Teletextprogrammierung: Die Programmierung erfolgt durch Anklicken der betreffenden Sendung auf den TV-Programmseiten des Teletextes. Hinweis: Der Aufruf der Teletext-Seiten erfolgt über den Videorecorder (und nicht am TV-Gerät).
  • VPS (Video-Programm-System): Von vielen TV-Anstalten ausgestrahltes Zusatzsignal, das genauen Anfang und genaues Ende einer Sendung markiert. Ohne VPS „weiß“ der Videorecorder nur, wann er aufnehmen soll, mit VPS weiß er, was aufgezeichnet werden soll.

Anbieteradressen

Daewoo Electronics Deutschland GmbH,

Herborner Straße 7–9, D-35764 Sinn, 00 49/27 72/95 83-0

JVC Austria GesmbH,

Slamastraße 43, A-1232 Wien, 01/610 37-0

Panasonic Austria HandelsgesmbH,

Laxenburger Straße 252, A-1230 Wien, 01/610 80-0

Philips:

Österreichische Philips Industrie GesmbH, Triester Straße 64, A-1100 Wien, 01/601 01-0

Samsung:

Comtel Nachrichtentechnische Geräte VertriebsgesmbH, Perfektastraße 84, A-1230 Wien, 01/866 06-0

Sharp Electronics GesmbH,

Handelskai 342, A-1020 Wien, 01/727 19-0

Sony Austria GesmbH,

Laxenburger Straße 254, A-1230 Wien, 01/610 50-0

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