Test Jahres-Reiseversicherung 2023: Wann lohnt sie sich?

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Überblick: Die 9 Anbieter im Vergleich

Unsere Versicherungsexpert:innen haben die Angebote von jenen neun Versicherungsunternehmen durchforstet und bewertet, die Jahresreiseversicherungen in Österreich anbieten. Bei insgesamt neun Anbietern wurden sie fündig:

• Allianz
• Allianz Travel
• AXA
• Europäische Reiseversicherung
• Grawe
• Hanse Merkur
• LTA
• Nexible (Ergo)
• Wiener Städtische

Was dieser Test bietet

Der Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse mit einheitlichen Testkriterien. So werden die Ergebnisse vergleichbar.

Getestet wurden zwei Modelle:

• Einzelperson (30 Jahre): Stornoleistungen sollten jedenfalls bis zur Summe von 2.500 Euro versichert sein.
• Familie (2 Erwachsene, Alter 45 Jahre, 2 Kinder, Alter 13 und 8 Jahre): Stornoleistungen sollten jedenfalls bis zum Reisepreis von 5.000 Euro versichert sein.
• Weltweite Deckung inklusive Covid-19-Deckung, alle Produkte ohne Selbstbehalt.

In die Bewertung eingeflossen sind zum einen die versicherte Leistung (u. a. Storno- und Abbruchversicherung, medizinische Leistungen, etc.) und zum anderen die Höhe der Prämie.

So haben wir getestet

Wir haben Jahresreiseversicherungen bei insgesamt neun Anbietern am österreichischen Markt anhand von zwei Modellvorgaben geprüft. Die Prämienberechnungen zu den verschiedenen Angeboten erfolgten auf den Webseiten der Versicherungsunternehmen.
Der Prüfzeitraum war November 2022 bis Februar 2023.

Prämienhöhe

Die Prämienhöhe floss mit einer Gewichtung von 40 % ins Gesamtergebnis ein. Die Bandbreite wurde von der billigsten zur teuersten Prämie mit vier Noten bewertet. Ein "nicht genügend" wurde nicht vergeben (denn auch ein teures Produkt kann gute Leistungen haben und damit "genügen").

Versicherte Leistung

Die versicherte Leistung floss mit einer Gewichtung von 60 % ins Gesamtergebnis ein.

Die Subkategorien:

Storno- und Abbruchversicherung (30 %)

• Storno- und Abbruchgründe (70 %)
  Schwere Erkrankung und Todesfall sind in allen Stornoversicherungen enthalten. Wir haben geprüft, ob Stornoschutz für die wichtigsten Ereignisse inkludiert ist.
  "Sehr gut" haben wir bewertet, wenn alle ausgewählten wichtigen Storno- und Abbruchgründe inkludiert sind. Sind wichtige Stornogründe nicht inkludiert, wurde entweder mit "gut" (bei wenigen Einschränkungen) oder "befriedigend" (bei mehr Einschränkungen) bewertet.
• Höhe der Leistungen für Storno (10 %)
• Höhe der Leistungen für Abbruch (10 %)
  Mit "sehr gut" haben wir sowohl bei den Storno-, als auch bei den Abbruchleistungen eine große Bandbreite an wählbaren Summen und hohe Summen bewertet. Mit "gut" wurden eine kleinere Bandbreite und niedrigere Summen bewertet.
  Der Ersatz der gebuchten, nicht genutzten Reiseleistungen wird mit „sehr gut“ bewertet, wenn er zu 100 Prozent vorgesehen ist. Ist er geringer, wird er mit "gut" bewertet.
• Verspätungsschutz (10 %)
  Höhe der dafür vorgesehenen Leistung: hohe Leistung mit "sehr gut" bis geringe Leistung mit "befriedigend". Ist kein Verspätungsschutz inkludiert, haben wir mit "genügend" bewertet.

Medizinische Leistungen (30 %)

Medizinische Leistungen werden mit "sehr gut" bewertet, wenn sie hoch sind (100 % oder mind. 1 Mio. Euro) und wenn auch das unerwartete Akutwerden einer bestehenden Erkrankung versichert ist. "Gut" sind hohe Leistungen bis 1 Mio. Euro ohne den Baustein "Akutwerden einer bestehenden Erkrankung". "Befriedigend" sind Leistungen um 300.000 Euro oder niedriger und "Akutwerden einer bestehenden Erkrankung" ist inkludiert. "Genügend“ sind niedrige Leistungen ohne den Baustein "Akutwerden chronischer Erkrankungen".

Such- und Bergungskosten (10 %)

Wurden nach der vorgesehenen Höhe bewertet; je höher die Leistung, desto besser die Bewertung.

• 80.000 Euro/Jahr – sehr gut
• 20.000 Euro/Jahr – gut
• 11.000–10.000 Euro/Jahr – befriedigend
• unter 10.000 Euro/Jahr – genügend

Unfall (10 %)

Leistungslimits (ab 33.000 Euro pro Jahr) für Dauerinvalidität und Unfallkosten werden mit „sehr gut“ bewertet, Summen von 20.000 bis 25.000 Euro/Jahr mit "gut". "Befriedigend" wurden Leistungen unter 20.000 Euro bewertet, "genügend" wurde dann vergeben, wenn keine Leistung vorgesehen ist.

Reiseprivathaftpflicht (10 %)

Die vorgesehenen Leistungen wurden der Höhe nach bewertet. Hohe Leistungslimits (1 Mio. Euro und höher) wurden mit "sehr gut" bewertet, Limits von 300.000 bis 1 Mio. Euro mit "gut", darunter liegende Leistungen mit "befriedigend". Ist keine Leistung vorgesehen, wurde mit "genügend" bewertet.

Reisegepäck (10 %)

Bewertet wurde die Höhe der vorgesehenen Leistung für Abhandenkommen von Reisegepäck und die vorgesehenen Leistungen für Ersatzkäufe.

Je höher die Limits, desto besser die Bewertung. Mit "sehr gut" wurden Leistungen von 3.000 bis 4.000 Euro bewertet, mit "gut" Leistungen von ca. 2.000 Euro, mit "befriedigend" Leistungen mit ca. 1.000 bis 1.500 Euro. "Genügend" wurde dann vergeben, wenn keine Leistung vorgesehen ist.

Sonderfall Kreditkartenpakete

Bevor wir uns dem eigentlichen Testbericht widmen, noch ein wenig Input zum "Sonderfall" Kreditkartenpakete:

Der Einwand "Auch über die Kreditkarte bin ich doch wie mit einer Jahresreiseversicherung abgesichert" ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings steckt der Teufel im Detail. Vielfach bieten diese Kreditkartenpakete keinen ausreichenden Schutz. Sich in Sicherheit wähnen, obwohl es nicht der Fall ist, ist trügerisch und kann im Einzelfall zu einem bösen Erwachen führen.

Folgende Gründe sprechen zuweilen gegen eine (alleinige) Reiseversicherung via Kreditkarte:

• Versichert ist meist nur die Person, auf deren Namen die Karte läuft.
• Versicherungsschutz ist häufig an die Nutzung der Kreditkarte innerhalb eines bestimmten Zeitraums, einen bestimmten Kreditkartenumsatz oder an die Zahlung der Reise mit der Karte gebunden.
• Zu geringe Deckungssummen.
• Bei den einzelnen Versicherungsleistungen werden Selbstbehalte fällig.

Genau prüfen

Wir empfehlen, den Versicherungsschutz der Kreditkarte (detto Autofahrerclub/Wanderverein) genau zu prüfen. Ist das Angebot unpassend, sollte das Versicherungspaket gekündigt und eine passende Reiseversicherung abgeschlossen werden. Natürlich könnte diese Prüfung auch ergeben, dass man in gewissen Teilbereichen bereits ausreichend versichert ist – dies kann dann bei der Suche nach einem zusätzlichen Versicherungsprodukt mitbedacht werden. Ob diese Kombination dann die günstigste Variante ist, sollte ebenfalls mitbedacht werden.

Auch andere bereits bestehende Verträge checken: Beispielsweise gilt eine private Unfallversicherung meist weltweit, auch die private Haftpflicht. Und die private Krankenversicherung kann ebenfalls Leistungen für das Ausland vorsehen.

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.

Relaxed verreisen

Reisen ist für viele Menschen ein zentrales Bedürfnis – und das ist auch gut so. Unterschiedliche Studien belegen die positive Wirkung des Reisens: Es macht uns glücklicher, zufriedener, ja angeblich sogar schlauer. Im Urlaub regenerieren wir leichter, denn in der Ferne können wir uns besser erholen als an einem freien Tag zu Hause.

Um den Urlaub auch wirklich stressfrei genießen zu können, schließen viele eine Reiseversicherung ab. Das ist nachvollziehbar, insbesondere dann, wenn es sich um eine lang im Vorhinein geplante, kostspielige Reise handelt, die darüber hinaus in weit entfernte, fremde Gefilde führt.

Gerade wer häufiger verreist, könnte den Abschluss einer Jahresreiseversicherung überlegen. Wir haben den heimischen Versicherungsmarkt auf diese Produkte hin durchsucht und die Angebote verglichen. Unser Test hat einige interessante Ergebnisse zutage gefördert.

Warum Jahresreiseversicherung?

Wer sich einmal in einen Dschungel wagen möchte: Wir empfehlen als „Zieldestination“ den Reiseversicherungsmarkt. Die Angebote sind bisweilen verwirrend und werden in unterschiedlichen Sparten und Kombinationen angeboten – man kann durchaus von einem Wildwuchs sprechen. Auf einer Übersichtseite zum Thema Reiseversicherung haben wir versucht, diesen Wildwuchs etwas zu entwirren.

Häufiges Resultat des Reiseversicherungsdickichts: Tatsächlich abgestimmt auf die persönlichen Bedürfnisse sind die wenigsten versichert. Man ist entweder unter- oder überversichert. Am wichtigsten ist es, für jene Fälle versichert zu sein, die wirklich ins Geld gehen und vielleicht sogar existenzbedrohend sein können.