Bei diesem Testergebnis vergeht einem der Appetit: Mehr als die Hälfte der untersuchten Toastschinken enthalten zu viel Wasser oder sind mit Keimen belastet. Besonders schlecht schneidet in unserem Test verpackter Schinken ab.
Diese Toastschinken finden Sie in unserer Testtabelle:
Verpackt
- Aibler
- Berger
- Clever
- Genuss gold
- Horeca
- Holzbauer
- Jeden Tag
- Landauer
- Weiser
Offen
- Berger
- Efef
- Gross
- Radatz
- Schirnhofer
- Sonnberg
- Tann
- Trünkel
Getestet haben wir die Temperatur des Schinken, die Herkunft laut Herstellerinformation, die Mikrobiologie und die Zusammensetzung, den prozentuellen Kochsalzanteil sowie die Beschaffenheit des Schinken. Außerdem führten wir eine Experten- und eine Laienverkostung durch.
Hier unser Testbericht:
Lange her, dass wir zuletzt Toastschinken unter die Lupe nahmen. Als die Testurteile durchsickerten, gingen die Wogen hoch. Eine Firma bemühte noch vor Veröffentlichung Anwälte und Gerichte. Per einstweilige Verfügung sollte uns untersagt werden, über unsere Untersuchungsergebnisse zu berichten. Das zuständige Gericht wies den Antrag ab und der Test konnte im Februar 2006 erscheinen (Test: Toastschinken 2/2006).
Wenig Verbesserung seit dem Test 2006
Acht Jahre sind inzwischen vergangen. Zeit genug für die Fleischhauer, in ihren Betrieben für Ordnung zu sorgen. Nach einem Test, bei dem fast 50 Prozent der Testkandidaten abstürzten, kann es nur besser werden, dachten wir und machten uns erneut zum Einkauf von Toastschinken auf. Wie man sich täuschen kann! Die Testtabellen zeigen unmissverständlich: Die Herren an den Hackstöcken haben kaum dazugelernt. Viele von ihnen verkaufen ihren Kunden nach wie vor Schinken von fragwürdiger Qualität.
17 verpackte und offene Toastschinken im Vergleich
Für unseren aktuellen Test kauften wir insgesamt 17 Toastschinken ein. Die Marken in unserem Test: Genuss gold, Jeden Tag, Berger, Clever, Landauer, Weiser, Aibler, Horeca, Holzbauer, Tann, Berger, Radatz, Trünkel, Schirnhofer, Sonnberg, Efef, Gross.
Der Großteil stammt aus den Filialen der Supermarktketten, wo wir hauptsächlich verpackten Toastschinken aus den Regalen in unseren Einkaufswagen räumten. Für offen angebotenen Toastschinken stellten wir uns in den Feinkostabteilungen der Supermärkte an, aber auch in den Geschäften von großen Fleischereiketten wie Radatz oder Trünkel, um nur die bekanntesten zu nennen. Unser einziges Bio-Produkt im Test stammt von denn’s und wurde ebenfalls offen erstanden.
Auch Schinken für die Gastronomie geprüft
Zusätzlich gingen wir diesmal zu AGM und Metro einkaufen, um zu sehen, welche Produkte in die Gastronomie gehen. Drei unserer insgesamt neun getesteten verpackten Toastschinken kommen deshalb aus dem Großhandel. Bereits während des Einkaufs überprüften wir vor Ort die Temperatur der Ware und jene der Kühlvitrinen. Lediglich Genuss gold von AGM war wärmer gelagert, als laut Packungsaufdruck vorgeschrieben. Bei diesem Toastschinken war sowohl die Temperatur im Kühlregal als auch die Kerntemperatur des Produktes selbst erhöht.
Schinken-Temperatur nicht immer korrekt
Bei offener Ware wird der Schinken aus der Kühlung genommen und aufgeschnitten. Diese Manipulation kann zu einer Temperaturerhöhung führen. Beim Schinken von Schirnhofer und Radatz war die gemessene Kerntemperatur vergleichsweise hoch. Bei Sonnberg, unserem einzigen Bio-Produkt, lag sie sogar über 10 Grad C, was definitiv zu viel ist, denn Schinken ist ein heikles Produkt. Ohne ausreichende Kühlung kann es schnell zu unerwünschtem Keimwachstum und vorzeitigem Verderb kommen.