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Wassersprudler: Soda aus der Leitung - In Maßen prickelnd

Sie verwandeln Leitungswasser auf Knopfdruck in Sodawasser. Neben Handhabungsdetails macht der „Prickelfaktor“ den größten Unterschied.

 Sodawasser: Eine Kartusche ersetzt mindestens 30 1,5-Liter-Flaschen (Grafik: Doris Seyser/VKI)

Sodawasser: Eine Kartusche ersetzt mindestens 30 1,5-Liter-Flaschen (Grafik: Doris Seyser/VKI - Shutterstock)

 

Folgende Produkte finden Sie in unserem Test:

  • Aarke - Carbonator II
  • Kitchenaid - Artisan
  • mySodapop - Sharon up
  • Pearl/Rosenstein & Söhne - WS-110.Soda
  • Soda Trend - Style
  • Sodastream - Crystal 2.0 Titan
  • Sodastream - Easy

Die Testtabelle informiert über: Testurteil, Richtpreis inklusive Gaszylinder, Preis für zusätzliche Wasserflasche, Flaschenmaterial, Größe, Füllvolumen der Flasche, gesprudeltes Wasser mit einem Zylinder in l, geeignet für Spülmaschinen, Kohlensäuregehalt beim Aufsprudeln. - Lesen Sie auch Wasseraufbereitung - In Österreich weitgehend unnötig und Mineralwasser: Flaschenpost (Kommentar) - Statussymbol Wasser - Und hier unser Testbericht:


Sprudeln statt schleppen

"Einfach sprudeln statt schwer schleppen" lautet einer der Werbeslogans von Sodastream, dem Marktführer bei Wassersprudlern. Und damit ist auch schon der Sinn und Zweck dieser Geräte beschrieben, wobei man die positiven Umweltfaktoren wie ­geringeres Müll- und Transportaufkommen ergänzen kann.

Die Auswahl an Sprudlern ist mit der Zeit größer geworden. Jetzt hat die Stiftung Warentest sie getestet. Wer es ordentlich prickelnd haben möchte, muss allerdings auf die ersten drei in der Testtabelle zurückgreifen. Die Menge an Kohlensäure, die vom Gaszylinder ins Wasser ­gelangt, kann man nämlich nur begrenzt dadurch beeinflussen, dass man länger oder öfter auf den Knopf bzw. Hebel drückt. Sobald das Überdruckventil (Druckbegrenzung) anspringt, ist das vom Hersteller vorgegebene Maximum erreicht – oder die Flasche geht über, so wie bei mySodapop.

Weniger Kohlensäure im Wasser kann zumindest den Vorteil einer höheren Ergie­bigkeit des CO2-Zylinders mit sich bringen. Sodastream Crystal beweist leider das ­Gegenteil, denn hier entweicht besonders viel CO2 ungenutzt während des Sprudelvorgangs. Dazu ein allgemeiner Tipp: Wenn man das Wasser vor dem Sprudeln kühl stellt, nimmt es die Kohlensäure besser auf.

Original- oder Universalzylinder

Die Ergiebigkeit hat natürlich Einfluss auf die Kosten pro Liter Sodawasser. Zudem hängen sie davon ab, ob man einen originalen Sodastream-Gaszylinder oder einen in der Nachfüllung billigeren Universalzylinder verwendet. Der Lebensmitteldiskonter Hofer vertreibt z.B. seit einiger Zeit solche Zylinder unter dem Namen Sodastar. Die dort verkauften gleichnamigen Wassersprudler waren zum Zeitpunkt des Einkaufs noch nicht im Handel, werden aber von der Firma mySodapop produziert.

Eigenes Pfandsystem entwickelt

Für CO2-Zylinder wurde übrigens ein eigenes Pfandsystem entwickelt. Bei Rückgabe eines Zylinders ohne Kauf einer Nachfüllung wird von den Anbietern in der Regel ein Kulanzbetrag von 3,50 Euro erstattet. 

Kaum langlebige Glasflaschen

Spülmaschinenfeste, langlebige Glasflaschen sind bei den Wassersprudlern leider kein großes Thema. Und ausgerechnet die Geräte, bei denen sie doch zum Einsatz kommen, haben sich in unserem Test nicht bewährt. Die meisten Kunststoffflaschen dürfen nur per Hand gereinigt werden, ­solche mit nicht abnehmbarer Bodenkappe am besten nicht im Spülbecken, sondern mit Flaschenbürste und warmem Wasser, weil sonst unschöne Schaumreste zurückbleiben. Auch die Düse sollte man aus hy­gienischen Gründen regelmäßig reinigen. Aus Sicherheitsgründen sollten Plastikflaschen rechtzeitig vor dem Verfallsdatum ausgetauscht werden. 

Spuren von Weichmachern

Zumindest muss man sich keine Sorgen hinsichtlich möglicher Schadstoffe machen. Unabhängig von der Art der Flasche fanden die Tester zwar überall Spuren von Weichmachern, allerdings in unbedenklichen Mengen. Nur das Sprudelwasser von my­Sodapop enthielt relativ viel vom Weich­macher Diethylhexylphthalat (DEHP), aber immer noch unter dem EU-Grenzwert für Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.

Kosten pro Liter

Wassersprudler mit Sodastream-Zylinder mit Sodastar-Zylinder
Aarke 20 Cent 16 Cent
Soda Trend 20 Cent 16 Cent
Kitchenaid 18 Cent 14 Cent
Sodastream Easy 16 Cent 13 Cent

Sodastream-Nachfüllung: 8,99 Euro, Sodastar-Nachfüllung: 6,95 Euro.
1 l Sodawasser kostet im Handel rund 20 Cent, 1 l Mineralwasser ca. 17 bis 50 Cent.

Testtabelle: Wassersprudler

Steckbriefe

Aarke
230 Euro
Testurteil: gut

Funktion und Design in (hochpreisiger) Harmonie. Den Aarke-Sprudler gibt’s auch in Weiß sowie in Edelstahl, Kupfer und Messing. Er liefert sprit­ziges Wasser bei ein­facher Bedienung mittels Hebel. Umständlicher ist der Zylinderwechsel, weil das Gerät umgelegt werden muss. In der getes­teten Ausführung wurde kein Gaszylinder mitge­liefert.

Soda Trend
80 Euro
Testurteil: gut

Preis Leistungs-Sieger mit dem prickelndsten Wasser im Test. Der Knopf ist allerdings etwas schwergängig. Anders als bei der Konkurrenz kann man den Boden der Kunststoffflasche abschrauben, was die Reinigung im Spül­becken erleichtert (keine Schaumreste zwischen Boden und Flasche). Im Falltest zerbrach die ­Bodenkappe.

Kitchenaid
299 Euro
Testurteil: gut

Teuerstes Gerät im Test. Auf jeden Fall ein Blickfang. Das gilt auch für die ­batteriebetriebene An­zeige, die nicht den Kohlensäuregehalt im Wasser anzeigt, sondern nur, wie lange man den Hebel gedrückt hält. Die Flasche lässt sich einfach und mit nur einer Hand einsetzen. 6,2 Kilogramm schwer, aber dafür sehr standfest. 

Sodastream Easy
100 Euro
Testurteil: gut

Der Klassiker vom Marktführer. Einfach zu bedienen, wobei die Kunststoff­flasche nicht geschraubt, sondern mit einem Klick fixiert wird. Das geht schnell, aber nur mit zwei Händen, weil das Gerät sonst wegrutscht. Wer sein Wasser besonders prickelnd mag, wird allerdings vom durchschnittlichen Sprudel­ergebnis enttäuscht sein.

Pearl/Rosenstein & Söhne
70 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Der Sprudler steht nicht stabil und er wackelt. Im Falltest brach die Bodenkappe der Kunststoffflasche. Letztere soll laut Anbieter nicht mit Spülmittel gereinigt werden. Das Gerät liefert nur mittelmäßig gesprudeltes Wasser, dafür ist die Ergiebigkeit höher: Im Test schaffte es mit einem Gaszylinder mehr als 67 Liter Wasser.

Sodastream Crystal 2.0 Titan
160 Euro
Testurteil: durchschnittlich

Das Sodastream-Modell mit Glasflasche liefert gerade noch durchschnittlich prickelndes Wasser. Die Reinigung des Flaschenbehälters ist etwas umständlich. Außerdem sollte man hinsichtlich des Aufstellungsortes die aus dem Testfeld hervorstechende Gesamthöhe des Gerätes beachten, nämlich 55 cm in geöffnetem Zustand.

mySodapop
80 Euro
Testurteil: weniger zufriedenstellend

Erzeugt das am wenigsten prickelnde Wasser im Test. Die Stoffmanschette für die Glasflasche lässt sich schwer schließen und wird beim Sprudeln fallweise nass. Im fertigen Sodawasser fanden die Tester in auffälliger Menge den Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP), aber sie lagen noch innerhalb des EU-Grenzwertes für Lebensmittel-Kontaktmaterialien.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest waren sieben Wassersprudler, darunter fünf mit Kunststoff- und zwei mit Glasflaschen. Die Erhebung der Herstellerpreise erfolgte im Juni 2019.

Aufsprudeln (50 %)

Das Wasser wurde gemäß Bedienungsanleitung maximal stark aufgesprudelt. Der Kohlensäuregehalt wurde bestimmt. Mit je drei CO2-Zylindern pro Gerät wurde ermittelt, wie viel Wasser im Schnitt pro Zylinder besprudelt werden kann. Dies war eine der Grundlagen für die Berechung des Preises pro Liter. Für die Messung des CO2-Verlustes aus dem Wasser wurden die Wässer aufgesprudelt und für 24 Stunden verschlossen im Kühlschrank gelagert. Anschließend wurde der Kohlensäuregehalt mit jenem direkt nach dem Sprudeln verglichen. Ermittelt wurde auch, ob die angegebene Füllmenge stimmt.

Handhabung (30 %)

Fünf Tester bewerteten die Handhabung beim Aufsprudeln sowie beim Einsetzen der Wasserflaschen und des CO2-Zylinders, den Wasseraustritt beim Sprudeln, die Standfestigkeit der Geräte sowie die Reinigung der Flaschen und des Gerätes. Zusätzlich wurde erfasst, wie viel Platz die Geräte in der Küche einnehmen.

Sicherheit (10 %)

Fünf Tester begutachteten die Geräte auf scharfe Ecken und Kanten. Ein Experte kontrollierte, ob die Druckbegrenzung sicherstellt, dass Gerät und Flaschen nur den angegebenen maximalen Betriebsdrücken ausgesetzt werden. Die Wasserflaschen wurden aus 90 Zentimetern Höhe auf einen Steinfußboden fallen gelassen. Bewertet wurden die entstandenen Beschädigungen. Für die Druckprüfung mussten die Flaschen ein Mehrfaches des Betriebsdruckes aushalten. Bei der Bewertung wurde insbesondere auf Risse oder andere Lecks im Flaschenmaterial geachtet.

Gesundheit und Umwelt (10 %)

Das aufgesprudelte Wasser wurde auf Schwermetalle, Phenole, Phthalate und Acetaldehyd untersucht, das zum Beispiel aus den Kunststoffflaschen übergehen kann. Bewertet wurde außerdem, wie die Produkte zu entsorgen sind: Lassen sich die Materialien trennen, sind Recyclinghinweise auf den Geräten sowie auf deren Verpackungsmaterialien vorhanden? Fünf Tester dokumentierten, die gut ihnen der Austausch der Dichtringe gelang.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Mängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Fußnoten gekennzeichnet. Lautete das Teilurteil für Gesundheit und Umwelt „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein. Das Teilurteil für Gesundheit und Umwelt konnte nicht besser sein als die Urteile für Schwermetalle, Phenole und Phthalate.

Leserreaktionen

Probleme bei Sodastream-Rückgabe

Leider lässt sich das nicht so einfach bewerkstelligen. Ich hatte bereits Anfang August im Internet das Formular dafür ausgefüllt und niemand meldete sich, obwohl angegeben ist, dass man mich wegen der Rücksendung kontaktieren werde. Ende August rief ich bei der Hotline an – dort läuft ein Tonband, und nach der abgespulten Ansage (Aufzeichnung des Telefonats; in der Leitung bleiben, da alle Mitarbeiter beschäftigt sind, …) hört man gar nichts mehr, nicht einmal Musik, und nie hebt jemand ab.

Daraufhin erhielt ich im Supermarkt, in dem ich das Gerät damals erstanden hatte, eine Telefonnummer, die die Händler anrufen können. Dort wurde ich abgewimmelt, ich sei hier falsch. Ich erklärte mein Anliegen und die Dame nahm meine Daten auf und versprach, es würde sich jemand bei mir melden, was bis Ende September nicht passiert ist.

Man gewinnt den Eindruck, dass Sodastream zwar Reservezylinder zum Preis von rund 30 € verkauft, man aber den Einsatz dafür, wenn man ihn nicht mehr braucht, nicht refundiert bekommt. Für ein Unternehmen, das Marktführer auf diesem Sektor ist, finde ich das Verhalten mehr als fragwürdig.

Barbara Gruber
St. Pölten
(aus KONSUMENT 11/2019)

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Die Redaktion

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