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Medikamente: Activir Fieberblasencreme - Bei Lippenherpes

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"Nebenwirkungen": unsere Arzneimittel Test-Rubrik. Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke - diesmal: Activir Fieberblasencreme.

Stichworte: Zur Behandlung von Lippenherpes.

Ausgewählt werden in der Rubrik "Nebenwirkungen" besonders häufig nachgefragte und rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt.

Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber "Medikamente". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:


•    Geeignet
•    Auch geeignet
•    Mit Einschränkung geeignet
•    Wenig geeignet
 

Testurteil im Detail

Wenig geeignet zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz bei Lippenherpes, weil die therapeutische Wirksamkeit selbst bei rascher Anwendung nur gering ist. Aciclovir wirkt nicht selbst gegen die Viren, vielmehr müssen die Wirkstoffe erst von Enzymen des Virus bzw. von der befallenen Zelle aktiviert werden. Erst die so entstandene Substanz behindert die Vermehrung der Herpesviren. Die Wirkstoffe dringen zudem nicht tief genug in die Haut ein und gelangen auch nicht in die Nervenknoten, von denen die Infektion ausgeht. Juckreiz und Schmerzen können sich zwar etwas bessern, die Bläschen verschwinden aber selbst bei frühzeitiger Anwendung nur einen halben bis einen Tag früher als mit einer wirkstofffreien Salbe. Austrocknende Mittel wie etwa reine Zinksalben sind deswegen als Alternative in Erwägung zu ziehen.

Hilft das Medikament gegen Juckreiz und Schmerzen? (Bild: VKI)Präparat

Activir Fieberblasencreme

Wirkstoff 

Aciclovir

Preis

2 g 7,60 Euro

Anwendung: beim ersten Kribbeln

Wenn die Creme überhaupt etwas bewirken soll, muss sie sofort beim ersten Kribbeln und möglichst oft (fünf bis sechs Mal täglich) aufgetragen werden. Wenn die Fieberblasen bereits ausgeprägt oder verkrustet sind, ist die Behandlung nutzlos. Zum Auftragen am besten ein Wattestäbchen benutzen, damit keine Keime in die Wunde gelangen und die Viren nicht mit den Fingern an andere Stellen verschleppt werden. Aus dem gleichen Grund sollten Sie sich anschließend sorgfältig die Hände waschen. Die Anwendung sollte nach vier, spätestens jedoch nach zehn Tagen beendet werden. Sind dann immer noch Bläschen sichtbar, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen

Bei fast jedem Dritten brennt die Haut beim Auftragen der Creme. Es können auch Juckreiz und Hautausschlag auftreten. Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, liegt vermutlich eine allergische Reaktion auf das Mittel vor. Dann sollte es abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Lippencreme darf nicht in die Augen oder den Mund gelangen und auch nicht für den Genitalbereich verwendet werden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Kinder 

Das Mittel darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden. Bei Kindern sollten Sie das Mittel nicht ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt verwenden.

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Aus dem Inhalt

  • Wie verträglich ist das Mittel?
  • Lindert es die Symptome, ist es nachhaltig von Nutzen?
  • Ist es lange erprobt und wirkt es?
216 Seiten, 19,90 € + Versand

 

100 Medikamente Buch, (Quelle: VKI)

 

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