Testurteil: Wenig geeignet bei Insektenstichen, weil die therapeutische Wirksamkeit des aufgetragenen Wirkstoffs nicht ausreichend nachgewiesen ist. Antihistaminikahaltige Gele können bei Insektenstichen zwar den Juckreiz lindern – allerdings nicht aufgrund des darin enthaltenen Wirkstoffs, sondern weil das Gel auf der Haut verdunstet und diese dabei kühlt. Die Antihistaminika selbst dringen nicht ausreichend tief in die Haut ein, eine weitergehende juckreizdämpfende Wirkung ist deshalb davon nicht zu erwarten. Seit Jahrzehnten ist zudem bekannt, dass äußerlich angewendete Antihistaminika zu Hautallergien führen können.
Präparat: Soventol Gel
Wirkstoff: Bamipinlaktat
Preis: 20 g/50 g 4,20/8,95 Euro
Anwendung: In dünner Schicht auf die Haut auftragen. Soweit es das Befinden des Patienten zulässt, kann das Gel auch vorsichtig einmassiert werden. Die Anwendung wird, solange dies erforderlich ist, in 30-minütigen Abständen wiederholt. Am Auge, in Augennähe oder in der Umgebung von Schleimhäuten sowie auf entzündeten, nässenden und offenen Hautstellen oder Blasen darf das Mittel nicht angewendet werden.
Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen: Da das Mittel nur kurze Zeit (drei bis vier Tage) und lokal angewendet wird, ist die Gefahr, dass auf das Antihistaminikum (Bamipinlaktat) eine allergische Reaktion eintritt, als eher gering anzusehen. Wenn die Haut sich dennoch verstärkt rötet und juckt, sollten Sie das Mittel absetzen und in Zukunft nicht mehr verwenden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Kinder, Schwangerschaft, Stillzeit: Bei Kindern besteht ein höheres Risiko für die Auslösung einer Antihistamin-Allergie. Bei Kindern unter zwei Jahren darf das Mittel nicht auf größeren Hautflächen angewendet werden, weil ihre Haut im Vergleich zu der von Erwachsenen durchlässiger ist. Neben allergischen Reaktionen können im gesamten Organismus unerwünschte Wirkungen auftreten. Da das Mittel ohnehin als „wenig geeignet“ erachtet wird, sollte bei kleinen Kindern generell auf eine Anwendung verzichtet werden.
In Schwangerschaft und Stillzeit darf das Mittel grundsätzlich nicht angewandt werden.