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Medikamente: Normolyt für Kinder - Bei Durchfall

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"Nebenwirkungen": unsere Arzneimittel Test-Rubrik. Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke - diesmal: Normolyt für Kinder - bei Durchfall.

Normolyt für Kinder - Medikamentenverpackung von vorne (Foto: Konstantinoudi/VKI)

Stichworte: Bei Durchfall.

Ausgewählt werden in der Rubrik "Nebenwirkungen" besonders häufig nachgefragte und rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt.

Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber "Medikamente". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkung geeignet
  • Wenig geeignet
     

Testurteil im Detail

Normolyt für Kinder: Geeignet

Geeignet bei Durchfall. Fertige Mischungen aus Zucker und Mineralsalzen sind bei Durchfall wichtig. Sie ersetzen ausgeschiedene Elektrolyte und Flüssigkeit. Auf die Ursachen des Durchfalls selbst haben derartige Mischungen jedoch keinen Einfluss. Normolyt enthält sowohl Salze als auch Zucker, weil die Stoffe kombiniert besser über den Darm ins Blut aufgenommen werden können. Anschließend können die Zellen wieder vermehrt Wasser aus dem Nahrungsbrei resorbieren. Normolyt lösliches Pulver für Kinder ist geeignet, um die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten sicherzustellen. Die Inhaltstoffe sind so zusammengestellt und dosiert, dass der Darm sie optimal aufnehmen kann.

Präparat

Normolyt lösliches Pulver für Säuglinge und Kinder

Wirkstoffe

Glukose, Natriumchlorid, Natriumcitrat, Kaliumchlorid

Preis

10 Beutel 8,50 Euro (rezeptpflichtiges Medikament)

Anwendung

Das Pulver in abgekochtem und abgekühltem Wasser oder Tee auflösen. Pro Beutel 200 Milliliter verwenden. Die vorgeschriebene Menge muss eingehalten werden, weil die Lösung sonst nicht die nötige Konzentration aufweist und schlechter wirkt. Bei Raumtemperatur bleibt die Flüssigkeit etwa eine Stunde lang verwendbar, im Kühlschrank bis zu 24 Stunden. Länger sollte man sie nicht aufbewahren, sonst können sich darin Krankheitserreger vermehren.

Tritt gleichzeitig Erbrechen auf, sollte die Flüssigkeit nur löffelweise gegeben werden. Bei leichter Dehydration sollten zunächst über 6 Stunden bis zu 50 ml/kg Körpergewicht der Lösung eingenommen werden, danach pro Portion 50 bis 100 ml Trinklösung. Länger als drei Tage sollte das Mittel nicht eingenommen werden. Hat sich der Durchfall dann noch immer nicht gebessert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen

Liegt eine Diabeteserkrankung vor, ist zu beachten, dass das Mittel Glucose enthält und die Dosis der Medikamente bzw. des Insulins entsprechend angepasst werden muss. Elektrolytmischungen dürfen nicht angewendet werden, wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, sodass sehr wenig Urin ausgeschieden wird, bei wiederholtem Erbrechen, bei Bewusstseinsstörungen oder einem Schock.

Bei Bluthochdruck oder wenn eine Herzschwäche vorliegt und Mittel mit den Wirkstoffen Digitoxin oder Digoxin eingenommen werden müssen, sollte das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Das in den Mitteln enthaltene Kalium kann den Magen reizen und Übelkeit sowie Erbrechen auslösen. In diesem Fall sollte das Mittel löffelweise verabreicht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Kinder

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte grundsätzlich unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Durchfall kann bei Säuglingen zu einer Säuglingstoxikose führen. Säuglinge, die noch gestillt werden, erhalten zuerst die Trinklösung und werden dann gestillt, bis sie satt sind. Wenn das Kind erbricht, sollte die Elektrolytlösung in kleinsten Mengen mit dem Löffel eingeflößt werden.

Hat der Durchfall sich nach zwei bis drei Tagen nicht deutlich gebessert, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden. Schulkinder erhalten die gleiche Menge wie Erwachsene. Schwangere und Stillende können Elektrolytmischungen für Kinder unbedenklich anwenden.

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Aus dem Inhalt

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100 Medikamente Buch, (Quelle: VKI)

 

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