Testurteil für Fenivir Fieberblasen Creme: wenig geeignet
Wenig geeignet bei Lippenherpes, weil die therapeutische Wirksamkeit nur gering ist. Der Wirkstoff Penciclovir wirkt nicht selbst gegen die Herpesviren. Der Wirkstoff muss zunächst von einem Enzym des Virus und dann noch einmal von einem Enzym der befallenen Zelle aktiviert werden. Erst die so entstandene Substanz verhindert, dass sich Herpesviren vermehren. Selbst bei frühestmöglicher Anwendung (beim ersten Kribbeln) kann die Zeit, in der die Herpesbläschen oder -krusten bestehen (meist 5 Tage), nur etwas verkürzt werden. Die Wirkstoffe dringen nicht tief genug in die Haut ein und gelangen auch nicht bis in die Nervenknoten, von denen die Herpesinfektion ausgeht.
Auch bei frühzeitiger und andauernder Anwendung des virushemmenden Mittels verschwinden Schmerzen und Bläschen nur etwa einen halben Tag früher als mit einer wirkstofffreien Salbe. Deshalb ist Penciclovir zur Behandlung von Lippenherpes wenig geeignet.
Präparat
Fenivir Fieberblasen-Creme
Wirkstoff
Penciclovir
Preis
2 g 9,70 Euro
Anwendung
Wenn das Mittel eine Wirkung haben soll, muss es sofort beim ersten Kribbeln und vor dem Auftauchen der ersten Bläschen aufgetragen werden. Die Anwendung muss möglichst oft (alle zwei Stunden) erfolgen. Dazu am besten ein Wattestäbchen benutzen, damit keine Keime in die Wunde getragen und die Viren nicht mit den Fingern oder der Tube an andere Stellen verschleppt werden. Aus dem gleichen Grund sollte man sich anschließend sorgfältig die Hände waschen.
Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen
Die Creme sollte nicht in den Mund gelangen, weil die Wirkstoffe die Schleimhaut stark reizen. Bei fast jedem Dritten brennt die Haut nach dem Auftragen der Creme. Auch Juckreiz und Hautrötungen können auftreten. Wenn nach der Anwendung neue Bläschen auftreten und nicht verschwinden, kann dies ein Zeichen einer Kontaktallergie sein. Dann sollte das Präparat abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.
Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder
Kinder sollten nicht ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt behandelt werden. Während der Schwangerschaft sollte das Mittel sicherheitshalber nicht angewendet werden, zumal kein deutlicher Effekt zu erwarten ist.