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Medikamente: Dr. Böhm Artischocke - Bei Verdauungsbeschwerden

"Nebenwirkungen": unsere Arzneimittel Test-Rubrik. Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke - diesmal: Dr. Böhm Artischocke - bei Verdauungsbeschwerden.

Medikamente im Test: Dr. Böhm Artischocke (Bei Verdauungsbeschwerden)

Stichworte: bei Verdauungsbeschwerden.


Ausgewählt werden in der Rubrik "Nebenwirkungen" besonders häufig nachgefragte und rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt.

Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber "Medikamente". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkung geeignet
  • Wenig geeignet

Testurteil im Detail

Wenig geeignet bei durch eine Störung der Gallenfunktion bedingten Verdauungsbeschwerden. Die Extrakte der Artischockenblätter sollen die Bildung des Gallensaftes sowie den Gallenfluss fördern und somit die Fettverdauung anregen. Durch die verbesserte Gallenfunktion sollen Beschwerden wie Druck- und Völlegefühl sowie Blähungen vermieden werden.

Tierversuche lassen zudem vermuten, dass der Pflanzenextrakt Leberzellen schützen und die Leberfunktion unterstützen kann. In den bislang vorliegenden Studien konnten diese Wirkungen am Menschen jedoch nicht ausreichend belegt werden.

Präparat

Dr. Böhm Artischocke 450 mg Dragees

Wirkstoff

Artischockenblätter-Trockenextrakt

Preis

30 Stück 13,95 Euro

Anwendung

2 bis 3 Mal täglich 1 bis 2 Dragees vor den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und ­Nebenwirkungen

Bei einer vorliegenden Leberentzündung und wenn die Gallenwege blockiert und entzündet sind, darf das Mittel nicht angewendet werden. Das gilt auch, wenn eine Allergie gegen Korbblütler vorliegt, weil auch die Artischocke zu dieser Pflanzenfamilie gehört. Weiters sollten Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-/Galactose- Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz dieses Arzneimittel nicht anwenden. Bei Gallensteinen sollte das Präparat nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

Präparate mit Artischocke können die Wirkung der gerinnungshemmenden Mittel Phenprocoumon und Warfarin, die bei erhöhter Thrombosegefahr als Tabletten eingenommen werden, verringern. Betroffene müssen deshalb die Blutgerinnung häufiger als sonst selbst kontrollieren oder vom Arzt kontrollieren lassen und gegebenenfalls in Absprache mit einem Arzt die Dosis der Gerinnungshemmer erhöhen.

Nach der Einnahme des Mittels kann leichter Durchfall auftreten, der eventuell auch von Oberbauchbeschwerden sowie von Übelkeit und Sodbrennen begleitet wird. Dauert der Durchfall länger als drei Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, liegt möglicherweise eine bei diesem Mittel sehr selten auftretende allergische Reaktion vor. In diesem Fall sollte das Medikament abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder

Über die Risiken einer Anwendung von Artischockenblätter-Trockenextrakt in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollte das Mittel daher nicht angewendet werden. Kindern unter zwölf Jahren sollte das Mittel nicht gegeben werden, weil keine ausreichenden Erkenntnisse zur Anwendung in dieser Altersgruppe vorliegen.

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Aus dem Inhalt

  • Wie verträglich ist das Mittel?
  • Lindert es die Symptome, ist es nachhaltig von Nutzen?
  • Ist es lange erprobt und wirkt es?
216 Seiten, 19,90 € + Versand

 

100 Medikamente Buch, (Quelle: VKI)

 

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