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Kopierschutz bei CDs - Kundenfopperei und Plädoyer für Urheber

Zwei Leserbriefe zum Kopierschutz bei CDs in Konsument 3/2002

Kundenfopperei

Ich habe mir vor einiger Zeit die CD „Gregorians – Masters of Chants II“ gekauft. Aber leider erkannte mein PC die CD in keinem der drei eingebauten Laufwerke (CD-ROM, CD-Recorder, DVD). Erst nach einigem Rumprobieren und nach Untersuchung der CD entdeckte ich auf der Rückseite der Verpackung einen winzigen Hinweis, der sinngemäß lautete: „This CD cannot be played on CD-ROM in computers“. Diese Vorgangsweise ist nicht tolerierbar:

  1. Wenn schon Kopierschutz, dann gehört VORNE auf das Juwelcase ein GUT sichtbarer (und natürlich auch gut lesbarer) Hinweis! Das ist wohl das Mindeste – alles andere ist Kundenfopperei und gehört eigentlich wegen absichtlicher Irreführung geahndet!!!!!
  2. Ich finde es eine unzulässige Bevormundung, um nicht zu sagen Frechheit, dass mir Musikverlage vorschreiben wollen, mit welchem Player ich diese, MEINE, CDs abspielen soll und darf!!!!
  3. Laut Urheberrechtsbestimmungen habe ich das Recht, mir für „private Zwecke“ eine Kopie meiner bezahlten CD zu erstellen. Schon, dass ich auch noch eine Kopierschutzabgabe auf CD-Medien, CD-ROM-Laufwerke, Festplatten etc. zu zahlen habe bzw. diese Abgabe von der Industrie und den Labels vehement gefordert wird, ist nicht nachvollziehbar.

Rainer-M. Rabel
Internet

Plädoyer für Urheber

Sie äußern Ihren Unmut über den Kopierschutz bei Audio-CDs. Wo steht denn bitte im Gesetzestext, dass der Konsument ein Recht auf „Digital“-Kopie hat? Und schon gar kein Recht hat der Konsument, eine Kopie von einer Kopie zu erstellen, die er nicht besitzt – auch nicht für private Zwecke. Mit Ihren Aussagen kehren Sie den Wert, den der Inhalt einer CD hat, komplett unter den Tisch. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Sie wie die meisten Österreicher glauben, dass eine CD aus purem Kunststoff besteht – für den Inhalt haben Sie anscheinend keine Anerkennung. Dann sollten Sie doch mal versuchen, unbespielte Rohlinge abzuspielen – dann werden Sie vielleicht den Unterschied merken. Ach ja, und die haben garantiert keinen Kopierschutz.

Wojciech Grzymala
Internet

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