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Android: 890.000 gefälschte Apps - Bedrohung durch Fake-Apps

Malware oft als Virenschutz getarnt: Programmierer nutzen die Beliebtheit von kostenlosen Apps, um Nutzer auf Google Play und anderen Plattformen in die Falle zu locken.

890.000 gefälschte Apps

Das Internet-Sicherheitsunternehmen Trend Micro hat in den vergangenen fünf Jahren die 50 beliebtesten Gratis-Apps im Google Play Store beobachtet und festgestellt, dass von 77 Prozent davon auch so genannte Fake-Apps, also täuschend echt wirkende, aber nachgemachte Apps existieren. Insgesamt wurden unglaubliche 890.042 solcher Fake-Apps registriert. Etliche davon sind weitgehend funktionslose Fälschungen, mehr als die Hälfte muss jedoch laut Trend Micro als bösartig eingestuft werden. Dabei handelt es sich bei fast 60.000 um aggressive Adware (Werbung), bei rund 400.000 aber tatsächlich um Malware mit betrügerischem Hintergrund (z.B. Datenweitergabe oder Versand von Mehrwert-SMS).

Falscher Schutz

Fake-Apps findet man in Foren, in Drittanbieter-Stores, aber – trotz der besseren Sicherheitsvorkehrungen – auch immer wieder im offiziellen Google Play Store. Häufig handelt es sich um Virenscanner, die eigentlich dem Schutz des Smartphones dienen sollten. Ein konkretes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Die App Virus Shield wurde auf Google Play mit 4,7 Sternen bewertet, nachdem sie zuvor mehr als 10.000mal heruntergeladen worden war. Was man nicht wissen konnte war, dass diese Downloads automatisiert erfolgt waren.

Geld für falsche App

Hinzu kam, dass die Anbieter auch noch Geld für die Fake-App verlangten. Bis Google sie nach einigen Tagen entfernte, war sie schon von mehreren tausend Nutzern gekauft wurden, welche die Bewertung und die zahlreichen Downloads als Qualitätskriterien betrachtet hatten. Die App befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf einem Spitzenplatz unter den beliebtesten neu hinzugekommenen Bezahl-Apps. Das weit verbreitete Spiel Flappy Bird ist ein anderes Beispiel Nachdem der Anbieter die App aus eigenem Entschluss aus dem Angebot von Google Play genommen hatte, tauchten Fake-Versionen auf, die im Hintergrund Mehrwert-SMS verschickten.

Abwarten

Die Erkenntnis daraus: App-Downloads auf Drittanbieter-Seiten sind höchst riskant und sollten vermieden werden. Aber selbst Google hinkt mit seinen Sicherheitsvorkehrungen hinterher, weshalb auch von Downloads neu erschienener Apps abgeraten werden muss. Die Downloadzahlen und die Bewertungen anderer Nutzer sind auf jeden Fall Anhaltspunkte, aber es lohnt sich darüber hinaus, abzuwarten, zu beobachten und sich selbst bei bekannten Namen dreimal zu vergewissern, ob es sich tatsächlich um das Original dieser App handelt. - Lesen Sie auch Amazon: Bewertungen und Rezensionen 7/2014

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